- Our Daily Day Of Reckoning - Of Alchemy And Other Farces (Mogambo Guru) - Firmian, 01.03.2004, 19:15
- Dt. Fassung vom Investor-Verlag - Firmian, 02.03.2004, 22:38
Dt. Fassung vom Investor-Verlag
-->"INDEFLATION"
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Meine Ferien sind vorüber. Die hatte ich in Nicaragua verbracht. Und
weiterhin Texte für den Investor's Daily geschrieben, hauptsächlich
über meine dortigen Eindrücke.
Jetzt aber zurück zum Geschäft!
Letzte Woche sind die Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum auf über 4 %
nach oben revidiert worden. Alan Greenspan hielt eine Rede, in der er
mitteilte, dass sich die USA auf einem nachhaltigen Wachstumspfad
befinden würden. Die amerikanischen Aktienkurse stiegen zwar nicht
mehr so stark, aber das müssen sie auch nicht; sie befinden sich
bereits auf Boom-Niveau.
Wenn es stimmen würde, dass der US-Wirtschaft wirklich ein sehr
starkes Wachstum bevorsteht, dann könnte man auch einen Anstieg der
Beschäftigung, der Zinsen und der Konsumentenpreise erwarten. Oder
anders gesagt: Dann sollten sich die Investoren auf eine Inflation
einstellen; denn die erhält man normalerweise, wenn man eine
Volkswirtschaft mit Geld überschwemmt.
Aber die derzeitige merkwürdige Situation in den USA unterscheidet
sich ziemlich stark von einem normalen Inflationszyklus.
Einige Preise sind stark gestiegen. So sind z.B. die Kosten für das
Verschiffen von Waren seit 2001 um 550 % gestiegen. Aber die Preise
der Güter, die verschifft werden, sind nicht notwendigerweise
gestiegen. Die Rohstoffpreise sind gestiegen... aber die Fertiggüter,
die aus den chinesischen Fabriken kommen, sind immer billiger
geworden.
Auch die Immobilienpreise sind stark gestiegen. Aber die Mieten
stagnieren oder fallen sogar... aus einem offensichtlichen Grund:
Steigende Immobilienpreise haben zum Bau von immer mehr Häusern und
Apartments geführt.
Und während sich die US-Wirtschaft angeblich schon seit 1 1/2 Jahren
in einer Erholung befindet, hat sich die Beschäftigung immer noch
nicht erholt... das Bild am Arbeitsmarkt sieht immer noch so aus, als
ob sich die Wirtschaft in einem Abschwung befinden würde.
"Die Massenentlassungen im Januar haben einen neuen Rekordwert
erreicht", so die Zeitung"Kansas City Star".
Die Konsumenten könnten die Grenze ihrer Fähigkeit, neue Kredite
aufzunehmen, erreicht haben. Ich weiß, dass ich das schon mal gesagt
habe... aber früher oder später muss ich einfach Recht haben. Und
wenn die Konsumenten nicht länger Geld, das sie nicht haben, ausgeben
können... dann werden die Preise für das, was sie nicht brauchen,
fallen - nicht steigen. Hinzu kommt: Ein Viertel der amerikanischen
Fabrik-Kapazitäten wird derzeit nicht genutzt. Also ist es noch ein
weiter Weg, bis eine Verknappung des Angebots zu steigenden Preisen
führen wird.
Die Preise, die derzeit steigen, steigen wegen Sonderfaktoren - wie im
Bereich"Verschiffen von Waren" -, oder deshalb, weil der Dollar
fällt. Der Dollar könnte noch sehr viel tiefer fallen... was die
Energie-Importe der USA verteuern wird. Aber das ist nicht die
Inflation einer"überhitzten Konjunktur". Das ist die Inflation eines
fallenden Dollars... die schlimmer werden könnte, wenn die
US-Wirtschaft in einen langen Abschwung à là Japan fallen würde.
Wie kann man so etwas nennen? Steigende Preise und gleichzeitig
fallende Preise... steigende Preise in der Mitte einer Rezession...?
