- So läuft das mit Apotheken in Deutschland - Euklid, 19.02.2004, 16:12
- Sorry, aber bitte genau lesen... - Masteraffe-sein-Bruder, 19.02.2004, 16:59
- Das absurde: 3 Firmen am gleichen Ort, nur bei Apotheken möglich (owT) - LenzHannover, 20.02.2004, 02:48
- Das ist wirklich absurd und kostet UNSER Geld [mkT] - Sascha, 20.02.2004, 16:01
- Re: Das ist wirklich absurd und kostet UNSER Geld [mkT] - Euklid, 20.02.2004, 18:38
- Das ist wirklich absurd und kostet UNSER Geld [mkT] - Sascha, 20.02.2004, 16:01
- Das absurde: 3 Firmen am gleichen Ort, nur bei Apotheken möglich (owT) - LenzHannover, 20.02.2004, 02:48
- Sorry, aber bitte genau lesen... - Masteraffe-sein-Bruder, 19.02.2004, 16:59
Das ist wirklich absurd und kostet UNSER Geld [mkT]
--> Hallo Lenz!
Da hast Du wohl durchaus Recht. Bei uns in der Gegend ist es so, daß jeder kleine Wohnort mit rund 4000 bis 7000 Einwohnern sowohl zwei bis drei Apotheken als auch zwei bis drei Sparkassen/Volksbanken hat. Das ist alles andere als sinnvoll und produktiv. Die Apotheken und Banken sind teilweise in Sichtweite zueinander. Scheinbar sind die Margen hier so hoch, daß man sich so einen Stuss leisten kann.
Ein Apotheker macht im Durchschnitt rund 100.000 Euro im Jahr Betriebsgewinn. Im Monat also grob gesagz wohl je nach Apotheke zwischen 7.000 und 10.000 Euro.
Wenn man dann bedenkt was manche Ingenieure mit 15-jähriger Berufserfahrung in"guten" Positionen mit viel Verantwortung und hartem Einsatz verdienen kann ich das Jammern und Klagen der Apotheker überhaupt nicht nachvollziehen. Es wird absolut Zeit, daß hier mal was passiert. Das es nun erlaubt ist, daß ein einzelner Apotheker auch drei Apotheken besitzen darf (GMG) ist ein guter Anfang aber darf noch lange nicht das Ende sein.
Warum wird dieser Berufsstand denn so geschützt? Nirgendwo in Deutschland ist die Apothekendichte (Apotheken pro Einwohner) so hoch wie hierzulande.
Die Apotheker versuchen immer wieder über ihre ABDA, Unterschriftensammlungen und Landesverbände darauf hinzuweisen wie gut das System doch sei. Nach ihrer Darstellung wird man als Kunde in der Apotheke individuell stundenland beraten. Damit rechtfertigt man die hohen Kosten und will das System als"effektiv" darstellen.
Effektivität (darunter auch Kundenzufriedenheit) kommt aber eben auch gerade von Konkurrenz.
M.E. wird es Zeit, daß man auch an die Apotheker mal ran geht. Wir brauchen keine zwei und drei Apotheken in jedem Ort wo jede Apotheke der Apothekenbetriebsordnung unterliegt und teures Geld in vorgeschriebene teure Ausstattung tätigen muß. Das wird nämlich letztendlich alles irgendwo wieder auf den Preis umgelegt. V.a. dann wenn man bedenkt wie hoch die Betriebsgewinne der Durchschnittsapotheke sind. Der Durchschnittsgewinn ist hier besonders aussagekräftig wenn man bedenkt, daß ein Apotheker bisher nur eine Apotheke besitzen durfte. Das Ergebnis dürfte wohl kaum verzerrt gewesen sein.
Für die Sparkassen und Volksbanken gilt das gleiche. Es ist wirtschaftlich Unsinnig in Ortschaften mit 5000 Einwohnern zwei große Banken zu unterhalten. Jede Filiale zahlt ihre eigenen Kosten für Geldtransporte, hat eigene PCs, andere Computersysteme und jede Filiale hat ihren eigenen Filialleiter mit hohem Gehalt. Das ist doch alles besch...
Auf der anderen Seite stelle ich mir ja die Frage: Wohin mit den ganzen Arbeitslosen wenn wir alle Möglichkeiten umsetzen würden welche die Produktivität weiter erhöhen würden? Tendenziell führt der technische Fortschritt meiner Meinung nach sowieso zu Konzentrationsprozessen und Monopolisierung. Während sich bei Kleinunternehmen und Mittelständlern die Anschaffung teurer Systeme nicht lohnt bzw. dies aus finanziellen Gründen gar nicht möglich ist schaffen diese Systeme bei Großunternehmen die Möglichkeiten zu einer gewaltigen Produktivitätssteigerung durch Standardisierung von Abläufen/Prozessen.
Aber lassen wir uns überrasche wohin der Weg führt...
Viele Grüße
Sascha

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