- Good news für Banker-Hasser: Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stell - JoBar, 08.02.2004, 19:44
- Re: Good news für Banker-Hasser: Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stell - JüKü, 08.02.2004, 20:06
- Re: Good news für Banker-Hasser: Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stell - JoBar, 08.02.2004, 21:05
- Ziemlich viel Miese - politico, 08.02.2004, 20:07
- Re: LBBW und Helaba bezeichnen sich aber als die Fittesten!! - JoBar, 08.02.2004, 21:01
- Re: Good news für Banker-Hasser: Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stell - JüKü, 08.02.2004, 20:06
Good news für Banker-Hasser: Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stell
-->Banken - Landesbank in Stuttgart streicht bis zu 1.500 Stellen
08. Februar 2004 Angesichts der wegfallenden Staatshaftung stehen die elf deutschen Landesbanken vor tiefen Einschnitten. Sogar das bonitätsstärkste dieser Institute, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), kommt um einen Personalabbau nicht herum. Vorstandsvorsitzender Hans Dietmar Sauer kann im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sogar betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen.
Ein Einsparpotential von 95 Millionen Euro jährlich hat er im besonders ratingabhängigen Großkonsortialgeschäft der LBBW gesichtet. Diese Summe will Sauer durch Stellenabbau, vor allem über Fluktuation, und damit zusammenhängende rückläufige Sachausgaben heben. So lasse sich ausgleichen, was durch die sich abzeichnende Rating-Verschlechterung an jährlicher Mehrbelastung bei den Zinsen zu erwarten sei."Wir könnten auch mit 10.500 Mitarbeitern hinkommen und die gleichen Geschäfte machen", sagt Sauer. Heute arbeiten in der LBBW noch 12.000 Menschen.
Mehrbelastung von bis zu 5 Milliarden Euro
Die im Juli 2005 entfallende Staatshaftung hat negative Folgen für das Rating der Landesbanken, das deren Bonität widerspiegelt. Ein schlechteres Rating bedeutet höhere Kosten, wenn die Landesbanken am Kapitalmarkt Geld aufnehmen. Die Beratungsgesellschaft A.T. Kearney sagt für alle Landesbanken eine jährliche Mehrbelastung von 4 bis 5 Milliarden Euro voraus. Nach dieser Rechnung wäre der gesamte Sektor aus heutiger Sicht nicht profitabel. Um so zwingender ist es, daß sich die Landesbanken fit machen und neu aufstellen.
Zu den in diesem Zusammenhang diskutierten Modellen gehören auch Zusammenschlüsse. Doch unabhängig davon, ob, wie immer wieder verlautet, die LBBW mit der Landesbank Rheinland-Pfalz in Mainz fusionieren wird, glaubt Sauer die neue Struktur der LBBW gefunden zu haben. In Stuttgart ist bereits zum 1. Januar 1999 durch eine von der Landespolitik forcierte Dreier-Fusion ein einmaliges Geschäftsmodell entstanden. Die Landesbank macht seither mit mehr als 200 Filialen den Sparkassen in ganz Baden-Württemberg Konkurrenz - für viele Sparkassenvorstände ein Sündenfall. Die Hessische Landesregierung hingegen nimmt sich das Stuttgarter Modell einer"vertikalen Integration" zwischen Landesbank und Sparkassen zum Vorbild; Wirtschaftsminister Alois Rhiel hält aber derzeit angesichts des Widerstandes der übrigen Sparkassen in Hessen keine Fusion, sondern nur eine gemeinsame Holding von Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und Frankfurter Sparkasse von 1822 für durchsetzbar."Ich bin dankbar, daß nur wir diesen gesetzlichen Freiraum haben", sagt Sauer."Das macht ihn um so wertvoller", zeigt der LBBW-Vorstandsvorsitzende hintersinnig Verständnis dafür, daß die Sparkassen andernorts die Landesbank nicht als Konkurrenten wollen.
