- GroĂrazzien bei Italiens FuĂballclubs - BRATMAUS, 27.02.2004, 08:03
- und als nÀchstes hoffentlich spanien... (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 09:02
- Re:und als nÀchstes hoffentlich spanien- na,na, Real Madrid ist schuldenfrei!!! - kizkalesi, 27.02.2004, 10:29
- in der tat. da wundere ich ich....kannst du den text nicht reinstellen? (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 15:36
- Re: kannst du den text nicht reinstellen? - sicher - mach ich doch glatt! - kizkalesi, 27.02.2004, 17:54
- in der tat. da wundere ich ich....kannst du den text nicht reinstellen? (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 15:36
- Re:und als nÀchstes hoffentlich spanien- na,na, Real Madrid ist schuldenfrei!!! - kizkalesi, 27.02.2004, 10:29
- Re: GroĂrazzien bei Italiens FuĂballclubs - Euklid, 27.02.2004, 09:50
- und als nÀchstes hoffentlich spanien... (o.Text) - daxput, 27.02.2004, 09:02
Re: kannst du den text nicht reinstellen? - sicher - mach ich doch glatt!
--><font size="5">Florentino Pérez machte Real Madrid zum schuldenfreien Super-Klub </font>
von Peter Ehrenberg
Er sieht aus wie spanische Version von Hans Eichel; auch wenn sein Vorname"der PrÀchtige" bedeutet, ist sein Auftritt im gedeckten Anzug und mit der schmalrandigen Brille genauso unscheinbar wie der des deutschen Finanzministers. Beide verbindet auch, dass sie mit Milliarden jonglieren. Der feine Unterschied: Florentino Pérez besitzt sie, Eichel fehlen sie.
Wenn PĂ©rez, PrĂ€sident von Real Madrid, heute Abend seinen Platz in der Ehrenloge des MĂŒnchner Olympiastadions einnimmt, so tut er das mit der Gewissheit, seinen Klub dorthin gebracht zu haben, wohin es der Gegner FC Bayern voraussichtlich niemals schaffen wird: zum Status des Global players. Spielt der Brachenprimus aus Deutschland heute in der Champions League, so befindet sich PĂ©rez mit Real lĂ€ngst in einer Weltliga.
"Zirkusverein" und"Affentheater" hatte MĂŒnchens Manager Uli HoeneĂ gehöhnt (und sich nun dafĂŒr entschuldigt), als im vergangenen Sommer der vorerst letzte Akteur im Dauerbrenner"PĂ©rez sucht den Superstar" vorgestellt wurde: David Beckham. Die Zeremonie wurde in 63 LĂ€nder live ĂŒbertragen, und so bekam jeder mit, wie PĂ©rez den EnglĂ€nder verzĂŒckt als"Symbol der Postmoderne" umschmeichelte. FĂŒr Real entpuppte sich der Transfer des smarten Mittelfeldspielers - die extrovertierte Ehefrau Victoria Adams, vormals Posh Spice, gab es zur Freude der Madrider Edelboutiquen und Juweliere gratis dazu - als ein glĂ€nzendes GeschĂ€ft trotz der 35 Millionen Euro Ablöse an Manchester United: Beckham öffnete den asiatischen Markt fĂŒr die Königlichen aus Madrid, eine Million Trikots mit der Nummer 23 wurden verkauft - und auch wenn viele der Shirts gefĂ€lscht waren, so wird Reals Bruttoeinnahme daraus auf 60 Millionen Euro geschĂ€tzt.
Im Jahr 2000 war PĂ©rez, Jahrgang 1947, mit dem Versprechen angetreten, den 1902 gegrĂŒndeten und zu dem Zeitpunkt mit rund 250 Millionen Euro Schulden ziemlich maroden Verein Real Madrid zu sanieren. Seine politische Erfahrung als Stadtrat von Madrid kam ihm sicher zupass, als er zwei kĂŒhne Wahlversprechen abgab:"Ich saniere den Klub und hole Figo." PĂ©rez setzte sich schlieĂlich mit 16 469 zu 13 302 Stimmen gegen den Amtsinhaber Lorenzo Sanz durch. Dann machte er ĂŒberraschend ernst.
Erst wurde der Portugiese Figo fĂŒr 60 Millionen Euro vom verhassten Rivalen FC Barcelona gekauft. 2001 kam der Franzose Zinedine Zidane fĂŒr 75 Millionen (von Juventus Turin), 2002 der Brasilianer Ronaldo fĂŒr 50 Millionen (von Inter Mailand), 2003 dann Beckham. Offenbar rentieren sich fĂŒr Real die spektakulĂ€r teuren Transfers internationaler Superstars, die in der zuletzt klammen Branche fĂŒr helle Aufregung sorgten; allerdings mehren sich Zweifel an der Sauberkeit der Entschuldung des Klubs, die ĂŒber einen GrundstĂŒckverkauf abgewickelt wurde. Hier war MilliardĂ€r PĂ©rez nun wirklich voll in seinem Element.
Der Ingenieur und Vater dreier Kinder leitet nach der Fusion mit seiner Firma seit 1997 den Baukonzern ACS (Actividades de Construcciones y Servicios). Das Unternehmen mit 100 000 Angestellten machte im vergangenen GeschĂ€ftsjahr einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro, ist in Spanien die Nummer eins und in Europa Nummer drei im Baugewerbe. PĂ©rez, der politisch der regierenden Volkspartei PP sehr nahe steht und hĂ€ufig Sitznachbar des MinisterprĂ€sidenten JosĂ© Maria Aznar im Bernabeu-Stadion ist, verkaufte das vereinseigene Trainingszentrum Ciudad Deportivo fĂŒr eine halbe Milliarde Euro an die Stadt. AuffĂ€llig dabei war nur, wie plötzlich das GrundstĂŒck im Norden Madrids zuvor als Bauland fĂŒr vier Wolkenkratzer ausgewiesen wurde und zum Teil der Olympiabewerbung Madrids fĂŒr die Spiele 2012 gehört. Zum 100. Geburtstag des Vereins am 6. MĂ€rz 2002 war der Klub jedenfalls schuldenfrei - nur zeigt sich EU-Kommissar Monti als Spielverderber, es laufen Ermittlungen wegen des Verdachts einer verschleierten Subvention.
PĂ©rez aber sieht sich - wohl zu recht - als Retter des Klubs, den er seit Kindheitstagen verehrt. Nun fĂ€delt er gerade fĂŒr Real Madrid, das der FuĂballweltverband Fifa zum Klub des Jahrhunderts gewĂ€hlt hat, die neue Welttournee im Sommer durch die USA, Japan und China ein. Und sucht natĂŒrlich schon den neuen Star. Einen, der weiter fĂŒr weltweiten Glanz im Reich des PrĂ€chtigen sorgen soll.

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