- The Daily Reckoning - Five Signs of Financial Reckoning Day (Dan Denning) - Firmian, 11.02.2004, 22:17
- Dt. Fassung vom Investor-Verlag - Firmian, 11.02.2004, 22:19
- Schöne Warnungen heute - Danke! Gruss (owT) - Tofir, 11.02.2004, 22:56
- Dt. Fassung vom Investor-Verlag - Firmian, 11.02.2004, 22:19
Dt. Fassung vom Investor-Verlag
-->81 % Bullen!
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Das Problem mit Problemen ist, dass es von ihnen nie genug gibt.
Zumindest noch nicht.
Wenn die Aktienmärkte einen Boden erreichen - so wie es im August 1982
der Fall war -, dann sind die Investoren vorsichtig. Wenn die Preise
steigen, dann werden sie mutiger, sind aber immer noch zurückhaltend.
Jeder Sektor, jeder Meilenstein, die Nachrichten jedes Tages - das
sind alles noch potenzielle Bedrohungen. Die Investoren sind immer
noch bereit dazu, beim geringsten Anzeichen von Problemen
auszusteigen. Nach und nach verbessert sich die Stimmung, wenn sich
keine wirklich ernsthaften Probleme entwickeln.
Irgendwann führt die Abwesenheit von Problemen zu einer sorgenfreien
Einstellung... einer Sicherheit, dass"Probleme" ein Ding der
Vergangenheit seien... und einer Einstellung, dass die Investoren mit
immer höheren Kursen rechnen können, für immer - egal, was passiert.
Das beschreibt den Zustand, den Millionen von Investoren im März 2000
hatten, als die erste Phase des derzeitigen Bärenmarktes begann. Aber
das war offensichtlich noch nicht genug. Denn die Investoren blieben
in Käuferlaune und positiv... und ihre Illusionen waren größer als
zuvor, denn jetzt hatten sie zusätzlich zu ihren sonstigen Illusionen
die"Illusion der Überlebenden" hinzugewonnen. Da sie den Bärenmarkt
und die Rezession von 2000-2002 überlebt hatten, glaubten sie ab Ende
2002, dass ihnen eine besondere Gnade zuteil geworden war...
Sie sind"durch ihr eigenes Überleben ermutigt worden", so Seth
Klarman im Barron's Magazin."Wenn drei Verlustjahre die Gier der
Investoren nicht auslöschen konnten, dann scheint es wahrscheinlich,
dass nur wirklich qualvolle Umstände das schaffen werden."
Die Aufgabe, auf die sich Klarman bezieht, ist es, die Stimmung der
Investoren zu ändern... und die Aktienkurse. Die Aktienkurse waren
extrem teuer, und man könnte erwarten, dass sie zumindest moderat
billig werden, bevor sie wieder extrem teuer werden. Und das bedeutet
Probleme. Jede Menge.
Irgendwie müssen die Investoren dazu gebracht werden, dass sie
verkaufen wollen. Das haben sie bis jetzt ungern getan.
Au contraire - bei den heutigen Kursen scheinen sie sogar weiter
kaufen zu wollen.
"Der (...) Market Vane Index der Investorenstimmung war zuletzt 81 %
bullish", erklärt Steve Leuthold im Barron's Magazin."Ich habe noch
nie einen so hohen Wert gesehen. Normalerweise sind Werte über 65 %
schon extrem. Ich fühle mich bei Massenbewegungen nicht wohl, und
diese Bullen sind sehr zahlreich... fast jeder ist derzeit ein Bulle.
Ich kann mich an keinen Jahresbeginn erinnern, an dem die allgemeine
Stimmung so ähnlich war, und das ist furchterregend"
Aktien, Anleihen, Immobilien. Es gibt in den USA keine Anlageklasse,
die noch billig ist. Die Renditen der Anleihen sind fast überall auf
der Welt lächerlich niedrig. Selbst Junk Bonds, also Anleihen mit
erhöhter Risikoklasse, bringen nur wenig mehr Zinsen als
Staatsanleihen ein. Und das Risiko?"Was für ein Risiko?" fragen die
Kleinanleger. Offensichtlich sind die Investoren in Bezug auf alles
bullish.
