- Anleihen: Spekulation auf Zinswende läßt Risikoprämien steigen - Theo Stuss, 13.02.2004, 11:18
- Re: Anleihen: Spekulation auf Zinswende läßt Risikoprämien steigen - lowkatmai, 13.02.2004, 12:21
- Re: Und, was passiert, wenn US-Anleihen auf 15% wären? (owT) - Theo Stuss, 13.02.2004, 12:29
- Re: US-Anleihen auf 15%: As usual... - konti, 13.02.2004, 14:09
- Re: Kann Disinflation auf Disinflation folgen? - Theo Stuss, 13.02.2004, 14:28
- Re: Kann Disinflation auf Disinflation folgen? - konti, 13.02.2004, 14:52
- Re: Kann Disinflation auf Disinflation folgen? / @konti: Was denn nun? - - Elli -, 13.02.2004, 15:04
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- Re: Anleihen: Spekulation auf Zinswende läßt Risikoprämien steigen - lowkatmai, 13.02.2004, 12:21
Anleihen: Spekulation auf Zinswende läßt Risikoprämien steigen
--><font color=#0000FF>11. Februar 2004 Die Spekulation auf steigende Leitzinsen in den Vereinigten Staaten hat in den vergangenen beiden Wochen zu spürbar höheren Risikoprämien (Spreads) bei riskanten Anleihen geführt. Doch die Spreads sind im langjährigen Vergleich immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotz der jüngsten Ausweitung um 0,4 Prozentpunkte bieten Schwellenländer im Durchschnitt nur 4,4 Prozent mehr Rendite als Anleihen der Vereinigten Staaten. Noch im Jahr 2002 forderten und erhielten Käufer Risikoprämien von durchschnittlich 10 Prozentpunkten. Im gleichen Umfang haben sich auch die Renditeaufschläge für riskante Unternehmensanleihen verringert.</font>
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<font color=#FF0000>Man extrapuliere doch bitte einmal die Abwärtskennlinie. Spätestens Ende 2008 wären die Zinsen am Markt auf Null, wenn es keine Wende gäbe. Also ist klar, so kann es nicht weitergehen. </font>
Einige Analysten befürchten, daß sich auf beiden Märkten die Risikoprämien erhöhen werden. Behalten sie recht, würde dies zu Kursverlusten der Anleihe-Investoren führen. Auslöser der jüngsten Spreadausweitung war der veränderte Kommentar der amerikanischen Notenbank Fed zu ihrer Zinspolitik. Er weckte die Spekulation, daß die Zinswende im Dollarraum früher als erwartet kommen könnte.
Zinswende absehbar
Die veränderte Zinserwartung ist für viele Anleger Anlaß genug, höhere Risikoprämien zu fordern. Dabei fällt auf, daß Anleihen solider Unternehmensschuldner kaum reagiert haben. Unter Druck gerieten vor allem Titel von Emittenten, deren Bonität mit den Ratings"Ba1/BB+" oder schlechter bewertet wird. Im Euroraum stieg der durchschnittliche Spread für solche Zinstitel seit der Veränderung des Fed-Kommentars um gut 0,4 Punkte auf 4 Prozentpunkte. In Amerika war die Bewegung bei den unsicheren Schuldnern ebenso deutlich."Solche Unternehmen würde ein dauerhafter Anstieg der Leitzinsen härter treffen, weil sie höher verschuldet sind", erläutert Christian Spieler, Leiter des deutschen Zinsgeschäfts bei J. P. Morgan. Zudem seien viele wackelige Schuldner sehr kurzfristig finanziert. Bei ihnen würde deshalb ein steigendes Zinsniveau schon bald zu höheren Zinsbelastungen führen.
Ähnlich wäre auch die Auswirkung auf die Finanzkraft der Schwellenländer."Steigende Dollar-Zinsen würden den Schuldendienst gegenüber den Fremdwährungsgläubigern verteuern", sagt Mauro Toldo, Analyst der DZ Bank. Das würde vor allem die Schuldner treffen, die als Wackelkandidaten gelten. Für die DZ Bank ist es keine Frage mehr, ob die Zinswende in Amerika in diesem Jahr kommt, sondern nur noch wie dynamisch sie sein wird. Die Bank rechnet damit, daß die Fed den Leitzins bis Ende 2004 von 1,0 auf 3,5 Prozent erhöhen wird. Toldo rät bei Anleihen der Schwellenländer deshalb zur Vorsicht. Kurzfristig könne es zwar noch zu Kursgewinnen kommen, danach gehe es aber wohl bergab, weil sich die Ausfallrisiken erhöhten.
Zeit für Schwellenländer vorbei
Eine Belebung der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten würde diese Entwicklung zwar dämpfen, weil auch die Schwellenländer von der erhöhten Nachfrage profitieren würden. Doch der positive Effekt des Aufschwungs sei von den Anlegern schon vorweggenommen worden, glaubt Toldo. Das sei einer der Gründe für die seit August 2002 dauernde Rally gewesen. In dieser Zeit haben Euro-Anleihen der Schwellenländer im Durchschnitt einen Ertrag aus Zinsen und Kursgewinnen von mehr als 40 Prozent abgeworfen.
Die Stimmen, daß sich die gute Zeit für Anleihen aus Schwellenländern dem Ende neigt, mehren sich. Die Deutsche Bank zum Beispiel warnt, daß Schwellenländer-Anleihen voraussichtlich schlechter abschneiden werden als andere Zinstitel. Aber Analysten anderer Banken halten immer noch eine günstige Wertentwicklung für möglich. So argumentiert Tulio Vera, Experte für Schwellenländer bei Merrill Lynch, die Fed habe nur einen Weckruf gegeben. Der Kapitalmarkt befinde sich zwar in einem Umfeld steigender Zinsen, aber nicht stark steigender Zinsen. Diese Einschätzung gibt Merrill Lynch die Hoffnung, daß sich die Anleihen der Schwellenländer weiterhin gut entwickeln werden. Es sei zu früh, in"Bärenstimmung" zu verfallen, schreibt Vera in einem Kommentar. Im Gegenteil, durch die jüngsten Kursrückgänge hätten sich Kaufgelegenheiten eröffnet.
Text: ruh., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.02.2004, Nr. 36 / Seite 21
Bildmaterial: F.A.Z.
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