- Wie sichere ich mein Vermögen und Unternehmen? Teil 5 - Euklid, 14.02.2004, 17:03
- Re: Das Immobilien-Dilemma - Baldur der Ketzer, 14.02.2004, 17:48
- Klasse, Baldur! - bernor, 14.02.2004, 19:59
- Re: Wie sichere ich mein Vermögen und Unternehmen? Teil 5 - Diogenes, 14.02.2004, 20:45
- Re: Wie sichere ich mein Vermögen und Unternehmen? Teil 5 - Euklid, 14.02.2004, 20:58
- Re: Das Immobilien-Dilemma - Baldur der Ketzer, 14.02.2004, 17:48
Re: Das Immobilien-Dilemma
-->>Immobilien im Crash
Hallo, Euklid,
freilich braucht man ein Dach überm Kopf, und da wir die meiste Zeit in unseren vier Wänden verbringen, entsprechen sie auch einer grundlegenden Lebensqualität, die man nach Möglichkeit maximieren sollte.
Aber Haus- und Grundeigentum macht auch erpreßbar, unfrei, durch den jederzeit möglichen Grundbuchzugriff (Haftungen, Zwangshypotheken, Beschränkungen und auch sonstige Gläubigerzugriffe) liegt dieses Vermögen stets unbeweglich im Feuer, wenns denn mal brennen sollte am Hut.
Da wir nun mal, ausgehend von der BRDDR, einen (wenn auch subtil verbrämten) räuberisch-hinterfotzigen Staat voraussetzen können, muß man sich auf das fieseste einstellen, was man sich vorstellen kann.
Seit Wendezeiten sind ja die Umlagen für viel zu üppig dimensionierte Riesenkläranlagen in den Beitrittsländern auf die zwangsanzuschließenden Hauseigentumsopfer legendär. Gleiches gilt für jeden Furz, den die Gemeinden angeblich verbessern und über ihre Satzungen auf die Anlieger umverteilen.
Straßenausbaubeiträge, Entwässerungsbeiträge, Straßenverschönerung für ein paar Primeln im Hundeklo vor der Tür, usw. usf.
Über sonstige *Pflichten* will ich noch gar nicht mal reden, angefangen von GrundsteuerPFLICHT über SchneeräumPFLICHT und StraßenkehrPFLICHT bzw. StraßenkehrmaschinenbezahlPFLICHT und die Versicherungssteuern auf die notwenigen Versicherungen, ach, komm, hör auf .
Man hat die Immobilieneigner voll an den gekräuselten Haaren. Und kann zudrücken, wann immer man will.
Für Erbschaftssteuern liegen die Werte auch ungestaltbar im freien Belieben der Abschröpfer und Abzocker.
Wie gesagt, irgendwo wohnen muß man, und die eigene schuldenfreie Wohnimmobilie war immer eine Sicherheit, die eben keine bloße Papierforderung war, sondern einen nutzbaren Sachwert unmittelbar darstellte.
Nur, die Verfügungsgewalt über das Eigentum hängt halt am Grundbuch und ist damit mit einem riesengroßen Makel behaftet.
Kaum bis gar nicht lösbar. Höchstens ansatzweise, in dem man eine Eigentümergrundschuld erstrangig selbst drin hat und der Wert der Immobile nicht Dein gesamtes oder den Großteil Deines Vermögens ausmacht.
>Für Immobilien wie für alle Sachwerte gilt,daß sie jeden Crash weniger stark erleiden als Geldwerte,zumal Geldwerte vorher im Boom entsprechend stärker expandiert sind (Geldmengenvermehrung)
Das würde ich so nicht unterschreiben, denn die Immowerte haben sich seit dem Krieg zum Teil drastisch gesteigert, und was raufgeht, kommt ja unseren Erwartungen zufolge wieder runter.....im übrigen sind auch Geldwerte (ins Ausland) transferierbar, während die Immos halt immobil sind........und die DDR schon einmal vorexerziert hat, wie man die Leute so mobbt, daß die ihr Eigentum daran gerne und nach außen hin freiwillig aufgeben......
>Eine schuldenfreie eigene Wohnung bzw ein schuldenfreies eigenes Haus sichern nicht nur den Wohnungsbestand im und nach dem Crash,sondern federn auch andere persönliche oder familiäre Schicksale wie Entlassung,Reduzierung des Gehalts/Lohns oder Entzug von Sozialleistungen zumindest teilweise ab.
Hm, stimmt m.E. auch nicht ganz, weil die Immobilie ja nicht unbedingt Schonvermögen darstellt, sondern erst mal veräußert und verfrühstückt werden muß, bevor jemand Sozialleistungen erhält, die ein vergleichbarer Sozial-Fall selbstverständlich bekommt, weil der vorher alles verhurt und versoffen und nix mehr sichtbar übrig hat...........evtl. führt also Grundeigentum dazu, in Notzeiten keine Unterstützung zu bekommen.......
>Das eigene schuldenfreie Haus ist deshalb auch unter dem Gesichtspunkt des Crashs die beste Vermögensanlage.
>Soweit ein eigenes Haus - eine eigene Wohnung -allerdings im Crash noch mit Schulden belastet sind,kommen die Familien in die Schere zwischen sinkende Realeinkommen einerseits und konstante Zinsen und Amortisationspflichten andererseits.Diese Schere schnappt sofort zu,wenn durch Arbeitslosigkeit oder Betriebsverlust die bisherigen Einnahmen wegfallen und die Zinsen plus Amortisationen für den Schuldendienst nicht mehr geleistet werden können.
