- weil wir grad dabei sind - WTC - Am Ort des Terrors kochte ein tödliches Gift - wheely, 10.02.2004, 23:31
- Re: weil wir grad dabei sind - WTC - Am Ort des Terrors kochte ein tödliches Gift - RK, 11.02.2004, 01:45
weil wir grad dabei sind - WTC - Am Ort des Terrors kochte ein tödliches Gift
-->stand schon vor einiger Zeit bei www.frankenpost.de:
WISSENSCHAFTLICHER BERICHT ÜBER DAS FEUER AM «GROUND ZERO»
Am Ort des Terrors kochte ein tödliches Gift
VON PETER W. SCHROEDER, WASHINGTON
Pünktlich zum zweijährigen Gedenken an den Terroranschlag vom 11. September trifft die New Yorker ein neuer Schock: Bei der Zerstörung der Hochhäuser wurde eine Giftwolke ungeheuren Ausmaßes freigesetzt.
Bei jedem Besuch am «Ground Zero», dem Schauplatz des terroristischen Massenmordes am 11. September 2001, hat es Senatorin Hillary Rodham Clinton nach eigener Aussage «die Sprache verschlagen». Inzwischen ist die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten nicht mehr so sicher, ob nur der Schock über den unfassbaren Anschlag der Auslöser für ihre Atembeklemmung war: «Ich will jetzt wissen, ob der Anschlag auf das World Trade Center eine das Leben und die Gesundheit von Überlebenden und Helfern gefährdende Umweltkatastrophe auslöste», verlangte die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton vom Washingtoner Justizministerium. «Und ich will auch wissen, ob die Regierung die Gefahren verharmlost und die New Yorker belogen hat.»
Hillary Clinton steht mit ihrer Befürchtung nicht allein. Pünktlich zum zweiten Jahrestag der Terroranschläge, bei denen mehr als 3000 Menschen den Tod fanden, wurde auf der New Yorker Jahreshauptversammlung der «American Chemical Society» der Untersuchungsbericht namhafter Chemie-Wissenschaftler diskutiert, der sich wie eine Horrorgeschichte Frankensteins liest: «Sechs Wochen lang wurden Millionen von Menschen mit einem unbeschreiblich gefährlichen Giftcocktail bombardiert», heißt es da.
Nach Angaben von Professor Thomas Cahill von der University of California wurden durch die Katastrophe von New York «zwei unterschiedliche Chemieangriffe» ausgelöst: Zuerst sei nach dem Detonieren von zwei entführten Passagiermaschinen in den kurz darauf in sich zusammenstürzenden Zwillingstürmen des World Trade Centers eine extrem toxische Staubwolke freigesetzt worden. Die habe hunderte von für Menschen lebensgefährliche Gifte wie Asbest, Quecksilber und PCB enthalten.
Noch während sich die den Himmel über New York verdunkelnde Wolke langsam verzog und die Giftpartikel rund um den Erdball schleuderte, hätten sich dann in den rauchenden Trümmern der beiden Wolkenkratzer extrem giftige Gase entwickelt: «Die Überreste der Wolkenkratzer brannten wie eine Chemiefabrik.» Wochenlang habe enorme Hitze das Baumaterial und den Inhalt der Gebäude, einschließlich der Teppichböden, Plastik und viele Computer «gekocht und gebacken». Dabei hätten sich enorme Mengen von Giftgasen und Säuren entwickelt.
Wörtlich sagte Professor Cahill: «Als die Türme brannten und einstürzten, wurden Tonnen von Beton, Glas, Möbeln, Teppichen, Dämmstoffen, Computern und Papier in äußerst sauerstoffarme Trümmerberge verwandelt. In diesem heißen Haufen reagierten einige der Baustoffe mit organischem Material und dem reichlich vorhandenen Chlor aus dem Papier und dem Plastik und drangen als metallreiche Gase an die Oberfläche.»
Cahill und seine Helfer hatten im Oktober 2001 mehr als 8000 Luftproben im Umkreis einer Meile um den «Ground Zero» eingesammelt. Die Hitze des schwelenden Trümmerhaufens trieb die Giftwolken schnell in höhere Schichten der Atmosphäre - aber in der unmittelbaren Umgebung tobte ein giftiges Inferno. Vor allem die zahllosen Helfer, die zum Teil über Monate am Katastrophenort arbeiteten - die meisten von ihnen ohne Schutzgeräte - waren dem lebensgefährlichen Gemisch ausgesetzt.
Vier gesundheitsschädliche Bestandteile wurden von den Forschern identifiziert: Metalle und Schwefelsäure, die die Lunge schädigen können; feine Glaspartikel, die durch die Lunge in die Blutbahn geraten und das Herz angreifen; heiße organische Materialien, die Krebs erzeugen können.
Die Autoren der Studie machen keine Angaben über tatsächliche Gesundheitsschäden von Bewohnern New Yorks und der am Katastrophenort eingesetzten Hilfskräfte. Dies müsse bei anderen Untersuchungen geklärt werden. Immerhin gebe es zahlreiche «anekdotische Hinweise» auf schädliche Folgen. Die New Yorker Gesundheitsbehörden ermittelten beispielsweise bei Anwohnern in Manhattan und bei eingesetzten Hilfskräften eine «ungewöhnliche Häufung von Erkrankungen der Atemwege».
Die Leiterin der Dienstaufsicht des Washingtoner Umweltministeriums, Nikki Tinsley, hatte der eigenen Behörde vor Wochenfrist in einem internen Bericht vorgeworfen, die Bevölkerung irregeführt zu haben. Sieben Tage nach dem Anschlag hatte das Ministerium nach einer direkten Anweisung aus dem Weißen Haus Entwarnung gegeben und mitgeteilt, dass von den Trümmern keine messbaren Gefahren ausgingen. Für Hillary Clinton ist das alles «ein Skandal». Vermutlich werden viele New Yorker der selben Meinung sein. In die Trauer jedenfalls mischt sich inzwischen ein anderes Gefühl: Wut.

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