- Klassentreffen -und"alles läuft"in geraden, normalen Bahnen! Von wegen Krise - Koenigin, 11.02.2004, 19:27
- Endlich mal jemand der nicht in den Jammerkanon einstimmt (ot) (owT) - Henning, 11.02.2004, 20:27
- Schöner Bericht aus dem Leben-sowas lese ich immer wieder gern. Danke und Gruss - Tofir, 11.02.2004, 20:28
- Diese soziologische Arbeit: Rakeeetsche! - drooy, 11.02.2004, 20:31
- Re: Klassentreffen -und"alles läuft"in geraden, normalen Bahnen! Von wegen Kri - Rudow, 11.02.2004, 20:39
- Re: Klassentreffen -und"alles läuft"in geraden, normalen Bahnen! Von wegen Kri - Euklid, 11.02.2004, 20:52
- Re: Klassentreffen - einfach nur 4711mal DANKE für diesen Bericht - Baldur der Ketzer, 11.02.2004, 20:55
- Das Kunststück wäre,...... - Sushicat, 12.02.2004, 06:38
- When the going gets tough... mkT - Tobias, 12.02.2004, 19:07
When the going gets tough... mkT
-->... the tough get going.
And when the going gets rough
the tough get rough.
Hola Königin,
vielen Dank für diese kostbaren Infos! Da seid ihr ja wirklich ein ganz ausgezeichnter Jahrgang und auch noch ein sehr edles Anbaugebiet wie's scheint. Hut ab!
Möchte gerne als (relativ) junger Mensch noch kurz was dazu sagen: Ich bin der festen Überzeugung, dass es vor 30 Jahren einfacher war dorthin zu kommen wo die Fleißigen von 'damals' heute sind. Die Perspektive war"30 Jahre aufwärts" - mind. aber:"Aufwärts". Die Arbeitslosenzahlen ok, Jobangebote vorhanden. Es war die Zeit der Expansion, des Booms und die Verschuldungsorgie die das alles finanzierte, lag voraus. So lange die lief, so lange waren Wertsteigerungen across the board zu sehen: Immos rauf, Aktien rauf, Wirtschaft rauf, Nettolöhne rauf. Und heute? Hmmm, da stotterts gewaltig und ggf. haben wir das"ewig-aufwärts" nun hinter uns. Das ist keine Katastrophe, klar - aber die Perspektive ist einfach anders. Und bei 75% Gesamtabgriff auf das erarbeitete Einkommen (inkl. A-Sozialabgaben, direkte und indirekte Steuern und Abgaben), da ist das schon erheblich schwieriger auf einen grünen Netto-Zweig zu kommen.
Logo auch: Niemandem wurde etwas geschenkt und jeder, der heute dort ist wo er ist, hat etwas dafür getan - zumindest positionsmäßig. Trotzdem sei es jedem selbst überlassen, einmal zu schauen, wer die Profiteure der Verschuldungsorgie, die stattgefunden hat (jahrezehntelang), sind. Wer sind die Forderungsinhaber, die Mietkassierer, die Zinsempfänger, die Rentiers, und wer sitzt in welchen Posten? Da gibt's m.E. schon ein ziemlich schiefes Bild zu Ungunsten der Jüngeren. Oder bin ich da auch noch verblendet von der Großen Blase? Naja, m.E. gilt so in etwa diese Faustformel:"Je jünger Du heute bist, desto kleiner ist die relative Perspektive." Heute wirst Du doch quasi schon als Ewig-Schuldknecht geboren. Andererseits habe die Jüngeren ein durch nichts zu ersetzendes Asset: Lebenszeit. Und außerdem kann man auch heute mit außergewöhnlicher exzellenter Leistung nach vorne kommen, obwohl sich Leistung immer weniger lohnt. Es heute als junger Mensch dorthin zu schaffen, wo die"Alten" heute"sitzen", das ist aus meiner (begrenzten) Erfahrung ungleich schwerer. So ist zumindest mein Eindruck - gerade wenn ich die verbissenen Kämpfe um Jobs und die noch verbisseneren Kämpfe um gute Jobs heute unter den jungen Leuten sehe. Genauso kann ich erkennen, dass die PISA-Bubble-Kids von heute mit einem gigantischen Anspruch es außerordentlich schwer haben werden, selbst auf dem Level bleiben zu können auf dem sie heute sind. Aber alles ist relativ im Leben! Selbst wenn es persönlich enger, knapper, anstrengender wird, so kann man sich doch immer relativ verbessern - zumindest zur jeweiligen Startgruppe:-). Und das ist doch auch schon mal eine sonnige Perspektive... auch wenn die Kraftanstrengungen dafür heute zumindest nicht kleiner geworden sind. Ob die"Jungen" die"Alten" jedoch überholen können - das halte ich selbst bei äußerster Anstrengung der"Jungen" für ausgeschlossen. Denn die Felle um die es geht, die sind verteilt. Gläubiger- und Schuldnerpositionen sind über den Apparat festgezurrt, die"Macht"-positionen sämtlich besetzt.
Wie auch immer: Im Kleinen kann man oft am besten etwas bewirken und das tue ich gern. Ich bemühe mich ernsthaft drum und reiße mir teils fröhlich, teils ernsthaft, den Arsch auf:-). Neben meinem full-time Banker-Job sehe ich kräftig zu, ein 2. Standbein zu schaffen. Und mit dem Darling zusammen bin ich auch noch lange nach Feierabend - bis in die Nächte hinein - und auch stets am Wochenende"produktiv". Kein Fleiß, kein Preis. Um beurteilen zu können, welche Leistung das"relativ" zu früher ist, fehlt mir leider die Erfahrung. Aber ich bin sicher, dass auch damals keine gebratene Ente durch den Balkon hineingeflogen kam. Und dass ihr alle schlauer und cleverer wart als wir Blödmänner heute, das nehm ich doch mit Güte hin:-): Ich lerne doch stets gern dazu.
In diesem Sinne - weiter Frohes Schaffen!
Beste Grüße
Tobias
P.S.: Was mir an Deiner statistischen Analyse aufgefallen ist: Die Passivseite fehlt:-). Häuser, Autos und Firmen - das ist ja alles toll und ich freu mich für jeden einzelnen, der es packt - gerade für die Selbständigen! Aber: Wie sieht das denn bei Berücksichtigung der Passivseite aus? Immer noch sooo gut?
Oder klemmt's da auch? Vielleicht ist das ja was fürs nächste Treffen?! Wenn's da dann auch so gut aussieht, dann könnt ihr ja mal überlegen, wer diese Forderungen in der Zukunft mal bedienen soll, wenn die Jungen alle abhauen:-).

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