- auch Kerry ist Mitglied bei Skull&Bones - DBZ, 02.03.2004, 22:15
- Es ist völlig egal wer gewinnt, die Hintermänner bleiben dieselben.... - Tofir, 02.03.2004, 22:31
- auch Kerry ist ein Kohn... - marocki4, 03.03.2004, 08:22
- Wann hat dieser Schwachsinn mal ein Ende... - beni, 03.03.2004, 08:48
- sobald sich jeder eine eigene Meinung bilden kann, ohne daß... - marocki4, 03.03.2004, 09:33
- auch Kerry ist....ist ja richtige Sch...: K. ist dann ja noch suspekter als Bush - Luigi Avanti, 03.03.2004, 09:52
- warum liest man eigentlich nichts über La Rouche? - marocki4, 03.03.2004, 10:07
- Re: auch Kerry ist....ist ja richtige Sch...: K. ist dann ja noch suspekter als Bush - Euklid, 03.03.2004, 10:09
- und was ist dann mit Daniel"Cohn"-Bendit:o? Ein Zufall? owT (o.Text) - Sorrento, 03.03.2004, 10:45
- Re: Ja und Helmut Schmidt, H Hamm Brücher, Baum, A.Merkel,J.Fischer - monopoly, 03.03.2004, 10:57
- Als Kerry noch Kohn hieß - Süddeutsche Zeitung vom 25.02.2004 - marocki4, 03.03.2004, 11:26
- Re: Ja und Helmut Schmidt, H Hamm Brücher, Baum, A.Merkel,J.Fischer - monopoly, 03.03.2004, 10:57
- Wann hat dieser Schwachsinn mal ein Ende... - beni, 03.03.2004, 08:48
Als Kerry noch Kohn hieß - Süddeutsche Zeitung vom 25.02.2004
-->Als Kerry noch Kohn hieß
Wurzeln in Europa: Der aussichtsreichste Herausforderer von George Bush stammt aus einem Ort in Nordmähren Von Daniel Brössler
Hornà Benešov, im Februar - Tapfer hält ein sowjetischer Soldat auf dem Friedensplatz die Stellung. Die Lage ist ruhig im Gebirgsstädtchen Hornà Benešov, ein paar Großmütterchen tragen ihre Einkäufe nach Hause - vorbei am hellblauen Schaukasten der Veteranen vom Freiheitskämpfer-Verband. Es hängen Zeitungsausschnitte darin mit Überschriften wie: „Die USA führen einen terroristischen Krieg“ und „Bush is a children killer“. Hornà Benešov ist ein ganz gewöhnlicher nordmährischer Flecken - mit 2440 Seelen, einem stillgelegten Bergwerk und einem sowjetischen Bronze-Soldaten auf dem Friedensplatz. Gleich dahinter sitzt Bürgermeister Josef Klech in seinem gelben Rathaus und schmiedet Pläne. „Der ganze Platz wird restauriert. Wir stellen die alte Johannes-von-Nepomuk-Säule wieder auf, und dann kommt auch das Denkmal für die sowjetischen Befreier weg“, verspricht er.
Gut möglich, dass Imageberater aus dem Weißen Haus im fernen Washington dem Tschechen das einmal danken werden. Eines Tages nämlich könnte ein amerikanischer Präsident namens John Kerry auf dem Friedensplatz Hände schütteln müssen, und da würde der bronzene Rotarmist sich nicht gut machen auf den Fernsehschirmen. Erst einmal muss der Demokrat Kerry natürlich Präsident werden, und dann müsste er auch noch der Einladung des Bürgermeisters Klech folgen. In beiderlei Hinsicht ist der Tscheche zuversichtlich. Schließlich hat er an Kerry eine E-Mail geschickt: „Wir grüßen Sie aus Hornà Benešov, wo Ihre Familie herkommt. Im Wahlkampf drücken wir Ihnen die Daumen.“
Lange Zeit hat der Senator aus Massachusetts wohl selber geglaubt, seine Familie stamme - wie der Name Kerry vermuten lässt - aus Irland. Doch der Wiener Ahnenforscher Felix Gundacker fand im Auftrag des Boston Globe heraus, dass Kerrys Großvater ursprünglich Fritz Kohn hieß und am 10. Mai 1873 in Benisch in Ã-sterreichisch-Schlesien, dem heute tschechischen Hornà Benešov, zur Welt gekommen ist: als Sohn des jüdischen Brauereipächters Benedikt Kohn und seiner Frau Mathilde.
Der Bleistift fiel auf Irland
Der lange Weg des Fritz Kohn von Benisch nach Boston begann früh. Als der kleine Fritz kaum drei Jahre alt war, starb der Vater. Die Witwe Mathilde verließ mit ihren drei Kindern Schlesien und zog nach Wien. Ein Vierteljahrhundert später stand Fritz Kohn mit seiner Frau Ida und seinem ersten Sohn Erich in Mödling bei Wien vor einem Priester. Die Taufe allein aber genügte ihm nicht, auch seinen alten Namen wollte er nicht mehr. Kohn klinge zu jüdisch, schrieb er in seinem Gesuch an die Behörden in Wien, seiner angestrebten Laufbahn beim Militär sei das nicht förderlich. Wie die Wahl auf den für mitteleuropäische Breiten ungewöhnlichen Namen Kerry fiel, davon weiß Ahnenforscher Gundacker eine Familienlegende zu erzählen, die wenn nicht wahr, so doch gut erfunden ist: „Fritz ließ mit seinem Bruder Otto einen Bleistift auf eine Landkarte fallen. Die Spitze traf die Grafschaft Kerry in Irland.“ Ende 1904 schifften sich die Kerrys in Triest ein - nicht nach Irland, sondern nach Amerika.