Richtig, wer Schulden hat, hat ein Problem....
>Dies war der häufigste Grund für Massenzusammenbrüche von eigengenutzten Immobilienvermögen,wenn die Schulden der Immobilien höher waren,als das verminderte Einkommen der Eigentümer vertrug.
Dann stelln wir uns mal janz domm, und fragen uns, wie denn die berühmt-berüchtigten Finanzierungen (Kapitallebensversicherung tilgt Restschuld) bei einbrechenden Immo-Werten kollabieren und den Strudel der Wertvernichtung noch zusätzlich andrehen.
Wir haben aktuell doch nirgends einen Kräsch, aber nach meinen Erfahrungen sind die Immo-Preise nicht nur am Hund, sondern im A.....llerwertesten.
Kaufinteresse kommt erst bei Preisen, die so verlockend sind, daß die Gier das Hirn überstimmt - und wie niedrig diese Preise (ich will bewußt nicht mehr *Werte* schreiben) jetzt schon liegen, wäre noch vor zehn Jahren völlig undenkbar gewesen.
Wo fallen die dann erst hin, wenn es *chlöpft* und alle gleichzeitig Deckung suchen?
Ich sage mal voraus, daß dann jeglicher Marktmechanismus für Monate bis Jahre ausfallen wird. Vielleicht gibt es Anhaltspunkte, wie das in Argentinien abgelaufen ist, nur darf man nicht vergessen, daß die immer noch auf ausländische Käufer hoffen konnten, was bei einem Kräsch in Europa oder der sogenannten ersten Welt ja nicht mehr der Fall sein wird.
>Ob also das eigene Haus bzw die eigene Wohnung eine optimale Vermögensanlage auch für den Crash sind,hängt davon ab,wie hoch die Restschulden auf dieser Immobilie im Crash verbleiben.
Besser als nix, und der Spatz in der Hand statt der Taube am Dach. Selbst auf die Gefahr hin, daß einem der Spatz in Gestalt des Staates kräftig auf die Hand pfeffert......
>Gerät im Crash eine Person in Vermögensschwierigkeiten,wird es sich lohnen,vor allem die eigene Wohnimmobilie zu halten und lieber andere,verzichtbare Vermögenswerte dafür zu opfern.
Dann liegt aber alles Vermögen unbeweglich, offen sichtbar, und immobil im Feuer.....
>Nicht ganz so günstig ist die Crashsituation von Renditeimmobilien (Mietwohnungsbau).
Nicht ganz so günstig? Ich würde schreiben, *verheerend!*
Da bekanntlich Eigentum ja verpflichtet, kann man in einer Krise ja niemanden vor die Tür setzen - abgesehen davon, daß es auch unethisch wäre.
Nur, dann hast Du als Eigentümer die Pflichten am Halse (Wärmedämmung, Grundsteuer, Ausbaubeiträge, Reparaturen, Betriebskosten), bekommst aber für eine Zeit lang keine Mieten mehr rein. Weil ja Kräsch.
Die Preise für vermietete MFHs sind derzeit derart im Keller, daß das schon unterhalb des Fundaments ist und einem die Tränen aus den Augen tropfen. Und man dennoch dankbar sein muß, jemanden zu finden, der noch arglos ist und sich das antut, in diese Rolle des Eigentümers schlüpfen zu wollen......
>Die Rendite selbst und ihre Nutzbarkeit hängen davon ab,ob sich jederzeit genügend viele und genügend zahlungsfähige Mieter für diese Immobilien finden.
Eben. Die Gutverdiener sind meist rechtskundig und können, wenn sie wollen, alle Register ziehen, wenn sie mal nicht zahlen wollen. Außerdem sind das Kandidaten für eigenen Grundbesitz und damit sind sie selten in Miete.
Die unteren Einkommensgruppen kriegen zwar Wohngeld und Stütze, sind aber, wie soll ich sagen, erfahrungsgemäß nicht angenehm als Vertragspartner.
Und die Mittelschicht wird ja konsequent weggeputzt, die gibts bald nicht mehr.
>Ackerland zwar Verluste in der Pachthöhe in der Krise mitnehmen müssen,langfristig aber immer stabilen Wert behalten.
Landwirtschaftsgrund ist so im Keller, der kann kaum noch fallen, wohin denn noch?.....
>Darüber hinaus ist Land in vielen Fällen eine Möglichkeit, sich in Krisenzeiten durch teilweise Selbstversorgung einkommensunabhängiger zu machen.
Das muß dann aber im umfriedeten Garten sein, weil ich mir vorstellen kann, wer sich auf offenen Feldern so alles selbst bedienen wird.....
>Das gilt bei Forst auch für Holz und Wild.
eben, Wilderei und Holzfrevel....
>Auf allen <font color=#FF0000>Immobilienanlagen liegt aber ein besonderes Staatsrisiko:Nach dem zweiten Weltkrieg wurden allen verbliebenen Immobilieneigentümern Zwangslastenausgleichsabgaben auferlegt,die sie aus ihrem Immobilienbesitz langfristig tilgen mußten und die sogar grundbuchrechtlich zwangsgesichert waren.</font>
BINGO! Davor hab ich auch Angst.
>Immobilieneigentümer sind solcher politischen Willkür stärker ausgesetzt als Inhaber anderer Vermögensanlagen,weil monetäre Vermögensanlagen oder Gold vor solchen nationalen Zwangslasten flüchten können.
Und davon hat ja die BRDDR mehr als genug.........
Beste Grüße vom Baldur

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