- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 27.02.2004, 11:37
Meldungen am Morgen
--> ~ Die unbereinigte Zahl der deutschen Arbeitslosen ist im Februar im Vergleich zum
Vormonat angeblich leicht um 20.000 gestiegen. Wie die Zeitung.Die Welt.
vorab berichtet, ergibt sich im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang um
90.000. Allerdings werden seit Januar Erwerbslose in Trainingsmaßnahmen nicht
mehr in dieser Statistik aufgeführt, deren Zahl mit derzeit 80.000 beziffert wird.
~ EZB-Mitglied Garganas erklärt in einem Interview mit der Financial Times, der
Eurokurs habe in der letzten Zeit zu viel Aufmerksamkeit erhalten. Man solle bes-
ser auf den historischen Durchschnitt schauen und.cool bleiben., so der Präsi-
dent der griechischen Notenbank. Die Eurozone werde sich auch ohne eine wei-
tere Zinssenkung erholen. Die Geldpolitik sei angemessen, es gebe keinen Grund,
daran etwas zu ändern.
~ Nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages besteht noch
keine Notwendigkeit für die EZB, auf die Euro-Stärke zu reagieren. Die EZB sollte
ihr Pulver noch nicht verschießen. Bis zu einem Kurs von 1,35 USD könne sich die
Zentralbank zurückhalten. Der starke Euro belaste natürlich die Exporteure; dies
sollte aber bei dem gegenwärtigen Kurs nicht überbewertet werden.
~ Der luxemburgische Ministerpräsident Juncker unterstützt hingegen die deutsch-
französische Forderung nach einer EZB-Zinssenkung. Die Zinsen würden die Fun-
damentaldaten der Eurozone nicht widerspiegeln, so Juncker. Die EZB täte gut
daran, ihre Zinspolitik zu überdenken.
~ Nach Angaben aus Regierungskreisen will Bundeskanzler Schröder die Euro-
Dollar-Entwicklung bei seinem Treffen mit Präsident Bush nicht nur ansprechen,
sondern zu einem „vorrangigen Thema“ machen.
~ Auch der Wirtschaftsweise Kromphardt sieht Spielraum für eine Zinssenkung um
50 Basispunkte, kritisiert aber gleichzeitig die öffentlichen Forderungen nach ei-
nem solchen Schritt. Dies würde bei der EZB nur auf taube Ohren stoßen.
~ Anders als der deutsche Ifo-Index, der im Februar eine Verschnaufpause eingelegt hatte, stieg der
französische INSEE-Index (Feb) zum siebten Mal in Folge und erreichte einen Stand von 103 Punkten
nach 102 Punkten im Vm. Positiv zu werten ist, dass der den Produktionstrend messende Subindex um
acht Indexpunkte gesprungen ist.
~ Die gestern gemeldeten Verbraucherpreisdaten aus den 12 italienischen Städten (Feb) sind mit +0,3%
gg. Vm. und 2,4% gg. Vj. etwas höher ausgefallen als erwartet worden war
(0,2% bzw. 2,2%). Inflationstreibend wirkten die höheren Kosten im Transport- und Gesundheitswesen. Die
rückläufigen Preise für Kommunikationsdienstleistungen und im Freizeitgestaltungssektor dämpften
dagegen die Teuerungsrate. Die heute anstehenden vorläufigen Verbraucherpreisdaten für das Euroland
(Feb), in deren Berechnung neben dem Ã-lpreis auch die vorläufigen Inflationszahlen aus Deutschland und
Italien eingehen, dürfte bei 1,6% gg. Vj. liegen (nach 1,9% im Vm.).
~ Das Geldmengenwachstum in der Eurozone bildet sich weiter zurück. Im Januar fiel die Wachstumsrate
der Geldmenge M3 auf 6,4% gg. Vj. Im Vormonat belief sich diese noch auf 7,0%. Die rückläufige
Entwicklung ist auf einen vorteilhaften Basiseffekt zurückzuführen, aber auch auf anhaltende Portfolioumschichtungen aus
Geldmarktinstrumenten, die in der M3-Geldmenge erfasst werden, in andere Anlagen (Aktien), die nicht zur
Geldmenge gerechnet werden.
~ Die schwedischen Stimmungsindikatoren fielen im Februar im Schnitt leicht besser aus als erwartet.
Beim Verbrauchervertrauen war der zweite deutliche Anstieg in Folge zu verzeichnen, von 5,5 auf 9,1.
Darüber hinaus verbesserte sich die Stimmung in der Industrie wie erwartet um einen Punkt auf +1.
~ Auch in Dänemark gab es eine positive Überraschung. Hier sank die Arbeitslosigkeit im Januar von 6,6%
auf 6,5% (Konsens: 6,7%).
~ Last but not least gab es auch gute Nachrichten aus Norwegen: Die private Kreditnachfrage stieg dort
im Januar weiter leicht an (7,2% gg. Vj., nach abwärtsrevidierten 7,1% im Dezember). Die Haushalte
nutzen also weiterhin das niedrige Zinsniveau aus, was den privaten Konsum - und damit auch die
Konjunkturerholung - in Norwegen unterstützt.
~ Fed-Gouverneuer Bernanke sieht im Euro keine Herausforderung für den Dollar in
dessen Rolle als Leitwährung. Die Bedeutung des Euro habe zwar zugenommen,
liege aber immer noch unter den Erwartungen vor Beginn der Währungsunion.
~ Die Auftragseingänge für langlebige US Wirtschaftsgüter (Jan) fielen um 1,8% statt erwarteter + 1,4%. Der Vormonatswert wurde von 0,0% auf 1,6% nach
oben revidiert. Ohne den Transportsektor ergab sich im Januar ein Plus von
2%. Auch der Investitionsgüterbereich ohne Rüstung konnte mit 3,6% stark zulegen.
Allerdings stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der letzten Woche
wieder um 6,000 auf 350,000 Personen.

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