"Die Geschichte zeigt uns, dass eine Korrektur an diesem Punkt
überfällig ist", so Steve Leuthold.
Und jetzt... mehr News von unserem Mann in New York, Eric Fry:
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Mittwoch, 11. Februar 2004
Sieht so Reichtum aus?
von unserem Korrespondenten Eric Fry, auf dem Parkett in Manhattan
Gestern kamen verdächtig wenige wichtige News über den Ticker, und
deshalb kann ich meine Aufmerksamkeit einigen weniger im Mittelpunkt
stehenden Geschichten widmen. Zunächst einmal sind"die Banken bereit,
den Unternehmen Geld zu leihen, und diese nehmen das willig an", so
der Volkswirt Paul Kasriel von Northern Trust. Und weiter:"Letzte
Woche veröffentlichte die Fed Zahlen (für Januar 2004)... die Banken
erleichterten großen und mittleren Firmen den Zugang zu Krediten.
Netto 18 % der heimischen Banken erleichterten in den drei Monaten bis
Januar ihre Kreditvergabestandards für Industrie- und
Dienstleistungskredite. Das war der größte Zuwachs seit der zweiten
Hälfte 1993. Interessanterweise nehmen die Unternehmen das gerne an.
Das erste Mal seit Anfang 2001 haben die Kredite der Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen auf 13-Wochen-Basis (...) in der zweiten
Januarhälfte wieder zugenommen."
Natürlich sind die amerikanischen Unternehmen nicht die einzigen, die
in den USA ihre Schulden und ihre Ausgaben erhöhen. Da Schuldenmachen
und Geldausgeben zur nationalen Geschichte zu gehören scheint, spielt
dieses Spiel niemand besser als die US-Bundesregierung. Vor einer
Woche veröffentlichte Präsident Bush seinen Haushaltsplan für das
aktuelle Fiskaljahr. Darin wird ein Defizit von 521 Milliarden Dollar
prognostiziert. Bemerkenswerterweise beunruhigte das den Anleihenmarkt
kaum.
Erstaunlich ist, dass dieses Hauhaltsdefizit von einer halben Billion
(!) Dollar kaum einen Hauch von Protest hervorruft. Und die Kurse der
US-Staatsanleihen sind seit der Veröffentlichung dieses Haushaltsplans
sogar leicht gestiegen, d.h. die Renditen sind gefallen. In diesem
Zeitalter der finanziellen Ketzerei scheinen die alten Regeln des
finanziellen Konservatismus und der Entbehrungen nicht mehr zu
greifen. Deshalb können teure Aktien ohne Grenze weiter steigen;
verschwenderische Regierungen können sich grenzenlos verschulden...
und keine dieser finanziellen Fragwürdigkeiten scheint jemals negative
Konsequenzen zu haben. (ALLES ist gut, Mann!)
Frühere Generationen von Investoren machten sich gelegentlich über die
finanziellen Exzesse von überteuerten Aktien und überschuldeten
Regierungen Sorgen. Aber die derzeitigen Amerikaner machen sich keine
Sorgen, und sie ändern ihr Verhalten auch nicht. Denn sie haben
gelernt, dass hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse und hohe Haushaltsdefizite
nur große Zahlen sind... große Zahlen von keiner besonderen - und
ganz bestimmt keiner sofortigen - Bedeutung.
"Die meisten Leute, die alt genug zum Wählen sind, können sich an die
1980er erinnern. Das war auch eine Zeit, in der die (amerikanische)
Regierung mehr ausgab, als sie hatte", bemerkt die New York Times
dazu."Wenige Leute können sich irgendwelche nachhaltigen Probleme
vorstellen, die durch diese Schulden verursacht wurden. Deshalb ist es
keine Überraschung, dass nur 2 % der Amerikaner das Haushaltsdefizit
als das Hauptthema nannten, über das sie die Kandidaten im derzeitigen
Wahlkampf diskutieren sehen wollen."
Wenn die Haushaltsdefizite den Kleinanlegern nichts oder nur wenig
ausmachen, dann wird ihnen auch die schwindende Kaufkraft des Dollars
keine wirklichen Sorgen machen. Die amerikanischen Kleinanleger
kümmern sich nur um die Kaufkraft ihrer Häuser.
