- Wo gehen die 400 000 Roma aus der Slowakei hin - Euklid, 24.02.2004, 21:40
- In dein Haus. Du bist doch ein freundlicher Gastgeber, oder nicht?! (owT) - Prosciutto, 24.02.2004, 22:25
- Re: Wo gehen die 400 000 Roma aus der Slowakei hin - zucchero, 24.02.2004, 22:27
- Warum nur Westdeutsche, verstehe ich nicht? - prinz_eisenherz, 24.02.2004, 23:12
- Re: Wohin - 400 000 Roma aus der Slowakei? Nix Platte - neue Siedlungen - Baldur der Ketzer, 24.02.2004, 22:40
- Re: Wohin - 400 000 Roma aus der Slowakei? Nix Platte - neue Siedlungen - ocjm, 24.02.2004, 23:06
- Re: Wohin - 400 000 Roma aus der Slowakei? Nix mehr mitlöhnenz - Baldur der Ketzer, 24.02.2004, 23:49
- Re: @Baldur - Uwe, 25.02.2004, 00:13
- Re: @Uwe - Baldur der Ketzer, 25.02.2004, 00:44
- Re: @Baldur...:"Die Zweite" - Uwe, 25.02.2004, 01:00
- Re: @Uwe - Baldur der Ketzer, 25.02.2004, 00:44
- Re: @Baldur - Uwe, 25.02.2004, 00:13
- Re: Wohin - 400 000 Roma aus der Slowakei? Nix mehr mitlöhnenz - Baldur der Ketzer, 24.02.2004, 23:49
- Re: Wohin - 400 000 Roma aus der Slowakei? Nix Platte - neue Siedlungen - ocjm, 24.02.2004, 23:06
- Wo gehen wir 80 Mio. Deutschen hin, wenn die 400.000 Roma mit uns fertig sind? - vasile, 25.02.2004, 01:31
- Ein Diskussionsthema von mir: Sozialbetrug [mvT] - Sascha, 25.02.2004, 10:08
- So siehts aus! Danke. (owT) - nEUROtiker, 25.02.2004, 10:26
- Sozialbetrug: 2500 Euro netto/Monat und viel Freizeit? So einfach geht's. [mT] - Sascha, 26.02.2004, 11:56
- Re:Sozialbetrug:"früher"urteilte man lapidar:alles Zuhälter oder Drogenhändler (owT) - manolo, 25.02.2004, 16:21
- So siehts aus! Danke. (owT) - nEUROtiker, 25.02.2004, 10:26
Ein Diskussionsthema von mir: Sozialbetrug [mvT]
-->Hallo Euklid!
Sicherlich denke ich auch auf der einen Seite wie Du. Wohin sollen die ganzen Leute?
Auf der anderen Seite denke ich jedoch irgendwo auch: Sollen Sie doch alle herkommen. Dann bricht das Sozialsystem zusammen und es wird ein paar Monate/Jahre früher nicht mehr haltbar sein und ordentlich gekürzt.
Das Problem bei Kürzungen am Sozialstaat sehe ich immer darin, daß es auch eine kleine Randgruppe trifft die tatsächlich engagiert, motiviert und bemüht waren aber dennoch einfach Pech hatten und dadurch auf Sozialhilfe angewiesen sind. Leider wird diese Randgruppe in den letzten Jahren größer. Man könnte nun einfach hergehen und diejenigen die Pech haben weiterhin unterstützen, die anderen nicht. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan denn wie definiert man inwiefern jemand Pech hatte oder einfach nur Faul und Unbemüht war. Wo zieht man die Grenze. Jeder Sachbearbeiter beurteilt doch schon einen Arbeitslosen anders. Beim einen gilt man als bemüht wenn man 15 Bewerbungen schreibt, beim anderen schon wenn man nur drei Bewerbungen schreibt. Und selbst hier kann es sein, daß jemand für drei Bewerbungsmappen mehr Zeit, Geld und Mühen investiert als jemand der 15 Bewerbungen rausschickt die alle nach"Formblatt A" geschrieben wurde und in denen gerade mal die Anschrift verändert wurde.
