- Großrazzien bei Italiens Fußballclubs - BRATMAUS, 27.02.2004, 08:03
- und als nächstes hoffentlich spanien... (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 09:02
- Re:und als nächstes hoffentlich spanien- na,na, Real Madrid ist schuldenfrei!!! - kizkalesi, 27.02.2004, 10:29
- in der tat. da wundere ich ich....kannst du den text nicht reinstellen? (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 15:36
- Re: kannst du den text nicht reinstellen? - sicher - mach ich doch glatt! - kizkalesi, 27.02.2004, 17:54
- in der tat. da wundere ich ich....kannst du den text nicht reinstellen? (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 15:36
- Re:und als nächstes hoffentlich spanien- na,na, Real Madrid ist schuldenfrei!!! - kizkalesi, 27.02.2004, 10:29
- Re: Großrazzien bei Italiens Fußballclubs - Euklid, 27.02.2004, 09:50
- und als nächstes hoffentlich spanien... (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 09:02
Großrazzien bei Italiens Fußballclubs
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Von Raphael Minder, Mailand
Eine beispiellose Serie von Razzien erschüttert Italiens Fußball. Sie stehen in Zusammenhang mit den Pleiten der Lebensmittelkonzerne Parmalat und Cirio.
Rund 1000 Beamte der italienischen Finanzpolizei durchsuchten am Donnerstag wegen des Verdachts auf Bilanzbetrug die Büros der 42 Fußballclubs aus den beiden wichtigsten Ligen, Seria A und B, sowie die Zentralen des Fußball- und Ligaverbands. Die Razzien stehen im Zusammenhang mit den spektakulären Firmenpleiten der Lebensmittelkonzerne Parmalat und Cirio; zum Imperium der Unternehmen gehörten führende Fußballclubs. Seit den Bilanzskandalen der beiden Konzerne untersuchen die italienischen Behörden, ob Fußballvereine von Managern systematisch als Werkzeug zur Geldwäsche und Bilanzmanipulation genutzt wurden.
Für Italiens Vereine läuft am Samstag eine Frist ab, bis zu der sie Berichte über ihre Finanzen abliefern müssen, um 2005 an europäischen Wettbewerben teilnehmen zu dürfen. Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der den AC Mailand kontrolliert, sagte, er wissen nicht, was die Razzien ausgelöst habe. Er hoffe jedoch, dass nun eine"Situation des Gesetzesgehorsams" geschaffen werde.
Spieler im Verhör
Die Krise des Milchkonzerns Parmalat spitzte sich Ende des vergangenen Jahres zu, als bekannt wurde, dass in den Bilanzen Milliardensummen fehlten. Cirio wurde schon 2002 in den Konkurs getrieben, aber die Ermittlungen gewannen in den vergangenen Wochen an Fahrt. Cirio-Gründer Sergio Cragnotti, der auch Präsident des Fußballclubs Lazio Rom ist, wurde vor zwei Wochen verhaftet; er bestreitet, in Betrugsfälle verwickelt zu sein. Danach nahmen die Behörden auch den Nationalspieler Alessandro Nesta und andere ehemalige Spieler von Lazio ins Verhör. Die Ermittler untersuchen, ob die Ablösesummen für Lazio-Spieler künstlich aufgebläht wurden. Der Verein ist seit 1998 an der Börse notiert.
Auch auf europäischer Ebene sind die Finanzen von Fußballclubs ein Thema. Die Uefa führt ein neues Lizenzsystem ein, das die Vereine ab der kommenden Saison dazu bringen soll, ihre Finanzen sauber zu führen. Die EU-Kommission untersucht ein umstrittenes Gesetz, das italienischen Vereinen die Möglichkeit bietet, die Kosten von Spielerverträgen über zehn Jahre abzuschreiben - anstatt nur über die Dauer des Vertrags. Das Gesetz sollte angeschlagenen Vereinen wie dem von Parmalat kontrollierten AC Parma helfen. Die Brüsseler Kommission sieht dies jedoch als versteckte Beihilfen an.
Viele europäische Großvereine haben wie die italienischen Clubs ein Problem mit den hohen Gehältern ihrer Spieler und müssen sich immer mehr auf zwei Geldquellen verlassen: den Verkauf von Spielern oder das Kapital reicher Gönner. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass der mit 150 Mio. Euro verschuldete AS Rom einen neuen Eigner bekommen soll.
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