- Bankraub: 1,5 Mio Euro in 10 Jahren geklaut und keiner hat es gemerkt.. - LenzHannover, 16.02.2004, 23:17
- Re: Bankraub: 1,5 Mio Euro in 10 Jahren geklaut und keiner hat es gemerkt.. - Tassie Devil, 17.02.2004, 02:28
Bankraub: 1,5 Mio Euro in 10 Jahren geklaut und keiner hat es gemerkt..
--><font color=#FF0000>weder das klauen, noch das ausgeben (eigentlich sollte der Schuhschrank explodieren </font>
Hann. Allg. 10-2-2004
Millionen beiseite geschafft
Bankangestellte fälscht 200 Buchungsbelege
Eine Bankangestellte aus Auetal hat die hannoversche Filiale der Allbank um 1,5 Millionen Euro betrogen. Acht Jahre lang buchte sie mehrmals im Monat Summen zwischen 2000 und 30 000 Mark auf ihr Gehaltskonto um und wunderte sich, dass niemand etwas merkte. Die Bank machte es der Betrügerin leicht. Sie hatte aus Kostengründen die Innenrevision abgeschafft.
Gestern begann vor der Wirtschaftsstrafkammer in Hildesheim der Prozess gegen die heute 41-Jährige. Eine unscheinbare Frau mit schmuckloser Frisur, im grauen Pullover, die mit leiser Stimme alles gesteht. Das Gericht wirft ihr vor, in 186 Fällen Buchungsbelege gefälscht und damit zwischen Juni 1996 und April 2001 genau 1 840 245,18 Mark unterschlagen zu haben. Nach den Recherchen der Allbank hat sie mit den Betrügereien schon 1993 begonnen und sogar knapp drei Millionen Mark beiseite geschafft. Aber darauf kommt es nicht mehr an. Die Fälle, die älter als fünf Jahre sind, gelten als verjährt.
Das Gericht muss in diesem Prozess vornehmlich zwei Fragen klären: Wie kann eine Bankangestellte knapp 1,5 Millionen Euro in acht Jahren verprassen? Und wie nachlässig muss eine Bank organisiert sein, die erst nach mehr als 200 manipulierten Buchungen feststellt, dass sie von einer Mitarbeiterin betrogen wird? Die Allbank, eine inzwischen verkaufte Tochter der Berliner Bankgesellschaft, hat die 41-Jährige übrigens nie angezeigt. Vielleicht war dem Unternehmen der Vorgang zu peinlich. Die Dresdner Bank, bei der die Betrügerin ebenfalls ein Konto hatte, auf das sie unterschlagenes Geld überwies, rief schließlich den Staatsanwalt.
Wenn die Angeklagte von ihren Manipulationen in der Bank erzählt, dann entfährt dem Vorsitzende Richter Klaus Moeller schon mal die leise Bemerkung „Das ist ja eigentlich nicht zu glauben.“ Die stellvertretende Gruppenleiterin bargeldloser Zahlungsverkehr hat bei Überweisungen, die für das Ertragskonto der Bank bestimmt waren, einfach nur ihr Gehaltskonto eingetragen. Sie hatte - wie alle anderen Mitarbeiter der Allbank - ein Konto, das mit den Zahlen 4 01 31 begann. Eine Kombination, die eigentlich ins Auge springen müsste, aber eine Revision fand ja nicht statt, und einen Kontrollstempel hatte jeder im Haus. Selbst üppige Fischzüge der Betrügerin fielen nicht auf. Als die Angeklagte aus dem Mutterschaftsurlaub zurückkam, überwies sie sich in knapp einem Monat ein zusätzliches Gehalt von 90 000 Mark. Unbemerkt.
Wenn die Angeklagte gefragt wird, wo die Millionen geblieben sind, geht ein hilfloses Lächeln über ihr Gesicht: „Ausgegeben.“ Sie fuhr zwei Autos, reiste dreimal im Jahr nach Amerika und kaufte in den teuersten hannoverschen Boutiquen - und daheim in der Samtgemeinde Auetal hat keiner was bemerkt. Da möchte man noch einmal die Worte des Richters zitieren: „Das ist ja eigentlich kaum zu glauben.“

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