Was für einen Namen kann man diesem Ungeheuer geben? Aha... ich nenne
es INDEFLATION, eine Periode, in der die amerikanischen Konsumenten
ihre Lebenshaltungskosten steigen sehen... während ihre Wirtschaft
kollabiert.
Mehr dazu wahrscheinlich morgen...
Und jetzt zu Eric mit mehr News:
Dienstag, 2. März 2004
Demnächst Plastikmünzen in den USA?
von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan
"Nimm, Dick. Nimm, nimm." Der ehemalige Vorsitzende der New Yorker
Börse, Dick Grasso, weigert sich, einen einzigen Cent seiner
Rücktrittsprämie von 140 Millionen Dollar zurückzuzahlen. Die hatte er
letzten September erhalten, als Versüßung seines Rücktritts.
Der Anwalt von Grasso, ein gewisser Brendan Sullivan Jr., sagt, dass
sein Klient nichts Falsches getan hat, als er diese Prämie annahm. Und
er habe"keine Absicht, einen Teil zurückzugeben." Das stimmt wohl;
aber hat Grasso jemals etwas so Richtiges getan, dass er diese 140
Millionen Dollar verdient hätte? Wenn man überhaupt durch Arbeit 140
Millionen Dollar"verdienen" kann...
Währenddessen versuchten die Investoren an derselben Börse, die Grasso
einst ausplünderte... äh... überwachte... mühsam, selbst einzelne
Dollar zu gewinnen. Der Nasdaq-Composite gab im letzten Monat 1,7 %
ab.
Aber während die Aktienkurse derzeit nicht so recht wissen, was sie
tun sollen, segelt die Wirtschaft auf stetigem Kurs. Letzten Freitag
vermeldete das US-Wirtschaftsministerium, dass das Wirtschaftswachstum
im vierten Quartal bei 4,1 % lag. Das ist zwar ein deutlicher
Rückschritt gegenüber den 8,2 % Plus im dritten Quartal, aber das ist
immer noch ganz ordentlich.
Und der nationale Einkaufsmanagerindex zeigte an, dass sich in New
York das Geschäftsumfeld im Februar den sechsten Monat in Folge
verbessert hat. Und in Chicago sogar den zehnten Monat in Folge.
"Insgesamt sind die Einkaufsmanager optimistisch", so die Nationale
Vereinigung der Einkaufsmanager."Fast 75 % der Befragten sagten, dass
sie planen, ihre Technologie-Ausgaben im Jahr 2004 zu erhöhen."
Die positiven wirtschaftlichen News beflügelten den Dollar zu
Wochenbeginn gegenüber dem Euro, und der Goldpreis blieb unter der
Marke von 400 Dollar, obwohl er heute genau um diese Marke pendelte.
Allerdings haben die Goldminenaktien etwas überraschend letzte Woche
2 % zugelegt. Wissen die Käufer dieser Aktien mehr als andere? Oder
wie sind die drauf?
Aber andere Rohstoffe steigen weiter. Zink stieg letzte Woche auf ein
3-Jahres-Hoch, während Kupfer 3 % auf ein 8-Jahres-Hoch zulegte.
Und ich wurde letzten Freitag darüber informiert, dass"die
Stahlpreise steigen". Die Quelle dieser Beobachtung ist ein alter
Freund von mir, der mit dem Verkauf von Stahlprodukten an die
amerikanische Westküste ganz gut lebt."Wir sehen derzeit große
Preiszuwächse", sagt er."Einige Produkte werden in den nächsten zwei
Monaten um 40 % teurer werden... das nervt."
Zum Glück für uns alle hat uns der Fed-Vorsitzende Greenspan
versichert, dass eine Inflation derzeit nicht existiert. Sonst hätten
wir uns auch Sorgen über die steigenden Stahl-, Ã-l- und Gaspreise
machen müssen. Denn der Ã-lpreis ist das erste Mal seit fast einem Jahr
über die Marke von 36 Dollar gestiegen, ein Wochenplus von fast 2
Dollar. Und auch der Gaspreis ist auf ein 5-Monats-Hoch gestiegen.
