- Wirtschaftswachstum: Deutschland, EU - zani, 21.02.2004, 08:48
- Re: Wirtschaftswachstum: Frankreich - zani, 21.02.2004, 10:51
Wirtschaftswachstum: Deutschland, EU
-->Guten Tag
Die unten genannten Ursachen sind in der Mehrheit sekundär, eher dazu gemeint, noch so nebenbei den 'freien' Markt als Heilmittel zu beschwören.
21. Februar 2004, 02:07, Neue ZĂĽrcher Zeitung
Deutschland unter EU-Durchschnitt
pra. (Berlin) In diesem Jahr wird die deutsche Volkswirtschaft gemäss den gängigen Konjunkturprognosen um etwa 1,5% wachsen. Das ist schon ein grosser Fortschritt nach drei Jahren der Stagnation. Trotzdem wird das Land kaum aus der Depression herausfinden, sondern im internationalen Vergleich nur noch tiefer in Rückstand geraten. In den letzten zehn Jahren stand Deutschland mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,4% am Schluss der EU-Länder. Es ist dadurch deutlich ins Hintertreffen geraten. Wie der britische «Economist» in seiner neuesten Ausgabe schätzt, rutschte Deutschland 2003 im kaufkraftbereinigten Vergleich der Pro-Kopf-Einkommen gar um 1% unter den EU-Durchschnitt. Das ist ein dramatischer Zerfall der herausragenden Wohlstandsposition, die das Land einst hatte; in den achtziger Jahren war es um 20% und unmittelbar nach der Wiedervereinigung immerhin noch um 9% über dem EU-Durchschnitt gelegen. Die Ursachen der deutschen Wachstumsschwäche sind in etlichen Analysen hinlänglich beschrieben worden: Das staatlich dominierte Bankensystem sorgt für einen ineffizienten Kapitaleinsatz, die verkrusteten Arbeitsmärkte, die mächtigen Gewerkschaften und der überbordende Sozialstaat führen zur eklatanten Unterbeschäftigung der Bevölkerung, die regulierungsfreudige Regierung und der gierige Fiskus verengen die Handlungsräume der Unternehmen. Daran ändern die dürftigen Reformen der Agenda 2010 nichts Wesentliches, auch das ist längst bekannt. Ein entschiedeneres Stemmen gegen den schleichenden Niedergang ist trotzdem noch nicht in Sicht.
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