LBBW und Helaba arbeiten enger mit Sparkassen zusammen
Mit Blick auf die wegfallende Staatshaftung kann Sauer bisher neben der LBBW nur eine weitere Landesbank erkennen, die sich klar aufgestellt hat: die Helaba. LBBW und Helaba intensivieren derzeit die Zusammenarbeit mit den Sparkassen."Hessen geht weiter in der Integration des Verbundes, wir rücken die praktische Zusammenarbeit in den Vordergrund", zieht Sauer einen Vergleich der beiden Konzepte. Müssen alle Landesbanken in der Frankfurter Dekabank, einer gemeinsamen Institution der Sparkassen, aufgehen?"Die Deka ist nicht auf dem Weg, eine bundeseinheitliche Landesbank zu werden. Ihr goldenes Herzstück ist das Publikumsfondsgeschäft", stellt Sauer klar. Die LBBW hätte die im Sommer 2003 am Widerstand der Bayerischen Landesbank gescheiterte Fusion zwischen Deka und Landesbank Rheinland-Pfalz zwar toleriert. Doch aus Sauers Sicht gilt auch: Die Deka hätte an der falschen Stelle, dem Konsortialgeschäft, und nicht beim Publikumsfondsgeschäft dazugewonnen. Auch die Idee von Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt, die Landesbanken sollten sich spezialisieren und"Kompetenz-Center" bilden, lehnt Sauer ab."Das ist jenseits des Wirtschaftlichen. Die LBBW hat kein Interesse daran, daß profitables Geschäft nicht mehr in Stuttgart gemacht wird."
Schneller würde die Vorbereitung der Landesbanken auf die wegfallende Staatshaftung womöglich vorangehen, wenn sie privatisiert würden. Sauer gibt sich überraschend pragmatisch. Ã-ffentliche Banken sind für ihn, der auch Präsident des Verbandes öffentlicher Banken ist, kein Selbstzweck."Es gibt sie so lange, wie die öffentlichen Eigentümer sie haben wollen." Der stichelnden Frage von Commerzbank-Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller, der nimmermüde nicht verstehen will, warum öffentliche Banken zwar private, private aber keine öffentlichen Banken kaufen dürfen, hält Sauer entgegen:"Es gibt Gegenbeispiele, schauen Sie auf die Postbank; da hat ein verkaufswilliger Gesetzgeber die rechtlichen Möglichkeiten zur Privatisierung geschaffen. Falls seitens der öffentlichen Hand eine Teilprivatisierung von Landesbanken oder Sparkassen gewünscht wäre, stünden wir bestimmt nicht auf der Bremse." Einem engeren Zusammenrücken zwischen Sparkassen und Volksbanken will Sauer keine Steine in den Weg legen."Ob Sparkassen und Volksbanken etwas miteinander machen wollen, ist deren Sache."
Ã-ffentliche Banken stören den Wettbewerb nicht
Mehrmals kommt der Präsident des öffentlichen Bankenverbands auf den Vorwurf zurück, diese Banken störten die Marktwirtschaft."Eine öffentliche Bank stört dann den Wettbewerb nicht, wenn sie wie eine private auftritt." Unterschiede in der Eigenkapitalbeschaffung zwischen öffentlichen und privaten Banken sieht er nicht als entscheidend an."Der Träger kann in der Regel keine Ausschüttung von Gewinnen erzwingen; im Gegenzug kann sich aber auch eine Sparkasse über die Börse kein Eigenkapital beschaffen. Das Argument fehlender Waffengleichheit halte ich für nicht allzu stark", sagt Sauer."Ã-ffentliche Banken müssen Gewinn machen, wenn sie ihr Eigenkapital aufstocken wollen."
Sauer gibt hingegen zu, daß öffentliche Eigentümer"eine andere Art von Egoismus" haben können."Die öffentliche Hand muß sich fragen, ob sie Investitionen verlangt, die ein Kaufmann nicht machen würde. Sie muß sich so disziplinieren, daß sie die öffentlichen Banken nicht aus der Sphäre der Marktwirtschaft hebt", fordert er. Von seinen Kollegen in den öffentlichen Banken dagegen verlangt er mehr Rückgrat gegenüber der Politik. Doch ganz Interessenvertreter, schiebt Sauer nach:"Die privaten Banken biedern sich bei der Politik mindestens so an wie wir."
Text: ham., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.02.2004, Nr. 33 / Seite 15
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Sorry Marocki, aber wat mut, dat mut
J

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