- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - Sigip, 23.02.2004, 17:44
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - McMike, 23.02.2004, 18:51
- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel-US-Mediziner befürworten Menschenversuche mit - bonjour, 24.02.2004, 01:59
- Dr.Mengele hätte seine wahre Freude daran (owT) - Euklid, 24.02.2004, 08:16
- Re: Pestizide / US-Mediziner befürworten Menschenversuche / Atrazin - Toni, 24.02.2004, 10:26
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- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - Pulpo, 23.02.2004, 21:50
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- Re: Pestiziden in Nahrungsmittel - McMike, 23.02.2004, 18:51
Re: Pestiziden in Nahrungsmittel-US-Mediziner befürworten Menschenversuche mit
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UMSTRITTENE TESTS
US-Mediziner befürworten Menschenversuche mit Giften
Von Holger Dambeck
Eine amerikanische Gutachterkommission erlaubt unter gewissen Bedingungen, die Wirkung von Giften direkt an Menschen zu testen. Mit den Versuchen wollen Chemiekonzerne wie Bayer beweisen, dass Pestizide weniger gefährlich sind als bisher angenommen.
DPA
Pestizid-Hersteller Bayer:
"Wir führen diese Tests im Interesse der Gesellschaft durch"
Zweifel an der Brisanz des Themas gab es keine:"Menschenversuche mit Pestiziden, Schadstoffen aus der Luft und anderen Giften sind sehr umstritten", betonte James F. Childress, Ethik-Professor an der University of Virginia, bei der Vorstellung des Gutachtens. Dennoch sprach sich die von ihm geleitete Kommission der Wissenschaftlervereinigung National Acadamy für Giftversuche an Menschen aus, sofern gewisse Auflagen erfüllt sind.
Childress erklärte, die amerikanische Umweltbehörde EPA müsse entsprechende Versuche genauestens unter ethischen und wissenschaftliche Gesichtspunkten prüfen. Die EPA solle ein Gremium bilden, dass sämtliche Studien evaluiere, bei denen Menschen gezielt giftige Substanzen verabreicht würden.
Die Umweltbehörde hatte die National Acadamy damit beauftragt, ein Gutachten über Giftversuche an Menschen zu erstellen. Auslöser war ein Streit über zulässige Pestizid- Konzentrationen in Lebensmitteln. 1996 hatte der US-Kongress den"Food Quality and Protection Act" verabschiedet, der die Sicherheitsvorschriften für Pestizide verschärfte. Hersteller von Pflanzenschutzmitteln wie Bayer oder BASF beklagten daraufhin, die neuen Grenzwerte seien nicht wissenschaftlich fundiert.
Um ihr Anliegen zu untermauern, starteten einige Firmen klinische Tests mit Pestiziden und übermittelten die Ergebnisse der EPA. Insgesamt 19 nicht bestellte Studien sammeln sich mittlerweile auf den Schreibtischen der US-Umweltbehörde. Die bekannteste betrifft das Pestizid Azinphos Methyl und wurde im Auftrag der Bayer AG im Jahr 1998 in Schottland durchführt. Damals schluckten acht Männer Pestizid-Tabletten - als Entschädigung gab es rund 1000 Euro pro Teilnehmer.
Tests mit Kindern besonders kritisch
Die Gutachter der National Acadamy empfehlen Menschenversuche nur unter strengen Auflagen. So muss erwiesen sein, dass der potenzielle Nutzen für die Gesellschaft mögliche Risiken für die Teilnehmer überwiegt. Auch dürfen Test nur dann erlaubt werden, wenn sie durch Tierversuche nicht ersetzt werden können.
DPA
Versuche an Menschen:"Testteilnehmer dürfen nicht geschädigt werden"
Tests mit Kindern beurteilen die Experten besonders kritisch. Gutachterin Ellen Wright Clayton von der Vanderbilt University sagte, dass es möglicherweise Fälle gebe, in denen Versuche mit Kindern sinnvoll seien, man habe jedoch nicht nach einer solchen Konstellation gesucht.
Der am Gutachten beteiligte Umweltforscher Micheal R. Tayler sagte, es sei eine gesellschaftliche Aufgaben, das Niveau der Forschung zu erhöhen, die der Festlegung gesetzlicher Grenzwerte diene."Doch niemals darf damit gerechtfertigt werden, dass Testteilnehmer geschädigt werden." Die EPA müsse verhindern, dass bestimmte soziale Schichten ausgebeutet würden, die aus Geldnot an den Tests teilnähmen.
"Äußerst bedenklich"
Erik Olson vom Umweltverband NRDC (Natural Resources Defense Council) zeigte sich erschrocken über das grundsätzliche Ja zu Menschenversuchen:"Wir finden es äußerst bedenklich, dass giftige Chemikalien an Menschen getestet werden können und dass die Regierung die Ergebnisse solcher Studien benutzen wird, die die Industrie in der Vergangenheit durchgeführt hat."
Menschenversuche mit Giften gelten spätestens nach Bekanntwerden der brutalen Experimente deutscher Ärzte an KZ-Häftlingen als unethisch. Der 1947 in Folge der Kriegsverbrecherprozesse aufgestellte"Nürnberger Kodex" und die später beschlossene"Deklaration von Helsinki" formulieren allerdings nur allgemeine Regeln für medizinische Studien an Menschen. Ein verbindliches, weltweites Verbot derartiger Tests existiert nicht.
