- Yukos versteckt seine Anteilseigner - kizkalesi, 01.03.2004, 08:15
- Re: Yukos/ und ein bisschen Wasser im Wodka für Russland-Enthusiasten - kizkalesi, 01.03.2004, 08:27
- Re: Yukos versteckt seine Anteilseigner - Emerald, 01.03.2004, 08:33
Yukos versteckt seine Anteilseigner
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(Anmerkung: ich kenn aber einige...
[img][/img] aws/kiz)
Russischer Ã-lkonzern will sich vor dem Zugriff der Staatsanwaltschaft schützen
Undurchschaubares Geflecht von Firmen
Moskau - Es war eine Sternstunde für die russische Wirtschaft. Erstmals veröffentlichte ein Unternehmen - Yukos, der geheimnisvolle größte Ã-lkonzern des Landes - die Liste mit den Namen der wahren Eigentümer. Im Juni 2002 erfuhr die Welt, dass Yukos von Gibraltar aus über die Firma Menatep geleitet wurde.
Der damalige Yukos-Vorstandschef Michail Chodorkowskij hielt ein Vermögen von 7,8 Mrd. Dollar, fünf seiner Freunde hatten Aktienpakete von jeweils zwischen sieben und acht Prozent. Die Transparenz im Finanzdschungel Russland hatte vor allem einen Grund: Yukos wollte nach dem amerikanischen Buchführungsstandard US GAAP bilanzieren und an die Wall Street.
Diese Zeit der Glasnost ist nun vorbei. Die Menatep-Gruppe, die 44,16 Prozent hält, veröffentlichte nun ein neues Aktionärsregister - eine neue Verteidigungslinie, um Yukos vor dem Zugriff der Staatsanwaltschaft zu schützen. Denn zurzeit sind 42,17 von 44,16 Prozent der Papiere von der Moskauer Staatsanwaltschaft gesperrt, sie dürfen also nicht gehandelt und veräußert werden. Konfisziert und damit aus dem Verkehr gezogen sind sie jedoch (noch) nicht.
Hatte Chodorkowskij 2002 vereinbart, dass seine Yukos-Anteile an eine"vorher zu bestimmende Person" übergehen, sollte er"verhaftet, entführt oder gezwungen werden, Entscheidungen gegen seinen Willen zu treffen", ist dieser Fall inzwischen eingetreten. Er sitzt seit Oktober in Haft.
Nun soll ein neues Eigentümerschema die Aktien retten. Acht Gebilde mit Namen wie Palmus Trust (50 Prozent plus eine Aktie), Auriga Trust (8,23 Prozent) und Pictor Trust (9,49 Prozent) sind nun den wahren Eigentümern vorgeschaltet. Wer Begünstigter dieser Trusts ist, ist nicht mehr ersichtlich."Die natürlichen Personen sind verschwunden", schrieb"Kommersant". Ohne Probleme können Begünstigte ausgetauscht werden: ein Versteckspiel wie mit den berühmten Matrjoschka-Puppen.
Um die Angelegenheit noch komplizierter zu machen: Den acht Trusts, von denen sieben auf den Virgin Islands und einer auf den Kanalinseln registriert sind, sind zwei mit Sitz auf den Kanalinseln (Rysaffe Trust und Palmus Trust Company) vorgeschaltet. Rysaffe hatte früher die Aktienmehrheit des britischen Fußballklubs FC Chelsea, der inzwischen dem russischen Ã-lbaron Roman Abramowitsch gehört.
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat zehn Yukos-Hauptaktionäre zur Fahndung ausgeschrieben, Chodorkowskij und sein Mitstreiter Platon Lebedew sitzen in Untersuchungshaft, ein anderer Vertrauter wurde von einem Moskauer Gericht wegen Steuerhinterziehung zu einem Jahr Haft verurteilt, aber amnestiert.
Da die Staatsanwaltschaft wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt, wäre auch das Vermögen betroffen. So sollen die Papiere irgendwo-nirgendwo zwischen Gibraltar, Virgin Islands und Kanalinseln verschoben werden.
Leonid Newslin, der acht Prozent der Yukos-Aktien hielt, ist nach Israel geflüchtet. Man sei bereit, Yukos an den russischen Staat zu verkaufen, ließ er mitteilen. Im Gegenzug müssten aber alle Strafverfahren eingestellt und Chodorkowskij freigelassen werden. Yukos hat an der Börse gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von 33,7 Mrd. Dollar. Fusionspartner Sibneft, der den Zusammenschluss mittlerweile als gescheitert ansieht, ist 15,7 Mrd. Dollar schwer.
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