Selbst wenn Greenspan durch seine Brillengläser keine Inflation sehen
kann, dann wird es sein Arbeitgeber - der amerikanische Staat -
wahrscheinlich bald merken.
Denn Steve Sjuggerud schreibt:"2004 wird die Münzprägung für die USA
wahrscheinlich ein Verlustgeschäft werden. Denn der Edelmetallwert
(...) einiger Münzen könnte über ihre Kaufkraft steigen... also
könnte es Zeit sein, diese Münzen im Garten zu vergraben."
"2003 kostete es 0,98 Cents, um einen Cent herzustellen. Damit konnte
die Regierung leichte Gewinne machen... 2002 kostete es 0,88 Cents,
einen Cent herzustellen. 2001 nur 0,80 Cents. Aber 2004 ist es fast
sicher, dass die Kosten bei über einem Cent liegen werden."
"Bei der US-Münzprägung endete das Geschäftsjahr am 30.09.2003.
Seitdem ist der Kupferpreis um 62 % gestiegen. Und Kupfer ist -
vielleicht sind Sie überrascht, das zu hören - der Hauptbestandteil
der 5-Cent-Münze. 2003 kostete es die Regierung 3,78 Cents, eine
5-Cent-Münze herzustellen. Leichte Gewinne, oder? Aber die Regierung
rechnete nicht mit dem Dollareinbruch. Wenn der Kupferpreis auf dem
jetzigen Niveau bleibt, dann könnten die Kosten für die Herstellung
der 5-Cent-Münzen im Geschäftsjahr 2004 um 62 % steigen."
"Ähnlich ist es bei der 1-Cent-Münze. Der Hauptbestandteil dieser
Münze ist nicht Kupfer, sondern Zink. Ein Cent besteht zu 97,5 % aus
Zink. Und der Zinkpreis ist seit dem 30.09.2003 um fast 40 %
gestiegen. Und wenn die Produktionskosten für einen Cent um 40 %
steigen, dann kostet es 1,38 Cents, einen Cent herzustellen."
"Wie kann die Regierung aus diesem Problemwust wieder herauskommen?"
fragt Sjuggerud rhetorisch."Oh, das ist einfach... sie kann einfach
den Metallgehalt der Münzen ändern. Ich bin mir sicher, dass das nur
eine Frage der Zeit ist. Vielleicht werden wir im nächsten Jahr mit
Plastikmünzen statt mit Metallmünzen bezahlen. Und denken Sie,
vielleicht wird bald bei Plastikmünzen irgendwann der Materialwert
höher sein als die Kaufkraft."
Ich möchte Sie allerdings darauf hinweisen, dass Sie Roulette-Chips
vorher in eine Plastiktüte einwickeln sollten, bevor sie sie im Garten
vergraben.
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Dienstag, 2. März 2004
Vom Zusammenprall der Zivilisationen
von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris
*** Der Goldpreis steht immer noch knapp unter 400 Dollar und damit
knapp unter meinem Kaufziel...
*** Letzten Monat war der Dollar gegenüber dem Euro auf ein neues
historisches Tief gefallen - bei 1,29 Dollar pro Euro. Ich erinnere
mich daran, als man für 0,88 Dollar einen Euro kaufen konnte. Damals
dachte ich, dass der Dollar fallen würde... auf 1,50 Dollar je Euro.
Das glaube ich immer noch.
*** Als man einen Euro für 0,88 Dollar kaufen konnte, da konnte man
eine Feinunze Gold für 253 Dollar kaufen. Jetzt kostet sie rund 400
Dollar. Was passiert als nächstes? Ich weiß es nicht. Aber genauso
wenig wie es bis jetzt einen katastrophalen Bärenmarkt bei den Aktien
gegeben hat, so hat es bis jetzt einen befriedigenden Bullenmarkt beim
Gold gegeben. Käufer von Gold werden immer noch für Spinner gehalten.
