Indexumschichtungen

verfasst von Ecki1, 14.11.2000, 18:29

Häufig hört man die Theorie, dass angeblich Aktien längerfristig alle anderen Anlageformen outperformen, und immer wird unser Blick auf einen längerfristig in die Vergangenheit zurückreichenden Indexchart gelenkt. Hätte doch Oma 1910 Coca-Cola-Aktien gekauft und hätte doch der Grossonkel in Amerika uns seine GE-Aktien vererbt, die er in der Weltwirtschaftskrise billig einsammelte! Das Problem an solchen Betrachtungen ist die fortlaufende Umschichtung der Börsenindizes. Als der Dow Jones Industrial Index 1932 seinen Tiefststand erreichte, waren nicht etwa alle Aktien billig zu haben, sondern etliche Firmen bereits in Konkurs gegangen. Die langfristige Betrachtung verschleiert erheblich den fortlaufenden Anpassungsbedarf im Portfolio.

Gleiches gilt übrigens auch für verzinsliche Anlagen: Paradox mutet zunächst an, dass die Indianer den Kaufpreis für Manhattan in Höhe von wenigen Dollars einfach für 4 % oder 5 % aufs Sparbuch hätten legen sollen, um sich heute an einem Vielfachen des aktuellen Werts der gesamten bebauten Insel erfreuen zu können. In diese Milchmädchenrechnung ist eben auch nicht das Kreditausfallrisiko einberechnet worden, denn in diesem langen Zeitraum von damals bis heute hätten die Indianer ihre Ersparnisse bekanntlich mehr als ein paarmal vor dem Konkurs des jeweiligen Schuldners (incl. Banken) retten müssen.

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• Wer wenig Ahnung hat, wird schneller reich..... - No_Fear, 14.11.2000, 12:07
  • Indexumschichtungen - Ecki1, 14.11.2000, 18:29