- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - Sigip, 23.02.2004, 17:44
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - McMike, 23.02.2004, 18:51
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel-US-Mediziner befürworten Menschenversuche mit - bonjour, 24.02.2004, 01:59
- Dr.Mengele hätte seine wahre Freude daran (owT) - Euklid, 24.02.2004, 08:16
- Re: Pestizide / US-Mediziner befürworten Menschenversuche / Atrazin - Toni, 24.02.2004, 10:26
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel-US-Mediziner befürworten Menschenversuche mit - bonjour, 24.02.2004, 01:59
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - Pulpo, 23.02.2004, 21:50
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel / Ã-ko / Biohumin - Toni, 23.02.2004, 22:09
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - McMike, 23.02.2004, 18:51
Re: Pestiziden in Nahrungsmittel
-->Hallo,
nur ein paar kurze Bemerkungen zu dem Text:
>Re: Pestizidbelastung bei Lebensmitteln
>Um mich kurz vorzustellen, bisher nur Leser in diesem Forum, doch zu diesem Thema werde ich einen Beitrag schreiben. Ich bin ein im Ruhestand lebender Bauer, der in seiner selbstständigen Tätigkeit sowohl die konventionelle Landwirtschaft, als auch die Ã-ko-Landwirtschaft kennen gelernt hat. Ich finde es schlimm, in welcher Unsachlichkeit und Voreingenommenheit dieses Thema in diesem Forum zum wiederholten Male diskutiert wird. Um meine Position hierzu darzustellen, beide Betriebsformen haben ihre Berechtigung. Die Ã-ko-Landwirtschaft als Nischenproduktion für eine ideologisch orientierte, elitäre Käuferschaft, die konventionelle Landwirtschaft für die meisten Verbraucher, die sich auf Grund ihrer Einkommenssituation Ã-koprodukte nicht leisten können.
Stimmt meiner Meinung nach nicht. Ein Beispiel aus meinem Leben; ich hatte fuer ein paar Jahre in Berlin (bin aber kein Originalberliner, komme vom Land und wohne da auch wieder) in einer WG gewohnt. Mein Mitbewohner kaufte seine Sachen im Lidl an der Ecke und ich meins im Bioladen. Beide haben wir mal die Kosten ueberschlagen, sie waren in etwa gleich. Es gab natuerlich Unterschiede im Verhalten ich bin Vegetarier, er nicht. Ausserdem war es seine Art oefter mal seinen Einkauf teilweise im Kühlschrank vergammeln zu lassen, weil kein Apetit aufs Gekaufte. Und wenn ich mir in den Diskountern die vollen Einkaufswagen ansehe, kann ich mir gut vorstellen, dass dieses Verhalten nicht selten ist. Ausserdem sind komischerweise, nach meiner Beobachtung, die Leute umso uebergewichtiger, je geringer die Einkünfte. Hier wird in der Masse nicht an der Quantitaet gesparrt, sondern nur an der Qualitaet.
> Die Ã-ko-Landwirtschaft wird immer eine Nischenproduktion bleiben, das Schlimmste, was den Ã-ko-Bauern passieren könnte, wäre eine großflächige Umstellung der konventionellen Landwirtschaft auf Ã-ko-Landwirtschaft. Eine weltweite gänzliche Umstellung der heutigen konventionellen Landwirtschaft auf Ã-ko-Landwirtschaft würde die größte Menschheitskatastrophe der Geschichte auslösen. 2000 Jahre betrug die Weltbevölkerung ca. 1 Mrd. Menschen, in den letzten 150 Jahren hat sie sich versechsfacht.
Haengt das vielleicht auch mit der Nutzung fossiler Energie zusammen???
> In der Vergangenheit haben immer wieder riesige Hungersnöte die Menschheit auf ca. 1Mrd reduziert.
Die aber meist oertlich begrenzt waren, da kein Massentransport von Ueberschuessen aus anderen Weltgegenden auf die Schnelle möglich war...
> Die Welternährungssituation ist heute besser, als jemals zuvor. Wenn es noch vereinzelt Hungersnöte gibt, dann sind die Ursachen dafür Kriege. Keiner sollte sich hier etwas vormachen, die heutige Weltbevölkerung ist nur mit der heutigen Form der Landwirtschaft zu ernähren.
Was ist mit den negativen Auswirkungen der heutigen Landwirtschaft (Verarmung der Böden, zunehmende Errosion, Versteppung)? Wie lange ist es noch moeglich, diese Form der Landwirtschaft aufrecht zu halten und eine steigende Weltbevoelkerung damit zu ernaehren? Ausserdem wieviele weitere Ressourcen (Gewaesser) werden fuer diese Welternährungssituation ueberansprucht und werfen in Zukunft immer weniger Ertraege ab?