Mein Rat: Halten Sie am Gold fest, bis die Käufer von Gold für Genies
gehalten werden.
*** Armer Samuel Huntington. Dieser Mann sieht überall den
Zusammenprall von Zivilisationen. Und wenn es keinen Zusammenprall
gibt... dann sind es Leute wie er, die den Mob anfeuern, einen
solchen Zusammenprall zu kreieren.
Huntington erfand das Konzept des"Clash of Civilizations", das die
Neo-Konservativen in den USA zum Krieg im Mittleren Osten ermunterte.
Er sah die islamische Welt als eine"konkurrierende Zivilisation". Und
jetzt sieht Huntington laut dem Magazin"Foreign Policy" (dieses
Magazin ist seit vielen Jahren eine Zuflucht für Schurken mit großen
Ideen) einen weiteren Zusammenprall:
"Der dauernde Zustrom von hispanischen Immigranten droht, die USA in
zwei Völker zu teilen, in zwei Kulturen und zwei Sprachen. Anders als
die letzten Einwanderergruppen haben sich die Mexikaner und andere
Latinos nicht in die Mainstream US-Kultur assimiliert. Stattdessen
haben sie ihre eigenen politischen und sprachlichen Exklaven gebildet
- von Los Angeles bis Miami -, und sie lehnen die
englisch-protestantischen Werte, die den amerikanischen Traum gebildet
haben, ab. Die USA ignorieren diese Herausforderung, zu ihrer Gefahr."
Natürlich: Jede Gruppe von amerikanischen Einwanderern handelte bald
so, als ob ihr dieses Land gehören würde. Im 17. Jahrhundert müssen
die Powhattan- und Pomonky-Indianerstämme von Maryland gegen die
Ankunft der englischen Siedler gewesen sein. Und dann machten sich die
Engländer Sorgen, als die deutschen, italienischen, irischen und
jüdischen Einwanderer ankamen. Man bemühte sich, die draußen zu
halten... und sie davon abzuhalten, sich fremd zu verhalten. Aber
jede Gruppe, die kam, veränderte das Land auf ihre spezielle Weise,
und dann versuchte sie, die nächste Gruppe der Einwanderer
fernzuhalten. Jetzt sind die Latinos an der Reihe. Mein Rat an
Huntington: Lernen Sie Spanisch!
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Dienstag, 2. März 2004
Die Versuchung des Alan Greenspan
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Ich bin in den letzten Wochen mehrfach auf die Geschichte von Alan
Greenspan eingegangen. Denn wenn man seine Geschichte kennt, versteht
man ihn vielleicht ein bisschen besser. Auf jeden Fall ist es
interessant! Also, weiter geht es:
Als Alan Greenspan Fed-Vorsitzender wurde, da verunsicherte er viele
damalige Politiker. Die Washingtoner Maxime lautete:"Mit den Wölfen
heulen". Jetzt machte sich Besorgnis breit, dass Greenspan womöglich
ein unbeugsamer Ideologe war, dessen Hirn durch Schwarz-Weiß-Malerei
der Madame Rand vergiftet worden war.
"Ich habe große, große Probleme mit der Tatsache, dass Sie ein
Vertreter der freien Wirtschaft sind, der monopolitische Positionen
vertritt und weder an den Schutz unserer Konsumenten noch die
Richtigkeit der progressiven Einkommenssteuer glaubt", brachte Senator
Proxmire seine Bedenken zum Ausdruck."Letzteres könnte ja noch mit
"Laissez-faire" in Einklang zu bringen sein; aber Sie scheinen mir
doch sehr vielen unserer sozialen Errungenschaften ablehnend gegenüber
zu stehen."
Proxmires Sorgen waren unbegründet. Greenspan war kurz davor,
umzudenken.
