- Anleger/cost-average-Effekt: '.. hat der arme Tropf.... sogar Geld verloren' - zani, 03.03.2004, 08:14
Anleger/cost-average-Effekt: '.. hat der arme Tropf.... sogar Geld verloren'
-->Guten Morgen
3. März 2004, 02:07, Neue Zürcher Zeitung
Des Anlegers Albtraum - Volatilität kann Werte vernichten
ra. Im letzten Jahr hat der Nasdaq-Index um 50% und der technologie- und finanzlastige DAX um 37% zugelegt, was manche in den «langweiligen» SMI (+18,5%) investierende Anleger vermutlich vor Neid erblassen liess. Vergessen wird dabei, dass derlei Indizes zuvor oft stark verloren hatten. Genau diese hohe Volatilität kann für Investoren zum Problem werden, wie ein Beispiel von UBS Investment Research verdeutlicht: Ein Anleger, der Anfang 1996 bei einem Indexstand von 2254 Punkten 100 Euro in den DAX investiert hätte, hätte sich Ende 2003 bei einem DAX-Stand von 3965 Zählern über 176 Euro gefreut. Dies entspricht einer durchschnittlichen annualisierten Rendite von 7,3%. Das klingt gut, ist es aber nicht - weil es realitätsfern ist. Investoren legen nur selten einmal eine Summe an und warten ab. Realistischer ist sowohl für Privatanleger als auch institutionelle Investoren (typischerweise Fonds und Pensionskassen), immer wieder eine bestimmte Summe in einem bestimmten Rhythmus anzulegen. Bei dieser geldgewichteten annualisierten Rendite ist das Ergebnis enttäuschend. Hätte ein Anleger seit 1996 stets zu Jahresbeginn 100 Euro im DAX angelegt, käme er Ende 2003 auf 818 Euro, was einer mickrigen annualisierten Rendite von 0,5% entspricht. Acht Einzahlungen jeweils zu Jahresbeginn von je 100 Euro (also insgesamt 800 Euro) investiert zu einer fixen Rendite von 7,3% hätten hingegen zu einer Summe von 1128 Euro geführt. Eine hohe Volatilität kann das Anlageergebnis verheerend beeinflussen. Bereits im Sommer 2003 hatte eine Studie der Universität Mannheim den Mythos vom Cost-Average-Effekt (Optimierung des Einstandspreises durch regelmässige Investition einer festen Summe in ein Wertpapier oder einen Fonds) entzaubert und festgestellt, dass dieser keinen Einfluss auf die Rendite und das Risiko einer Anlage hat. Nicht zu vergessen ist zudem, dass es sich bei den Erträgen im Beispiel um Bruttogewinne handelt. Berücksichtigt man noch den Einfluss von Dividenden und Steuern, hat der arme Tropf von Anleger sogar Geld verloren.
<ul> ~ armer Tropf</ul>

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