Deshalb erhöht die Bush-Administration - während sie die
Meinungsumfragen immer im Blickfeld behält - die Staatsausgaben, um
die sich niemand kümmert, während sie den Dollar fallen lässt, was
auch keinen stört. Als Ergebnis davon hofft die Bush-Administration,
eine wirtschaftliche Erholung zu kreieren, die jedem wichtig ist...
und wenn diese wirtschaftliche Erholung dann auch noch Präsident Bush
seine zweite Amtszeit beschert, nun, umso besser.
Aber vielleicht haben die Strategen der Wall Street und die Analysten
Recht. Vielleicht sind die massiven Defizite wirklich nicht schlimm.
Vielleicht sind die alten Regeln wirklich alte Regeln, die nicht mehr
gültig sind. Und vielleicht sollte das Team Greenspan/Bush seinen
wirtschaftlichen Prototyp zum US-Patentamt bringen, als die erste
funktionstüchtige Wirtschaft, in der man etwas für"Nichts" erhalten
kann.
Aber vielleicht sind große Haushaltsdefizite immer noch schlecht, und
vielleicht ist eine einbrechende Währung immer noch nicht gut. Ich
jedenfalls halte an diesen alten Regeln fest. Auf dem Papier sind die
Amerikaner (und ich gehöre auch dazu!) ärmer als im letzten Jahr. Die
Pro-Kopf-Verschuldung ist gegenüber dem letzten Jahr gestiegen, und
die Dollar, die wir besitzen, sind weniger wert als im letzten Jahr.
Sieht so Reichtum aus?
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Mittwoch, 11. Februar 2004
Russische Ostereier
von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in Madrid
*** Die amerikanische Industrieproduktion ist im Januar wieder
gefallen - und damit ist sie 42 Monate in Folge zurückgegangen! Aber
wen kümmert das schon? Wir haben schließlich jetzt eine
"Dienstleistungsgesellschaft", oder? Während die Zahl der
Fabrikarbeiter schrumpft, gibt es neue Jobs in Pflegeheimen,
Restaurants und Brokerhäusern. Was ist daran falsch?
Nichts, wirklich nichts. Außer dass die Amerikaner irgendwie für all
die Dinge, die sie aus Übersee importieren, bezahlen müssen.
Die Jobs im Dienstleistungssektor sind vor dem internationalen
Wettbewerb geschützt, denn man kann niemanden importieren, der einem
das Auto wäscht oder den Rasen mäht. Aber man kann auch selbst solche
Dienstleistungen nicht exportieren. Das ist der springende Punkt. Wenn
man sie nicht exportieren kann... dann kann man sie auch nicht dem
Ausland verkaufen. Und man kann sie also nicht dafür nutzen, für die
Dinge zu bezahlen, die man importiert.
*** Ich war heute Morgen um 7 am Charles de Gaulle Flughafen in Paris,
weil ich nach Madrid fliegen musste. Schon um 7:05 war das Einchecken
erledigt. Keiner fragte mich, ob ich Waffen trage. Niemand durchsuchte
mein Gepäck. Niemand warnte mich davor, dass ich keine unliebsamen
Kommentare abgeben sollte. Es gab keine langen Warteschlangen. Ich
musste meine Schuhe nicht ausziehen. Es war so, als ob ich in einem
zivilisierten Land leben würde.
*** Alles scheint überbewertet zu sein. Bis auf den Kaffeepreis, der
in der Nähe von 100-Jahres-Tiefs steht. Weiß jemand, wo ich eine
Kaffee-Plantage kaufen könnte?
***"Wenn Sie kein Gold kaufen", sagt der große Mogambo Guru, der hier
im Investor's Daily gelegentlich Artikel schreibt, in denen er die
Dinge sehr vereinfacht,"dann sind Sie ein Idiot."
*** Mein Freund Byron King, der gerade in Guatemala war, hat mir diese
Überlegungen geschrieben...
"Erlaube mir, dass ich einen Artikel in der New York Times vom 6.
Februar 2004 kommentiere. Letzte Woche schaffte es ein russischer
Geschäftsmann mit dem Namen Viktor Vekselberg, die gesamte
Faberge-Sammlung zu kaufen, die über mehrere Jahrzehnte lang von
Malcolm Forbes zusammengetragen worden war."