Vor kurzem diskutierte ich mal wieder mit einer Freundin über ein Thema das viele Deutsche zum Kochen bringt. Sie frage mich ob ich mir irgendwie das Phänomen erklären könne, daß in unserer Zeit haufenweise junge Leute die teuersten Handys und große Autos fahren könnten und gleichzeitig noch Premiere abonniert haben, in Urlaub können und auch sonst nicht gerade sparen müssen und das es oft genau DIE jungen Leute sind die eigentlich nicht gerade so aussehen als hätten sie sich am meisten in der Schule oder dem Beruf engagiert. Man kann sicher nicht(!) vom Aussehen oder Verhalten von Personen sofort auf dessen Werdegang schließen. Das will ich auch nicht. Aber aufgrund von Lebenserfahrung und typischen Verhaltensweisen von verschiedensten Personengruppen macht man häufig auf durchaus richtige Prognosen über Menschen.
Ich sagte ihr, daß ich mir diese Frage (und nicht nur ich sondern ziemlich viele) auch schon gestellt habe. Zuerst denkt man mal daran, daß diese jungen Leute (gerade zwischen 20 und 30 Jahren, hierunter viele Deutsche aber auch viele türkische Mitbürger) vielleicht einfach reiche Eltern haben und sich so ein Leben von daher leisten können. Kann durchaus sein. Die Gastarbeiter haben viel geleistet und durchaus engagiert und hart gearbeitet. So mancher hat es zu was gebracht. Aber man kann soviel spekulieren wie man will von reichen Eltern, Lottogewinnen & Co. Aber auf allzuviele kann dieses Schicksal á la"unter dem Kronleuchter" geboren oder"6 plus Superzahl" im Lotto nicht zutreffen. Das sagt einem einfach der klare Menschenverstand und ein Blick in die Statistik der Vermögensverteilung. Wenn man dann noch betrachtet wie viele dieser Jugendlichen Eltern haben die eben nicht gerade Doktor der Chemie sind und keinen"Immobilienpark" besitzen sondern in Sozialblocks wohnen und gerade so über die Runden kommen und sich mit Minijobs und Sozialhilfe durchs Leben hangel....
...
DANN, spätestens dann wird die Frage interessanter und interessanter. Wie kann das sein?
Es gibt da keine reichen Eltern, keine Berufe in denen Millionen verdient werden, die Leute haben eben nicht ein 1,0er-Abi oder mit"summa cum laude" studiert sondern haben ganz im Gegenteil oft schlechte(!) Hauptschulabschlüsse oder gar keinen Schulabschluss. Sie haben auch keinen wohlhabenden Ehepartner. Gut sie haben häufig keine Kinder. Aber alleine deswegen kann man sich nicht einen BMW mit Felgen für 2000 Euro und 240 P.S., ständiges Ausgehleben, Premiere, Urlaub, Sonnenstudio und die teuersten Klamotten leisten. Das kann mir kein vernünftiger Mensch weiß machen. Auch auf Kredit kann man sich das nicht leisten. Die Banken geben nämlich auch nicht jedem der mal eben daherläuft einen Konsumkredit. Also kann man auch dies für die Mehrzahl der Fälle schlicht und einfach ausschließen.
Die Antwort auf die Frage?
Die kann wohl leider nur in eine Richtung gehen. Die Antwort liegt im illegalen Bereich. Viele ziehen Sozialhilfe und arbeiten wohl schwarz nebenher in Vollzeit(!). Das man sich dann natürlich schnell viel mehr leisten kann als all die"Narren" die brav ihre Steuern zahlen ist klar. Die Narren sind dann nämlich vor allem die armen Schweine die einen zwar monotonen und schlechtbezahlten Job haben und sich nicht SO dermaßen egoistisch gegenüber dem Gemeinwohl verhalten und volle Sozialhilfe ziehen und dann auch noch Vollzeit arbeiten. Es ist ja irgendwo auch kein Geheimnis mehr, daß dieses Verhalten überhand nimmt und es immer mehr werden die sich so verhalten. Manche verteidigen es noch und labern was von"sie könnten ohne es so zu machen nicht mehr leben". Andere wiederum lachen sich noch kaputt und fragen sich warum es denn nicht jeder so macht. Zu Haltung 1 mein Kommentar: Man kann sehr wohl leben ohne Sozialhilfe + Schwarzarbeit. Aber man kann halt nimmer so oft weggehen, hat kein Premiere mehr und kann sich auch nicht dreimal die Woche unters Solarium"knallen" wenn andere arbeiten gehen. Zu Haltung 2 mein Kommentar: Wir können ja mal ausprobieren wie schnell es mit der Herrlichkeit vorbei ist wenn es tatsächlich alle so machen...