In der Clinton-Ära verpflichtete sich die EPA, keinerlei Gift- Studien an Menschen in ihre Entscheidungen zu Grenzwerten einfließen zu lassen. Doch das könnte sich nun bald ändern.
Besonders erbost sind die Umweltaktivisten der NRDC über den Bayer-Konzern:"Bayer-Wissenschaftler waren dabei, als Menschenversuche in den Konzentrationslagern durchgeführt wurden", heißt es in einer Erklärung. Ironischerweise werde die EPA ihre Prinzipien auf Druck des deutschen Herstellers ändern, dessen Pestizid Azinphos Methyl aus Nervengasen stamme, die während der Naziherrschaft von der IG Farben entwickelt wurden. Der nach dem zweiten Weltkrieg zerschlagene IG- Farben-Konzern war in den zwanziger Jahren von der Bayer AG mitgegründet worden.
DPA
IG-Farben-Werk im KZ Auschwitz:"Bayer- Wissenschaftler waren bei Menschenversuchen dabei"
Philipp Mimkes von der Coordination gegen Bayer- Gefahren hält Pestizid-Tests für zynisch:"Es sind stets materiell benachteiligte Menschen, die ihre Gesundheit bei solchen Tests aufs Spiel setzen." Die Umweltorganisation Friends of the Earth befürchtet eine Zunahme solcher Tests und fordert, die Gesundheit der bisher an Tests beteiligten Personen lebenslang zu überwachen. Richard Dixon, Forschungsleiter von Friends of the Earth:"Es ist nicht akzeptabel, dass ein Chemie-Gigant wie Bayer hochgefährliche Pestizide an Menschen ausprobiert. Schlimmer noch aber ist der Versuch des Konzerns, die internationale Ächtung solcher Tests auszuhebeln."
Richard Wiles von der amerikanischen Umweltinitiative"Environmental Working Group" forderte die US-Umweltbehörde auf, am Moratorium zu Tests an Menschen festzuhalten."Wenn die EPA solche Studien akzeptiert, dann rechnen wir damit, dass Firmen alle nicht eindeutig formulierten Vorschriften zu ihren Gunsten auslegen, um ihre unethischen Tests weiterzuführen." Diese Versuche trügen dazu bei, dass gefährliche Chemikalien in Lebensmitteln und Trinkwasser erhalten blieben.
"Übliches Verfahren"
Pestizide können nach Angaben der Umweltbehörde EPA unter anderem Nervenzellen schädigen, Krebs auslösen und Fehlbildungen bei Säuglingen verursachen. Die Schädigung hängt von der Konzentration und der Dauer der Belastung ab.
Die gesetzlichen Grenzwerte für Pestizid-Konzentrationen in Lebensmitteln werden in der Regel in Tierversuchen bestimmt. Zur Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Mensch und Tier arbeitet die EPA dann mit Sicherheitsfaktoren. Üblicherweise dürfen Menschen nur einem Zehntel des Wertes ausgesetzt werden, der sich im Tierversuch als schädigend erwiesen hat. Für Kinder gelten nach Beschluss der Umweltbehörde EPA noch deutlich geringere Sicherheitsfaktoren. Die Grenzwerte der EPA betreffen nicht die USA allein, sie werden von vielen andere Länder übernommen.
Bei Bayer hält man Versuche am Menschen im Einzelfall für unumgänglich. Norbert Lemken, Sprecher der Bayer CropScience AG, sagte gegenüber SPIEGEL ONLINE, die Tests seien notwendig, um Verbraucher, Landwirte und die Umwelt zu schützen."Manchmal reichen andere Studien und Tierversuche nicht aus."
In einzelnen US-Bundesstaaten seien Menschenversuche außerdem erforderlich, um die Zulassung für ein Pflanzenschutzmittel zu bekommen."In den USA war es lange ein übliches Verfahren, Studien an Frewilligen durchzuführen", betonte Lemken. Den Druck der Chemiekonzerne auf die Umweltbehörde EPA erklärt Lemken so:"Die Hersteller wollten endlich eine klare Regelung für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln."
>Wider dem Ã-kofanatismus und -fundamentalismus.
>Die Frage bleibt höchstens, dass bei schwindender Einwohnerzahl noch"schlechte" Standorte weiter bewirtschaftet werden müssen oder ob bei einem evtl. wirklich geschehenden Wirtschaftsaufschwung die Kaufkraft steigt und man sich mehr Ã-ko leisten kann und will.
>Protektionismus an den EU-Grenzen vorrausgesetzt!
>Richtig ist vor allem, dass Ã-ko-Bauern, die siech einen"Markt" geschaffen haben durch subventionierende Bundespolitik in die Pleite getrieben werden.
>Ausserdem sind viele pflanzeneigene Abwehrstoffe gegen Pilze u.ä. bedeutend SCHÄDLICHER als jeder Fungizideinsatz!
>Das Problem sind eigentlich viel weniger die HOCHQUALITATIVEN Lebensmittel der BRDDR, sondern der Chemiepansch, der die verarbeitenden Betriebe verlässt!!!!!!!!!!!
>Mittlerweile ist Ã-KO nur ne Jobmaschine, weil der Staat zur KONTROLLE Stellen schafft; welcome Keynes:)!!!!!!!!!!!!
>mcmike
>PS
>http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3934920187/qid%3D1077558644/302-7590084-6968002
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<ul> ~ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,287604,00.html</ul>

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