- Deutsches Milliardengeschenk für Bush? - JoBar, 25.02.2004, 14:02
- Re: Deutsches Milliardengeschenk für Bush? - Euklid, 25.02.2004, 14:11
- Re: Alles steht und fällt mit der außenpolitischen Unabhängigkeit - Tempranillo, 25.02.2004, 15:21
- Re: Blitzartig - Tassie Devil, 26.02.2004, 07:49
- Re: Alles steht und fällt mit der außenpolitischen Unabhängigkeit - Tempranillo, 25.02.2004, 15:21
- Re: Deutsches Milliardengeschenk für Bush? - Euklid, 25.02.2004, 14:11
Re: Alles steht und fällt mit der außenpolitischen Unabhängigkeit
-->Hallo Euklid,
so lange wir nicht außenpolitisch unabhängig sind, werden wir Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt, vielleicht sogar Jahrhundert um Jahrhundert augebeutet, ausgeplündert und zu militärischen Vasallendiensten gezwungen.
Damit hierzulande keiner auf den Gedanken kommt, daß das alles andere als naturgegeben ist, überzieht man uns - in vermutlich US-amerikanischem Auftrag - mit gehirn- und charakterwaschender Dauerpropaganda.
So schnell wird die genetisch prädisponierte Verbrechernation, soviel Goldhagen und Paul Spiegel muß erlaubt sein, nicht darauf verzichten wollen, uns für Dinge zahlen zu lassen, die bei genauerem Hinsehen von den USA angezettelt wurden: WK1, WK2 und Adolf mit allem, was dazu gehört.
Wenn ich bereit wäre, meinen letzten Rest von Charakter zu opfern, würde ich vor dieser Art der großkriminellen Genialität meinen Hut ziehen - vielleicht sogar einen Borsalino, das unentbehrliche Requisit aus den Streifen der schwarzen Serie.
Man müßte mal den cineastischen Fäkalschlamm, den Hollywood seit fast 100 Jahren über die ganze Welt verteilt - so wie ein Bauer seinen Acker odelt - ideologiekritisch unter die Lupe nehmen, und an der gleichen Elle messen wie, sagen wir mal, die Filme von Veit Harlan oder Leni Riefenstahl.
Das könnte interessante Ergebnisse zutage fördern. Es würde sich herausstellen, daß die USA mit den Hervorbringungen ihrer (Un-)Kulturindistrie - gewollt oder ungewollt - ein Selbstporträt zeichnen.
Die Glorifizierung des Verbrechens, und zwar in allen, selbst seinen ekelhaftesten Formen, habe ich in einem früheren Postimg bereits erwähnt.
Eine Aura seltsam kultischer, beinahe religiöser Verehrung umstrahlt auch den Dollar, der so etwas zu sein scheint, wie das Sesam-öffne-Dich für alle Türen, oder das Zaubermittel, mit dem selbst die sprödeste Schönheit unanständigsten Begehrlichkeiten gegenüber wachsweich gefügig wird.
Alle Widerstände schmelzen vor der magischen Kraft des Dollars!
Weiters würde mir noch einfallen, daß in den US-Filmen ein seltsamer Kult von Stärke, Brutalität und Bestialität getrieben wird. Nur tragen die prügelnden Haudraufs aus Hollywood nicht Breeches-Hosen und Hakenkreuz-Binde, sondern Krawatte und Borsalino, und sie trinken auch nicht Bier, sondern Whiskey.
Seltsamerweise scheinen die saufenden, prügelnden und herumballernden Helden, für die Humphrey Bogart den Idealtypus abgibt, gegen Zugluft außerordentlich empfindlich. Weshalb sonst würden sie in geschlossenen Räumen dauernd Hüte tragen?
Was soll denn das bedeuten? Wo würde man Räumlichkeiten finden, in denen es üblich ist, selbst bei stärkster Beheizung eine Kopfbedeckung tragen? Und was hätte das mit Hollywood zu tun?
Meine Phantasie ist mal wieder überfordert.
Von diesem Land, dessen geistige Verfaßtheit wir mühelos seinen (un-)kulturellen Hervorbringungen entnehmen können, werden wir also ausgequetscht, um ein Wort des US-Generals Sherman zu zitieren, bis uns nur mehr die Augen bleiben, um sie uns aus dem Kopf zu weinen.
Wo wäre ein Ausweg?
Wir müssen versuchen, auch wenn das ein Ritt auf der Rasierklinge ist, außenpolitische Unabhängigkeit zu gewinnen. Ein Zurück zu einer eigenständigen Machtpolitik im Stile OvBs wird nach Lage der Dinge unmöglich sein.
Was bleibt, wäre:
1. Bündnisalternativen schaffen, d.h. mit Russland flirten, evtl. ein neues Rapallo
2. In Anlehnung an De Gaulle Frankreich und D-Land zusammenlegen
Alles andere dürfte uns in Untergang oder unabsehbare Sklaverei führen.
Wie man in früheren Zeiten auf die amerikanischen Zumutungen, ein annäherndes Kräftegleichgewicht vorausgesetzt, reagiert hätte, das herauszufinden, überlasse ich jedem selbst. Wenn dieser Groschen gefallen ist, wird der Ernst der Lage klar; blitzartig!
Tempranillo

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