Naja um aber langsam einen Abschluß zu finden. Es muß wohl so sein, daß viele sich diesen Lebensstandard nur SO leisten können. Anders kann es nicht gehen wenn man in ner Fabrik Schicht arbeitet und einen 3,8er-Hauptschulabschluß und keinen Lottogewinn & Co. In solchen Jobs verdient man vielleicht 1600 Euro brutto im Monat. Mit viel viel Glück kommt man mal über die 2000 Euro im Monat. Dann hat man allerdings oft schon das Vergnügen auch mal die Nachtschicht übernehme zu dürfen. Viel weiter wird man mit so einem Schulabschluß und Werdegang (oft begleitet vom Jobben, Nichtstun oder ähnlichem) nicht kommen.
Welches Fazit zieht ich daraus: Man sollte nach wie vor keinen jungen Menschen verurteilen der einen BMW für 25000 Euro fährt, ständig Geld für die Disco hat, sich Sonnenstudio & Fitnesstudio, Premiere und Urlaub all inclusive leisten kann. Ich verurteile keine Menschen vor. Auch nicht wenn dreiviertel dieser Leute tatsächlich nur so leben können weil sie den Staat & Gesellschaft bescheißen wo es nur geht. Denn letztendlich kann ich nicht wiesen ob die EINE Person die ich gerade verurteilen würde vielleicht doch reiche Eltern hatte oder mal vom Standardverhalten abweicht. Man kann sich durchaus manchmal auch täuschen. Jedoch sollte man im Hinterkopf behalten, daß die Mehrzahl sich diesen Lebensstandard wohl nur durch Beschiss leisten kann.
Drei gängige Modelle haben Hochkonjunktur
Modell 1: Junge Person ohne Freundin
Sozialhilfe (etwa 700 bis 800 Euro NETTO) oder Arbeitslosengeld monatlich kassieren
irgendeinen Nebenjob machen bei dem noch so 600 Euro netto rausspringen (schwarz natürlich)
Schnell hat man dann 1400 Euro netto. Wer ehrlich ist kann dies so schnell nicht erreichen. Oft jedoch machen diese Leute nicht nur nen Nebenjob sondern arbeiten am Fließband, auf dem Bau oder sonstwo im Handwerk. Da verdient man keine Millionen aber seine 1000 Euro bekommt man bei einem Verdienst von 1400/1500 Euro brutto auch raus. Mit der Sozialhilfe und noch ein paar ausgefüllten Sonderanträgen (neuer Kühlschrank, neue Klamotten, neue Möbel - man muß halt wisse WIE'S GEHT...) hat man schnell 1700 bis 2000 Euro netto im Monat für sich zur Verfügung. Damit kann man dann die Mäuse auf dem Tisch tanzen lassen.
Modell 2 (noch"krasser"): Junge Person mit Freundin
Sozialhilfe wird zweimal gezogen. Offiziell lebt man ja nicht zusammen. Aber irgendwie ist man es schon. Man erhält zweimal den Regelsatz von rund 700 bis 800 Euro netto. Da man aber zusammenlebt kann man effektiv sparen bei der Einrichtung. Das fängt schon da an, daß man sich nur eine Stereoanlage kaufen muß und keine zwei braucht. Da man aber Kohle ohne Ende hat kann man sich jetzt richtig TOLL einrichten. Richtig"geil" wird es aber erst dann wenn man zusätzlich zu der Sozialhilfe von rund 1500 Euro von der man prima zusammen leben kann nun auch noch schwarz arbeiten geht. Wenn man da noch so seine 800 bis 1000 Euro netto verdient (und dafür muß man sich nicht sooo arg doll die Arme und Beine rausreißen) hat man an die 2500 Euro netto"Kriegskasse" im Monat für High Life und zum VERleben. man kann so richtig abtanzen. Wäre man noch"krasser" geht man her und beide arbeiten schwarz. Mann als auch Frau. Jeder verdient so seine 1000 Euro schwarz. Man kommt dann zu zweit auf 3500 Euro. Die Wohnung zahlt übrigens ja das Sozialamt. Aber man kann ja mit soviel Kohle eh oft durch die Gegend verreisen und das Hotel kann man sich ab und zu auch noch leisten. Viele wollen aber gar nicht mal die 3500 Euro und dafür Vollzeit arbeiten. Es reicht wenn man die 1500 Euro vom Staat einstreicht und jeder macht so nen Teilzeitjob. Da muß man dann so 20 Stunden die Woche arbeiten und wenn man seine 8 Euro schwarz auf die Hand bekommt sind es im Monat 80 Stunden mal acht Euro. Auch so 600 Euro. Das machen beide so und das Ergebnis ist:
- Man hat Geld (1500 Euro + 2 x 600 Euro = 2700 Euro NETTO)
- Man hat Zeit (20 Stunden pro Woche Arbeit schafft man an drei Tagen, vier Tage pro Woche hat man frei, Urlaub hat man vielleicht auch noch und Feiertage kommen auch noch dazu).
