- nochmal:"Scheidung auf Russisch" - Yukos+Sibneft balgen sich um Milliarden - kizkalesi, 04.03.2004, 08:32
nochmal:"Scheidung auf Russisch" - Yukos+Sibneft balgen sich um Milliarden
--><font size="4">Ã-lkonzerne Yukos und Sibneft streiten vor Gericht </font>
Moskau - Scheidung auf Russisch: Die russischen Erdölkonzerne Yukos und Sibneft bemühen in ihrem 50-Milliarden-Dollar-Streit um die Frage, wie ihre Fusion rückgängig gemacht werden kann, nun die Gerichte. Sibneft, der fünftgrößte Ã-lkonzern des Landes, konnte am Moskauer Arbitragegericht zunächst einen Etappensieg gegen den ungeliebten Partner erzielen. Die Richter erklärten die Zusatzemission von 17,5 Prozent der Yukos-Papiere, die im vergangenen Jahr erfolgt war, für ungültig. Dieses Aktienpaket war gegen 57,5 Prozent der Sibneft-Aktien eingetauscht worden. Yukos will das Gerichtsurteil anfechten.
Die beiden hochprofitablen Konzerne hatten im vergangenen Herbst ihre Fusion zur weltweiten Nummer vier bekannt gegeben. Yukos förderte 2003 insgesamt 82 Mio. Tonnen, Sibneft 31 Mio. Tonnen Erdöl. Beide bestritten damit mehr als ein Viertel der gesamtrussischen Ã-lproduktion. Die Marktkapitalisierung von Yukos liegt bei 34 Mrd. Dollar, die von Sibneft beträgt 16 Mrd. Dollar.
Die Yukos-Eigner um den inhaftierten Ex-Chef Michail Chodorkowskij erhielten im Zuge der Fusionsvereinbarung 92 Prozent der Sibneft-Aktien. Die Sibneft-Eigner um den Oligarchen Roman Abramowitsch bekamen 26 Prozent der Yukos-Aktien und drei Mrd. Dollar. Diese Aufteilung gilt bis heute.
Die Angelegenheit wird noch verwirrender durch die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft ein großes Yukos-Aktienpaket beschlagnahmt hat. So ist einigermaßen unklar, wer zurzeit den - fusionierten - Konzern lenkt.
Seitdem Yukos, offenbar unter tatkräftiger Mithilfe des Kremls, mit Strafermittlungen überzogen wird und zehn Großaktionäre per Haftbefehl gesucht werden, will Abramowitsch die Fusion rückgängig machen. Beide Konzerne einigten sich Anfang Februar auf die Rückabwicklung. Doch der Teufel steckt im Detail. Es geht um Kompensationsforderungen von beiden Seiten.
Yukos hat sich schon mal ein finanzielles Polster für den Fall einer Niederlage zurecht gelegt. Vorstandsvorsitzender Simon Kukes erklärte, das Management werde dem Direktorenrat die Aussetzung der Dividendenzahlung empfehlen. Standard & Poor's schloss nicht aus, das Rating von Yukos gleich um einige Stufen zu senken. Für Sibneft ist S&P optimistischer. Das Rating könnte maximal um eine Stufe herauf- oder herabgesetzt werden.
Wenigstens in einem sind Sibneft und Yukos vereint: Beide haben Steuernachforderungen auf den Tisch bekommen. Yukos soll dem Fiskus umgerechnet 5,3 Mrd. Dollar, Sibneft eine Mrd. Dollar schulden. Beide Konzerne weisen die Nachforderungen zurück. Für den 28. März ist eine außerordentliche Aktionärssitzung bei Sibneft anberaumt. Für Spannung ist gesorgt. Yukos will dort eine Art Palastrevolution anzetteln.

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