- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 12.02.2004, 10:50
- Re: kapier ich nicht - Theo Stuss, 12.02.2004, 17:11
- Re: kapier ich nicht - futzi, 13.02.2004, 08:10
- Re: kapier ich nicht - Theo Stuss, 12.02.2004, 17:11
Re: kapier ich nicht
-->> ~ Nach den Worten von US-Notenbankchef Alan Greenspan stellt der Kursrückgang
>des US-Dollar gegenüber anderen Währungen keinen Anlass zu größerer Sorge
>dar. Darüber hinaus erklärte er, dass der Rückgang der US-Währung dazu beitra-
>gen sollte, das hohe Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten abzubauen.
>Zur zukünftigen Zinsentwicklung wiederholte Greenspan die jüngste Erklärung
>des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, wonach die Fed bezüglich Zinser-
>höhungen Geduld haben könne, auch wenn die Wirtschaft die Wende geschafft
>habe.
Also, wenn bei fallendem Dollar die ZBs Schwierigkeiten mit den Bilanzen bekommen, verzinsliche Dollaranleihen abstoßen und infolge dessen am Anleihenmarkt die Zinsen steigen, dann will Greenspan seinen Zins niedrig halten? Wie will er das machen? Glaubt er wirklich, er hätte einen Einfluß auf die Zinsentwicklung?
Japan kann nur deswegen die Zinsen unten halten, weil dieses Land
a) seine Deflation exportieren kann
b) der Staat den freien Kaptitalmarkt so gut wie übernommen hat.
Wenn Greenspan meint, die Wende sei da, aber Zinserhöhungen unverträglich, dann ist die Wende eben nicht da. Dottore sagt ganz richtig, daß die Höhe des Zinses für die Wirtschaft belanglos sei, vorausgesetzt, es kann auch bei steigendem Zins aufgeschuldet werden. (siehe Dow Jones in den 60ern und 70ern vor Eintritt der Disinflation 1981)
Wenn man sich die US-Geldmengenentwicklung anschaut, kann ich aber genau davon nichts erkennen. Abhebende Aktien bei sinkender Geldmenge und steigender Staatsverschuldung lassen darauf schließen, daß....
a)...die zusätzliche Staatsverschuldung den Kreditschwund im Publikum nicht ausgleichen konnte,
b)...die Aktien jetzt quasi direkt am Tropf der Staatsverschuldung hängen.
c)...noch nicht einmal steigende Aktien als Beileihungsgrundlage die Expansion von M3 und MZM in den USA in den letzten Monaten bewirken konnten.
Die Macht der BoJ, den Zins mit Hilfe des Staates auf 0,0.. zu halten, weil der Staat ja eh über seine Rettungsfonds den Banken das Risiko abgenommen hat, hat die FED nicht.
Greenspan ist auch ein schlechter Mathematiker, was er mit vielen Wirtschaftswissenschaftlern gemein hat. Jedem Ingenieur ist klar, daß viele Parameter nicht von konstanten Größen, sondern von sich ändernden Größen abhängen. Die Spannung an einer Spule hängt nicht vom Strom, sondern von der Stromänderung ab. Sein Zinseffekt hängt ebenfalls von der Zinsänderung ab.
Darüber hat er aber noch nie nachgedacht.
Ich kann es als Laie langsam nicht mehr fassen.
Gruß,
Theo

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