Spätestens jetzt muß sich doch jeder der das nicht macht die Frage stellen ob er eigentlich verrückt ist oder einfach nur zuviele skrupel hat und noch Charakter. Unsereins hat zuviel Anstand, Stolz, muß und will Vorbild für seine Kinder sein und denkt nicht derart egoistisch oder skrupellos. Doch es gibt genügend Leute die so egoistisch und skrupellos denken und die die Gesellschaft einen Dreck kümmert. Diese Leute muß die restliche Gesellschaft bekämpfen. Es bringt nichts wenn man es genauso macht. Letztendlich bescheißt man sich selbst weil der Staat und der erarbeitete Wohlstand unserer Großeltern dadurch vernichtet wird. Es wird Zeit, daß die Kontrollen verschärft werden und wenn ich sowas sehe kommt mir die Galle hoch. Leider - so meine Meinung - ist das nicht nur in diversen"Stadtvierteln" von Hockenheim und Speyer so. Das ist wohl in der ganzen Republik schon normal.
Modell 3 möchte ich auch noch nennen. Es ist das kriminellste überhaupt. Es übertrifft sogar den Sozialbetrug an der Gesellschaft. Modell 3 ist das Geldmachen mit dem Verkauf und"verchecken" (wie es neudeutsch ja so oft genannt wird) von Drogen,"gerippten" DVDs und sonstigem Zeug. Modell 3 ist ganz einfach eine kriminelle Laufbahn die nicht"nur" auf Betrug basiert sondern in Richtung Drogen- und Waffengeschäfte, Raubkopieren und Körperverletzung usw. geht. Ich denke, daß Modell 1 und Modell 2 weitaus häufiger vorkommen als Modell 3. Modell 3 wird wohl erst (am Beispiel Amerika kann man es sehen) aufleben wenn man Modell 1 und Modell 2 gnadenlos einstampft. Leider trifft es dabei auch die erwähnen ehrlichen Leute die auf diese Hilfe angewiesen sind und denen man sie gerne zugestehen würde.
Insofern - um wieder auf das Ursprungsthema zurückzukommen - wäre es vielleicht gar nicht schlecht wenn die Leute aus der Slowakei kommen. Um so schneller hört vielleicht endlich dieser Sozialbetrug auf der ein Ausmaß angenommen hat wo es nichts mehr zum Lachen gibt. Vor allem diejenigen die wöchentlich ihre 40 Stunden arbeiten und eine monotone Arbeit haben. Natürlich könnte man auch hier sagen oder fragen: Warum haben sie eine solche Arbeit? Hätten mehr lernen müssen. Doch so einfach ist es ja nicht. Das wäre so und so ein anderes Thema. Ich habe höchsten Respekt vor den Menschen die jede Woche ihre 40 Stunden an der Kasse verbringen und ihr Geld ehrlich versteuern und gerade mal 970 Euro netto rausbekommen. Die müssen sich doch (wenn sie dann noch schlechte Arbeitsbedingungen haben wie bei Schlecker & Co.) echt verarscht vorkommen.
Soweit so gut. Kommentare sind erwünscht.
Viele Grüße,
Sascha

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