- Infos zu Deutsche Bank - rocca, 05.03.2004, 14:11
Infos zu Deutsche Bank
-->Die Spekulationen über ein Übernahmeangebot des US-Finanzinstituts Citigroup für die Deutsche Bank halten an. Bisher hat keines der Institute die Berichte über anhaltende Geheimverhandlungen offiziell dementiert.
DPA
Deutsche Bank: Keine klaren Signale aus Frankfurt
Frankfurt am Main -"Die Gerüchte sind ohne Substanz", hieß es am Donnerstagabend in von der Agentur Reuters zitierten Kreisen der Deutschen Bank. Man sei mit niemandem im Gespräch. Offiziell will sich das als nicht sonderlich informationsfreudig geltende Frankfurter Institut zu den Spekulationen allerdings nicht äußern.
Die anhaltenden Fusionsfantasien hatten am Donnerstag die Aktien der Deutschen Bank bei hohen Umsätzen auf den höchsten Stand seit Mitte 2002 getrieben. Die Gerüchte seien vermutlich dadurch geschürt worden, dass Citigroup-Chef Charles Prince zum Besuch einer privaten Veranstaltung der Investmentbank Merrill Lynch nach Frankfurt gereist war, hieß es bei der Deutschen Bank.
Auch die Citigroup schweigt zu den Berichten. Am Markt kursiere erneut das Gerücht, dass Citigroup an der Deutschen Bank interessiert sei, sagten Händler am Donnerstag in Frankfurt."Hier jagt ein Gerücht das nächste, und jeder glaubt zu wissen, dass dieser oder jener Preis gezahlt wird", sagte ein auf Finanzwerte spezialisierter Händler. Die Lage sei undurchschaubar.
Gemessen an der weltweit gültigen Akquisitionswährung - dem Aktienwert - ist die Deutsche Bank leichte Beute für eine ganze Reihe von Konkurrenten. Der weltweit größte Finanzkonzern Citigroup ist in etwa fünf Mal so viel wert, wie die Deutsche Bank.
Seit längerem kursieren immer wieder neue Spekulationen über Übernahmen und Fusionen bei den drei deutschen Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank. Medienberichten zufolge hatte es zuletzt im Januar Vorgespräche der Deutschen Bank mit der Citigroup gegeben, die dann aber abgebrochen worden seien.
© SPIEGEL ONLINE 2004
Und vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft:
Vorbild für die Bank der Zukunft: die Citibank. Sie ist die größte und profitabelste Bank der Welt - und zeigt, worauf sich Kunden der Banken künftig einzustellen haben. Wir stellen Ihnen dieses Geschäftsmodell kurz vor.
Geschäftsmodell:
- Weltweit einheitliche Marke. Grenzüberschreitend homogene Dienstleistungen, der Geldautomat in New York funktioniert so wie der in Frankfurt.
- Filialgeschäft ist ein Wachstumsgeschäft - und nicht, wie für deutsche Banken, ein Rückzugsmarkt. Die Einsicht bei der Citibank: Der persönliche Kontakt zum Kunden ist das Ansaugende für neues Geschäft. Pro Filiale branchenweit die niedrigsten Kosten. Hoher Automatisierungsgrad: 70 Prozent der Transaktionen werden an Terminals, Telefon und Computer abgewickelt (Branche sonst: 40 Prozent).
- Nach innen: radikale Kostenorientierung, keine Luxus-Büros für Vorstände, ständige Überprüfung der Kostenposition.
- Produktion: hohe Investitionen in Technologie. Wird ein Unternehmen von außen zugekauft, wird die IT-Seite sofort vereinheitlicht, keine Insellösungen (die Zahl der Systeme im Kreditkartenprozess wurde von 24 auf 2 reduziert). Ergebnis: 6,4 Prozent IT-Kosten am Umsatz (Deutsche Bank: 13,6 Prozent). Befund in der Branche: Von 100 Euro Umsatz sind 70 Euro Kosten. Bei der Citibank sind es 45.
Beispiel Sparkassen: Viele der S Institute haben einen Kostenanteil am Umsatz zwischen 70 und 80 Prozent, nur wenige schaffen 50 (Quelle: Marktstudie mm1). Problem vor allem: die Produktionstiefe. Würden Auto-Hersteller heute noch arbeiten wie Banken, hielten sie sich eigene Herden mit Kühen, aus deren Häuten das Leder für die Sitze erzeugt wird. Um auf-gestauten Restrukturierungsbedarf abzudecken, bietet sich ein interessanter Markt:
- Strategieberatung,
- IT-Outsourcing
- ausgelagerte Personaldienste
- ausgelagerte Backoffice-Dienste
- Fusionsbegleitung, M&A
Perspektive: Die Zahl der selbständigen Sparkassen halbiert sich in den nächsten zehn Jahren. Die Allianz verkauft Teile der Dresdner Bank. Die Commerzbank wird als erste Opfer einer Übernahme, weil Kapitalreserven zu schwach sind. Aufnehmende Bank etwa die Lloyds TSB.

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