Es war ein dunkles Kapital der US-Wirtschaftsgeschichte. Alan
Greenspan übernahm sein Amt ungefähr 60 Tage, nachdem Präsident Gerald
Ford seinen Amtseid abgelegt hatte. Das war am Ende des
Watergate-Skandals und damit zu einem Zeitpunkt, da die US-Aktienkurse
eins der niedrigsten Niveaus seit der Weltwirtschaftskrise erreicht
hatten. Der Dow Jones stand auf 770 Punkten; wenig später - Anfang
Oktober - war er bis unter 600 Punkte gefallen. Am 7. Oktober 1974
veröffentlichte das Wirtschaftsmagazin Barron's eine Liste von
profitablen US-Unternehmen, die zu weniger als dem Dreifachen ihrer
Gewinne übernommen worden waren."Der durchschnittliche Preis dieser
Aktien liegt ungefähr bei 15 US$ pro Aktie", wurde da von Barron's
vorgerechnet, bei einem geschätzten Gewinn von 6.60 US$ pro Aktie -
das ergibt als ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 2,3.
Zu dem Zeitpunkt, als Greenspan sein Amt in Washington antrat, wollten
Investoren mit Aktien also überhaupt nichts zu tun haben. 25 Jahre
später war es genau umgekehrt - da hingen sie an ihren Aktien wie die
Kletten. Die US-Regierung hat sich im Verlauf dieser 25 Jahre der
Denkhaltung von Ayn Rand (ich hatte Sie in den letzten Tagen erwähnt:
Sie war"die intelligenteste Frau der Welt", zu derem intellektuellem
Zirkel auch Alan Greenspan gehörte) nicht angeschlossen. Im Gegenteil.
Greenspan war es, der seinen Standpunkt änderte. Aus dem
hemdsärmeligen Liberalen wurde so der ehrwürdige Vorsitzende der
mächtigsten Zentralbank der Welt. Der Goldanhänger des Jahres 1966
wandelte sich in den wichtigsten Wächter des US$.
Zu dem Zeitpunkt, als Greenspan seinen Amtseid als Vorsitzender des
Komitees zur wirtschaftlichen Beratung des Präsidenten ablegte, stand
der Goldpreis bei 154 US$. Im Verlauf von nur einem halben Dutzend an
Jahren schnellte der Preis drastisch in die Höhe - bis auf einen
Höchststand von 850 US$ im Januar 1980.
Das Federal Reserve System ist eigentlich ein Banken-Kartell, das sein
Geld damit verdient, Geld- und Kreditströme zum eigenen Vorteil zu
kontrollieren. Großes Interesse an einem ernsthaften Schutz des US$
vor Wertverlusten hat die Fed kaum - allerdings profitiert sie auch
nicht von einem schnellen Wertverfall. Üblicherweise wird der US$
seinem Schicksal ganz einfach selbst überlassen. So verliert der US$
bei einer Inflation von 3 % in nur 14 Jahren die Hälfte seines Wertes.
Ein Inflationsniveau von 3 % wird in aller Regel nicht nur für
akzeptabel gehalten - es gilt sogar als wünschenswert. Eine moderate
Inflation wird weit herum als guter Motor für eine gedeihliche
Wirtschaftsentwicklung gesehen. Diese Einschätzung ergibt sich aus den
Lehren der Phillips-Kurve.
Die US-Inflation erreichte in den späten 1970ern jedoch fast
zweistelliges Niveau (die Konsumentenpreise stiegen 1978 um 9 %). Die
Fed erhöhte den Leitzins am 1. November 1978 auf einen Schlag um einen
ganzen Prozentpunkt. Obwohl dies die kräftigste Zinserhöhung seit 45
Jahren darstellte, gelang es auf diese Weise nicht, die Inflation
zurückzudrängen. Das Wahlvolk schrie auf. Politiker tobten. Ã-konomen
lästerten. Als Paul Volcker 1979 den Vorsitz des Fed übernahm, war
sein Handlungsbedarf klar: Er erhöhte den Diskontsatz um ein weiteres
komplettes Prozent - auf 12 %. Zusätzlich wurden den Banken
Mindestreserve-Verpflichtungen auferlegt.

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