> Für die Ernährung der viel größeren zukünftigen Weltbevölkerung wird auch die Gentechnik unverzichtbar sein.
Glaube ich nicht. Diese Aussage hört sich fuer mich an, wie eine dieser Voraussagen aus den 50'ern, dass in 20 Jahren jeder Ort sein eigenes Atomkraftwerk hat und der Strom dann fast kostenlos abgegeben wird. Stattdessen haben wir heute ein staendig ueber uns haengendes Damoklesschwert, und wenn nicht von den ach so sicheren deutschen AKW's, dann von den östlich gelegenen. Und der Strom ist auch nicht billiger.
>Doch nun zur Pestizidbelastung der Lebensmittel. Ich habe mir die Untersuchungsergebnisse von Baden-Würthenberg angesehen. In ca. der Hälfte der konventionellen Lebensmittel wurde Spuren von Pestiziden gefunden, aber immerhin auch bei 7% bei den ökologischen (wie kann das sein?).
Schwarze Schafe wie ueberall, trotzdem ist die Belastung zu konventionell Produziertem sehr viel geringer.
>Die Überschreitung der Höchstmengen wurde aber bei den Produkten aus den Südländern festgestellt.
Das steht so nicht im Report, nur dass es dort besonders oft vorkommt.
> Es ist ein offenes Geheimnis, dass in den Südländern anders mit dieser Problematik umgegangen wird. Die deutschen Bauern sind geschult im Umgang mit Pestiziden und wissen die Wartezeiten einzuhalten. Auch sind hier die gefährlichen Gifte vom Markt genommen worden, was in einigen südlichen Ländern nicht der Fall ist. Wenn sie etwas für ihre Gesundheit tun wollen, kaufen sie deutsche Produkte.
Und beten sie, dass sie nicht Zeug von den auch vorhandenen 7% schwarzen Schafen bekommen.
>Ein anderes Thema will ich hier noch ansprechen. Es ist ein großer Irrtum, zu glauben, dass die Ã-ko-Landwirtschaft ohne Gifte wirtschaftet. Hier werden 95 Ã-ko-Pestizide eingesetzt, z.B. Nikotin, eines der schlimmsten Gifte überhaupt. Es werden Kupfersulfat und Schwefelverbindungen verwendet.
Das kommt darauf an, welche Ã-koprodukte man kauft. Bei Demeter z.b. ist das definitiv nicht erlaubt. Sonst wird die Zertifizierung sofort entzogen. Krankheiten, bei denen man diese Gifte braucht (Kartoffelfaeule z.B.), werden u.a. durch das Einhalten von Fruchtfolgen kleingehalten.
>Bei den Lebensmitteluntersuchungen wird aber nicht nach diesen Giften gewandet. Dennoch gehen die deutschen Ã-ko-Bauern ebenso verantwortlich damit um, wie ihre konventionellen Berufskollegen. Noch niemals waren die Nahrungsmittel so sicher, wie heute.
Dazu weiss ich nicht soviel zu sagen, der Pestizidbericht widerspricht dem jedenfalls. Oder was heisst sicher?
Auch rein subjektiv habe ich aber das gegenteilige Gefuehl. Allgemein stelle ich, wie Euklid, bei allen Produktgruppen eine schleichende Qualitaetsverschlechterung fest (die Ursachen sind unterschiedlich, Kostendruck, Schaumschlaegerei der Fuehrungsebenen,...), wieso sollte da in der Landwirtschaft das Gegenteil der Fall sein?
> Ich werde in einem anderen Beitrag vielleicht mal beschreiben, wie wir früher Nahrungsmittel produziert haben, wir hätten keine Chance, sie heute abzusetzen.
>Für die in diesem Thread geäußerte Hysterie gibt es einen Begriff, Ã-ko-Chondrie und diese Krankheit ist gefährlich.
Nun, wenn ich mich umsehe, stelle ich in meinem Umfeld unter anderem fest:
- ganz massive Zunahme der Allergien
- Zunahme von Hautkrankheiten
- Zunahme von Krebserkrankungen
Meiner Meinung nach ist die Ernaehrung (und deren Inhaltsstoffe) fuer viele dieser Faelle zumindest mitverantwortlich...
Diese Erkrankungen sind, so denke ich, gefaehrlicher.
>Gruß
>Sigip[i][/i]

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