- Zum Geburtstag einige Reflexionen - Morpheus, 17.02.2004, 15:43
- bzgl."Neuen Verständnis" fällt mir grad ein Buch ein,... - klatti, 17.02.2004, 16:28
- Re: Dank an Morpheus. Danke fĂĽr den Buchtipp! (owT) - BRATMAUS, 17.02.2004, 16:40
- Re: Zum Geburtstag - zani, 17.02.2004, 17:49
- bzgl."Neuen Verständnis" fällt mir grad ein Buch ein,... - klatti, 17.02.2004, 16:28
Re: Zum Geburtstag
-->Guten Tag
GlĂĽckwunsch und Weiterso gelte dem Herbergsvater Elli und den Wanderern in dĂĽsterer Zeit.
Anschliessend an Nietzsche möchte ich Hesiod das Geschlecht der Menschen besingen lassen, um zu erinnern, von wo aus einer den Gang anzutreten gezwungen ist, sofern er ihn zu gehen beabsichtigt.
HESIOD; Weke und Tage 173; Übersetzung Schönberger
Lebte ich doch nun nicht beim fĂĽnften Geschlecht von Menschen,
wäre ich zuvor gestorben oder später geboren!
Jetzt nämlich ist das Geschlecht wahrlich von Eisen;
nie ruhen sie aus am Tage von MĂĽhen und Leid,
und selbst bei Nacht nicht endet die MĂĽhsal;
schlimme Sorgen werden ihnen die Götter verhängen.
Aber doch wird auch ihnen Edles und Schlimmes gemischt sein.
Zeus freilich wird auch dieses Geschlecht der redenden Menschen vertilgen,
wenn ihre Schläfen schon bei der Geburt ergraut sind.
Nicht wird es Gemeinschaft von Vater und Kindern geben,
ebensowenig bei Kindern und Vater,
nicht wird der Gast dem Gastfreund lieb sein,
nicht der Freund dem Gefährten
und selbst nicht der Bruder dem Bruder, wie frĂĽher.
Bald werden sie die greisen Eltern entehren
und mit hässlichen Worten beschimpfen,
Frevler, die die Aufsicht der Götter missachten;
sie werden auch nicht ihren greisen Eltern den Pflegelohn geben,
sondern Faustrecht üben, ja, der eine wird die Stadt des anderen zerstören.
Weder wird der Eidestreue Achtung finden noch der Gerechte, noch der Redliche,
sondern eher werden sie Frevler und Gewaltmenschen ehren.
Das Recht liegt in den Fäusten, Rücksicht wird es nicht geben.
Der Schurke schädigt den Ehrenmann mit krummen Worten
und schwört einen Meineid.
Neid wird alle die elenden Menschen begleiten,
lärmend, hämisch, Hass im Blick.
Denn nun verlassen Anstand und EhrgefĂĽhl die Menschen und gehen beide,
den schönen Leib in weisse Gewänder gehüllt, von der breitstrassigen Erde
zum Olympos, zu Schar der Unsterblichen.
Ăśbrig bleiben den sterblichen Menschen nur bittere Schmerzen,
und nirgends ist Abwehr des Unheils.
gruss
zani

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