- Bush rechtfertigt sich vor der US-Ã-ffentlichkeit - JoBar, 08.02.2004, 19:01
- Texanische Bauernschläue: Das Christkind war's... - kingsolomon, 08.02.2004, 19:15
- Bush sagte: er sieht die Welt so wie sie ist - realistisch - Turon, 08.02.2004, 23:04
Bush rechtfertigt sich vor der US-Ã-ffentlichkeit
-->ftd.de, So, 8.2.2004, 18:31
Bush rechtfertigt sich vor der US-Ã-ffentlichkeit
Vor dem Hintergrund der Kritik an der Begründung des Irak-Kriegs hat US-Präsident George W. Bush die Arbeit der Geheimdienste verteidigt. Der Präsident wandte sich auch gegen Vorwürfe, er habe die Ã-ffentlichkeit getäuscht.
Kritisiert wurde vor allem der Auslandsgeheimdienst CIA in der Frage der angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen. Die CIA werde von George Tenet gut geleitet, sagte Bush in vorab veröffentlichten Auszügen aus einem Interview des Fernsehsenders NBC am Sonntag.
Das Interview wurde am Samstag im Amtszimmer des Präsidenten im Weißen Haus aufgezeichnet. Bush, dessen Umfragewerte laut einer AP-Ipsos-Umfrage Anfang Februar auf 47 Prozent nach 56 Prozent im Januar gefallen sind, äußerte sich erstmals in der NBC-Sendung.
Die Arbeit der US-Geheimdienste war besonders vom früheren US-Waffeninspekteur in Irak, David Kay, kritisiert worden. Kay hatte mit seinem Team trotz monatelanger Nachforschungen im besetzten Irak keine Hinweise auf Massenvernichtungswaffen gefunden. Mit deren angeblicher Existenz aber hatte die Bush-Regierung den Krieg wesentlich begründet.
"Ungenaue Informationen
Bush wies Vorwürfe zurück, er habe die Vereinigten Staaten über die wahren Kriegsgründe getäuscht. Er räumte aber ein, dass einige der vor dem Krieg verfügbaren Geheimdienstinformationen offensichtlich ungenau gewesen seien. Auf Vorwürfe, er habe Geheimdienstinformationen zur Rechtfertigung des Krieges aufgebauscht, äußerte sich der Präsident nicht direkt.
"Wir werden herausfinden, was mit den Massenvernichtungswaffen ist, von denen wir alle dachten, dass es sie gibt", sagte Bush. Und dann spekulierte er, was mit den Waffen geschehen sein könnte."Sie könnten während des Kriegs zerstört worden sein. Saddam und seine Schergen könnten sie während unseres Einmarschs in Irak zerstört haben. Sie könnten versteckt worden sein. Sie könnten in ein anderes Land geschafft worden sein, und wir werden das herausfinden."
Bush verteidigte die Entscheidung, dass die von ihm eingesetzte Kommission zur Untersuchung von möglichen Geheimdienstpannen ihre Arbeit erst im kommenden Jahr - deutlich nach der Präsidentenwahl am 2. November - beenden würde. Eine gründliche Untersuchung brauche eben Zeit. Die Kommission solle sich auch mit den Erkenntnissen der Geheimdienste über Iran und Nordkorea sowie über den internationalen Terrorismus beschäftigen, sagte Bush.
Präsident will aussagen
Auf die Frage, ob auch er vor dem Ausschuss aussagen würde, sagte der Republikaner:"Aussagen? Es wird mir eine Freude sein, sie zu besuchen,... mein Wissen mit ihnen zu teilen. Ich werde gerne Ratschläge geben, wenn sie mich denn danach fragen."
Zahlreiche Demokraten wie Ex-Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark, ein Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, kritisierte Bush wegen der Kommission. Clark sagte, Bush benutze die Kommission, um die Verantwortung für Pannen auf die Geheimdienste abzuschieben.
Das Thema Irak wird nach den Worten von Bush im anstehenden Wahlkampf ein große Rolle spielen."Es wird genügend Zeit für das amerikanische Volk geben, einzuschätzen, ob ich die richtigen Urteile gefällt habe und ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe, Saddam Hussein zu entmachten. Ich freue mich auf diese Auseinandersetzung."
© 2004 Financial Times Deutschland, © Illustration: ap
Q: http://www.ftd.de/pw/in/1076145420714.html
Vielleicht sind die Amis doch noch nicht total verdummt worden?
J.

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