Bis vor kurzem wusste John Kerry von alledem nichts. Über den Großvater wurde kaum gesprochen in Kerrys Elternhaus, was mit einem Ereignis des 21. November 1921 zusammenhängen dürfte. An jenem Tag betrat ein Mann mit Geldsorgen einen Waschraum des Copley Plaza Hotels in Boston und schoss sich in den Kopf. Es war Frederick Kerry, Sohn eines Braumeisters aus Benisch, Großvater eines späteren Senators aus Boston.
Sollte sich Kerry zur Suche nach Spuren dieses Mannes in Hornà Benešov entschließen, so müsste er sich auf gewisse Enttäuschungen gefasst machen. Die einstige Brauerei steht nur noch zum Teil; das leicht verfallene weiße Häuschen beherbergt heute eine Sauna. Wo früher Kohns Geburtshaus stand, ist nur ein Garten mit Hollywood-Schaukel zu sehen. Zum Trost könnte Bürgermeister Klech dem Präsidenten lediglich das alte Fotoalbum mit dem Titel „Unsere Heimatstadt Benisch im Bilde 1937“ und dem schönen Motto „Liebe Deine Heimat. Mache sie groß und schön“ überreichen. Es enthält auch das Bild eines eher unauffälligen zweistöckigen Hauses in der Kronesgasse, dem einstigen Heim der Kohns. „Das ist es“, sagt Klech, „mehr haben wir nicht.“
So ist es. Es gibt in Hornà Benešov keinen beflissenen Stadtarchivar, keinen Verein rühriger Heimatforscher und schon gar keine Greise, die sich noch an die Brauerei, an irgendwelche Kohns oder überhaupt an Juden im Ort erinnern könnten. Es ist nämlich so, dass das kollektive Gedächtnis der Stadt Hornà Benešov nicht weiter zurückreicht als bis 1945. Bis zu diesem Jahr lebten hier fast nur Deutsche, und fast alle von ihnen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben. Von Kerrys Altersgenossen in Hornà Benešov hat mit Sicherheit niemand einen Großvater aus Benisch. Klech selbst wurde 1947 in Hornà Benešov geboren, seine Eltern kamen aus Südmähren.
„Sie schreiben doch hoffentlich nicht, Kerry war Sudetendeutscher“, sorgt sich der Bürgermeister. Den Menschen in seiner Stadt falle es ein wenig schwer, Kerry als Landsmann zu sehen, erklärt er. Das Verhältnis der Bürger zur Stadt sei „nicht so wie dort, wo seit Jahrhunderten die Vorfahren leben. Lokalpatriotismus haben wir hier nicht.“ Ein wenig könnte das auch mit der tristen Gegenwart zu tun haben. Nicht nur das Bergwerk hat längst dicht gemacht, auch auf dem einstigen Staatsgut tut sich nicht mehr viel. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 17 Prozent, im Landesschnitt sind es knapp elf. Kurzum: Hornà Benešov ist eine Stadt „im Abstieg“, wie der Bürgermeister sagt.
Da kann ein mächtiger und noch dazu reicher Freund in Amerika nicht schaden. „Es ist klar, dass Hornà Benešov dadurch sichtbarer wird. Davon können wir nur profitieren“, meint Klech. Einstweilen steht eine Antwort auf die nette E-Mail an Kerry zwar noch aus, aber das nimmt der Bürgermeister sportlich: „Ich bin für ihn. Er ist mir sympathisch, und ich glaube, dass er Präsident wird.“ Und irgendwann, da ist er sicher, werde er auch die alte Heimat besuchen. Kerry winkt dann in Hornà Benešov die Ehrenbürgerwürde und vielleicht auch eine Kerryova - eine Kerry-Straße.
Das alles natürlich nur, wenn er wirklich Präsident wird, und vor allem, wenn er wirklich eines Tages zu Besuch kommt. „Wir wollen uns nicht anbiedern“, stellt der Bürgermeister klar. Und zu große Hoffnungen will er auch nicht schüren: „Ich bin Realist. Auch, wenn er kommt, wird hier nicht alles über Nacht besser.“
Das glauben Milan Vajda und seine Freunde auch nicht. Sie sitzen vor Bier und Schnaps in einem Lokal, das schlicht „Restaurace“ heißt, obwohl es hier nur Würste zu essen gibt. „Kerry? Dem wünsche ich, dass er Präsident wird“, sagt Vajda. Er trägt ein graues Sweatshirt mit US-Flagge. Gegen einen Besuch Kerrys hat er nichts. Nur, ob er dann selbst noch da ist, das weiß Vajda nicht. Im Pass habe er schon den richtigen Stempel, sagt er - „das amerikanische Visum“.
<ul> ~ auch die behaupten diesen </ul>

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