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Krankenkassen: Reformen helfen nicht
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Krankenkassen: Reformen helfen nicht
Bei Krankenkassen klafft neues Milliardenloch
veröffentlicht am veröffentlicht: 02.03.04 - 11:56, akt.: 02.03.04 - 16:18 Uhr
Dass die Krankenkassenbeiträge spürbar sinken, sehen Experten nicht. Foto: AP
Hamburg (rpo). Trotz aller Reformen sehen die Krankenkassen keine Chance auf eine spürbare Senkung der Krankenkassenbeiträge. Schuld sei die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit. Außerdem hat sich ein neues Milliardenloch bei den Kassen aufgetan.
Das Loch von 2,9 Milliarden Euro ist in etwa so groß wie 2002, als den Kassen zum Jahresende 2,96 Milliarden Euro fehlten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte zu Jahresbeginn 2003 ein Notsparpaket in Kraft gesetzt, das eigentlich finanziell Luft schaffen sollte. Es verordnete Ärzten und Kliniken Nullrunden sowie Pharmaindustrie und Apothekern Zwangsrabatte. Rund 2,8 Milliarden Euro sollten eingespart werden. Schmidt hatte allerdings schon seit einigen Monaten vorausgesagt, dass wieder rund drei Milliarden Euro Defizit auflaufen dürften.
Staatssekretär Schröder nannte vor allem zwei Gründe: fehlende Einnahmen und Vorzieheffekte im letzten Quartal, als Patienten aus Angst vor der Gesundheitsreform vor allem Arzneimittel und Brillen bunkerten und sich die Zähne reparieren ließen. Dies verursachte nach Angaben des Ministeriums allein 800 Millionen Euro Mehrkosten. Insgesamt gaben die Kassen 145 Milliarden Euro aus.
So ließen sich die Versicherten allerdings allein im Dezember für 600 Millionen Euro mehr Arzneien verschreiben als im gleichen Monat des Vorjahrs. Damit wurde bei Arzneien im Gesamtjahr 2003 doch wieder ein Zuwachs von zwei Prozent registriert, obwohl die Kassen ihre Kosten vom ersten bis zum dritten Quartal noch um 0,9 Prozent hatten verringern können. Beim Zahnersatz, bei dem sich 2004 kaum etwas ändert, gab es 2003 insgesamt einen Zuwachs von 7,5 Prozent. Bei Brillen lag die Steigerung insgesamt bei 21 Prozent, im letzten Quartal sogar bei 67 Prozent.
Insgesamt wuchsen die Leistungsausgaben nach Schröders Angaben mit rund 1,7 Prozent aber moderat. Ohne die Vorzieheffekte hätte die Steigerung bei nur einem Prozent gelegen. Der Staatssekretär kritisierte erneut den überproportionalen Anstieg der Verwaltungskosten der Kassen um drei Prozent.
Die Krankenkassen selbst sehen als Hauptproblem fehlende Einnahmen wegen der hohen Arbeitslosigkeit, wie der Sprecher des BKK-Bundesverbands, Florian Lanz, der AP sagte. Nach Angaben des Ministeriums sanken die Grundlöhne der Krankenkassen-Mitglieder gegenüber 2002 um weitere 0,26 Prozent.
Arzneimittelausgaben minus 30 Prozent
Schröder betonte, die Voraussetzungen für die finanzielle Konsolidierung der Krankenversicherung hätten sich nicht geändert. Mit der Gesundheitsreform seien 2004 neun bis zehn Milliarden Euro Entlastung zu erwarten. Spielräume für Beitragssenkungen müssten genutzt werden.
Tatsächlich gibt es Hinweise auf erste Einsparungen. Die Arzneimittelausgaben seien im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30 Prozent oder 560 Millionen Euro gesunken, erklärte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Zwar seien die Januar-Zahlen nicht repräsentativ. Doch zeige die Gesundheitsreform offenbar Wirkung:"Für das Gesamtjahr 2004 ist ein Rückgang von rund 15 Prozent, also etwa vier Milliarden Euro, durchaus realistisch."
Quelle: http://www.rp-online.de
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