- Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Taktiker, 06.02.2004, 23:39
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 06:57
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Boyplunger, 07.02.2004, 10:36
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 12:43
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Boyplunger, 07.02.2004, 15:15
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 17:06
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Boyplunger, 08.02.2004, 00:53
- @Popeye: Echte Versicherungen bietet die Privatwirtschaft ja nun auch nicht an, - LenzHannover, 08.02.2004, 14:46
- Re: @Popeye: Echte Versicherungen bietet die Privatwirtschaft ja nun auch nicht an, - Popeye, 09.02.2004, 13:48
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 17:06
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Boyplunger, 07.02.2004, 15:15
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 12:43
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Boyplunger, 07.02.2004, 10:36
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - kizkalesi, 07.02.2004, 10:37
- Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh - Popeye, 07.02.2004, 06:57
Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh
-->Hi,
>Du schreibst gegen Ende Deines interessanten Beitrages:
"Ganz besonders hervorheben möchte ich die Meinung Hoppes zur Arbeitslosigkeit. Diese ist für Hoppe lediglich eine „unerwünschte Verhaltensweise“. Auch wenn ich einen Job habe, fühle ich mich davon „betroffen“ und sogar mehr als das. Ich empfinde Äußerungen dieser Art als ein Schlag ins Gesicht."
Ich kann deine Bemerkung auf individueller Ebene gut nachvollziehen. Aber auf kollektiver Ebene aber eben nicht! Auch konnte ich die Stelle auf die Du Bezug nimmst ("unerwünschte Verhaltensweise") in meiner englischen Ausgabe nicht finden. Dort ist auf Seite 99 nur Hoppes Sturmlauf gegen"compulsory insurance" (Zwangsversicherung) gegen z. B. Arbeitslosigkeit zu finden.
Diese Äußerung findet man mehrmals. Obwohl ich mir bei Hoppe, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, keine Notizen gemacht habe, habe ich beim Durchblättern sofort eine entsprechende Stelle gefunden.
S.213 „...Gleichzeitig hat fast jede Form unerwünschten Verhaltens wie Arbeitslosigkeit, Wohlfahrtsabhängigkeit, Vernachlässigung, Rücksichtslosigkeit, Unhöflichkeit, Psychopathie, Hedonismus und Kriminalität zugenommen...“
Es ist zugegebener Maßen die von Grözinger besorgte Übersetzung, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er dem Hoppe da was reingeschrieben hat. Außerdem gehe ich davon aus, daß Hoppe die deutsche Übersetzung gelesen hat, schließlich ist er ja Deutscher.
>Und da muss ihm ein nüchterner Betrachter unserer bundesrepublikanischen Wirklichkeit - zumindest aus meiner Sicht - Recht geben. Eine staatliche Arbeitslosenversicherung (so Hoppe) hat eben die Tendenz mehr Arbeitslose zu produzieren, einerseits der mißbräuchlichen Nutzung wegen, andererseits weil die"Regeln" dieser staatlichen Zwangsversicherung eben jederzeit"politisch" manipuliert werden können - siehe heute Zumutbarkeits-Regelung etc..
Die Frage von hoher oder niedriger Arbeitslosigkeit ist für mich in erster Linie keine Frage von Fleiß oder durch Wohlfahrtssysteme finanzierte Faulheit, sondern zuallererst eine Frage von hoher oder niedriger Wirtschaftsaktivität. Die wiederum ist eine Frage von Kredit und Zukunftsvertrauen (im Grunde das gleiche wie Kredit) oder eben ein Mangel davon. Es gab auch in der Zeit vor der sozialen Absicherung immer wieder breite Kreditzusammenbrüche und in der Folge schreckliche Arbeitslosigkeit.
Literaturempfehlung dazu Max Wirth „Geschichte der Handelskrisen“ Wahrscheinlich kennst du das Buch, falls nicht, es ist wirklich gut.
>In diesem Zusammenhang daher die rethorische Frage: Glaubst Du wirklich im Ernst, dass sich all jene illustren Damen und Herren, die hier und heute den Sozialstaat und seine Errungenschaften mit täglich mediengerecht aufbereiteten Sprechblasen preisen auch nur einen Sch..ßdreck um das Schicksal von nur einem einzigen Arbeitslosen kümmern?
Ich habe Pareto viel zu gründlich gelesen, um auf die süßen Sirengesänge derer hereinzufallen, die an den Trog wollen bzw. dort verbleiben möchten.
>Wäre es deshalb vielleicht nicht besser, der Einzelne würde sich bei einer privaten Versicherung gegen Arbeitslosigkeit versichern und hätte dann einen einklagbaren Rechtsanspruch - politisch nicht manipulierbar je nach Kassenlage?
Die erste Frage ist natürlich die von Hoppe gestellte. „Compulsory insurance“ ja oder nein. Hoppe ist strikt gegen eine erzwungene Versicherung. Also freiwillig. Dem potentiellen Versicherungsnehmer steht es also frei sich zu versichern und der Versicherer hat natürlich das Recht einen Kunden abzulehnen. („Was Baubranche, also die versichern wir schon mal gar nicht... zu hohes Risiko“) Und falls es mal zu einem Kreditzusammenbruch auf breiter Front kommt, und die Versicherungen aufgrund der hohen Belastungen zusammenbrechen, dann kann man sich mit seinem einklagbaren Rechtsanspruch den Arsch abwischen...
Gruß

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