"Die Faberge-Sammlung wurde vor kurzem von Mitgliedern der Familie
Forbes versteigert. Darunter waren Arbeiten, die vom Haus Faberge im
19. und 20. Jahrhundert für die russischen Zaren erstellt worden
waren. Viktor Vekselberg bezahlte für diese Sammlung über 90 Millionen
Dollar..."
"Mister Vekselberg beabsichtigt, die Faberge-Sammlung - darunter
einige kunstvoll gefertigte Ostereier - vor dem 11. April nach
Russland zurückzubringen, denn dann ist in diesem Jahr sowohl nach dem
russisch-orthodoxen als auch nach dem westlich-christlichen Kalender
Ostern. Der neue Besitzer will die historischen Stücke in
Jekaterinburg ausstellen, wo die Mitglieder der Romanow-Dynastie von
den Bolschewiken 1918 hingerichtet wurden."
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Mittwoch, 11. Februar 2004
5 Signale dafür, dass für die USA der Zahltag naht
von Dan Denning
Die Richtung, in die der Aktienmarkt läuft, ist schwer, wenn nicht
unmöglich, zu prognostizieren.
Alles, was man zu bestimmen versuchen kann, ist, einem Szenario eine
bestimmte Wahrscheinlichkeit zuzuordnen. So ist es derzeit am
wahrscheinlichsten, dass der"fingierten Wirtschaft" die Luft ausgeht.
Die Stimulierungen durch niedrige Zinsen und Steuersenkungen haben
ihre Potenz eingebüßt, und sie haben nicht dazu geführt, dass eine
größere Zahl von neuen Arbeitsplätzen geschaffen wurde.
Aber wie komme ich zu meinen Schlussfolgerungen? Es gibt 5 größere
Indikatoren, die ich nutze. Ich nenne sie"5 Zeichen des finanziellen
Tags der Abrechnung". In Anlehnung an das Buch von Bill Bonner, das
auf Englisch"Financial Reckoning Day" heißt und demnächst auch auf
Deutsch erscheinen wird.
Was diese 5 Indikatoren anzeigen, ist, wie nah wir einem massiven
Umschwung weg von"Finanzanlagen" hin zu"harten
Vermögensgegenständen" sind, oder raus aus dem Dollar, rein ins Gold.
Mit anderen Worten: Diese Indikatoren sagen mir, wie wahrscheinlich es
ist, dass der"Finanzielle Tag der Abrechnung" nah ist.
Zunächst einmal sehe ich mir die Volatilität an. Für die US-Aktien
gibt es da einen eigenen Indikator, den Volatility Index (VIX). Je
niedriger er ist, desto selbstzufriedener sind die Investoren. Und
derzeit steht er ungefähr auf Allzeit-Tief. Anfang des Monats stieg er
ein bisschen... aber letzten Freitag begann er bei 17,7 und fiel dann
wieder auf 16 zurück. Die Furchst ist auf dem Rückzug. Die Gier ist
auf dem Vormarsch. Die Aktienkurse steigen.
Als nächstes sehe ich mir den Spekulationshunger der Investoren an.
Wenn die Investoren glücklich und bullish sind, dann zeigt sich das
normalerweise im Put/Call-Verhältnis (Verhältnis von Verkauf- zu
Kaufoptionen). Denn bullishe Investoren kaufen Calls. Die Bären
hingegen kaufen Puts.
Natürlich kann auch ein Bulle Puts kaufen, um sein Depot abzusichern.
Aber normalerweise ist das Put/Call-Verhältnis ein guter Maßstab, um
die spekulative Stimmung zu messen. Letzten Freitag fiel dieses
Verhältnis auf 0,63. Wenn man sich allerdings die Zahlen genau
ansieht, dann wird man sehen, dass das Put/Call-Verhältnis für Indizes
bei 1,72 lag, während es für Aktien bei 0,46 lag. Ich bevorzuge es,
das Put/Call-Verhältnis bei Aktien zu nehmen, um herauszufinden, wie
sich die Spekulanten fühlen, denn die setzen meist auf Aktien, während
die Institutionellen tendenziell eher auf Indizes setzen.
Ich bevorzuge diesen Maßstab auch gegenüber allgemeinen Umfragen über
den Anteil von Bullen und Bären... denn da geht es nur darum, was die
Leute sagen, und das muss nicht zwangsläufig das gleiche sein, was sie
mit ihrem Geld tun. Es ist eine Sache, zu sagen, dass man ein Bulle
ist. Eine andere Sache ist es, sein Geld wirklich in überteuerte
Aktien zu investieren.
Zum dritten Indikator: Damit meine ich die"finanzielle Wirtschaft"
(im Gegensatz zur"realen Wirtschaft"). Was ich damit meine: Es gibt
einen Index, den OEX, der die Aktien enthält, die diese
Bärenmarktrally tragen. Das ist die kraftvollste Konzentration von
Aktien, die von niedrigen Zinsen am meisten zu gewinnen haben - und
die am meisten zu verlieren haben, wenn die Zinsen steigen. Der OEX
hat eine Marktkapitalisierung von 5,7 Billionen Dollar. Das sind 55 %
der Marktkapitalisierung des S&P 500, der es auf 10,2 Billionen Dollar
bringt. Um das in eine Perspektive zu setzen: Das bedeutet, dass die
weniger als 100 Gesellschaften des OEX es auf über 50 % der
Marktkapitalisierung der 500 Unternehmen des S&P 500 bringen. Der OEX
hat als Schwergewichte Finanztitel und Technologieaktien. Er enthält
wirklich die Aktien, die einen neuen Bullenmarkt tragen, und die in
einem Bärenmarkt am schlechtesten abschneiden.
Kurz noch zu den verbleibenden zwei Indikatoren: Da untersuche ich das
Interesse des"smarten Geldes" am Gold. Das lässt sich anhand des
COT-Reports untersuchen (COT = Commitment of Traders). Wenn die großen
Spekulanten und Goldminengesellschaften in Bezug auf den zukünftigen
Goldpreis positiv gestimmt sind, dann kann das eins von zwei Dingen
(oder beides) bedeuten: Zunächst einmal, dass ein allgemeiner
Bullenmarkt am Rohstoffmarkt bevorsteht; oder, dass die Goldbullen von
weichen Finanzanlagen in Gold fliehen, denn Gold ist die ultimative
harte Anlageform.
Ich glaube, dass beides heute zutrifft. Und je zuversichtlicher die
großen Adressen in Bezug auf das Gold sind, desto schlechter sind die
Aussichten für den OEX und die"finanzielle Wirtschaft".
Dann, als fünften Indikator, untersuche ich noch den
Renditeunterschied zwischen US-Staatsanleihen und den Anleihen der
sogenannten Emerging Markets (Schwellenländer wie Brasilien,
Thailand).
Dieser Renditeunterschied schlingerte ungefähr einen Monat bei ca. 4,5
Prozentpunkten herum. Aber in den letzten zwei Monaten sind die Kurse
der Anleihen aus den Emerging Markets deutlicher gefallen, was die
Rendite von Anleihen aus diesen Staaten auf durchschnittlich 9,25 %
steigen ließ. Einige würden das als eine Flucht in Qualitätstitel
beschreiben. Ich sehe das anders. Denn die US-Staatsanleihen sind
keine"Qualitätstitel" mehr, angesichts eines prognostizierten
Haushaltsdefizits von 521 Milliarden Dollar und Gesamtschulden von
über 7 Billionen (alleine auf Bundesebene). Derzeit ist der Markt noch
damit zufrieden, den Dollar für die Ausgabensünden der US-Regierung zu
bestrafen, während die Kurse der US-Anleihen noch verschont bleiben.
Noch.
Diese fünf Indikatoren führen mich zu der Annahme, dass der
amerikanischen"finanziellen Wirtschaft" bald die Luft ausgehen wird.
Bis jetzt hat sie nur die Kombination von niedrigen Zinsen, leichten
Krediten und Steuersenkungen beflügelt... aber früher oder später,
wenn die Schulden weiter zunehmen, dann werden diese Stimulierungen
nicht mehr effektiv sein.
Dass der"finanziellen Wirtschaft" die Luft ausgehen wird, ist nicht
sicher. Aber es ist sehr wahrscheinlich.

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