- Physik: in Schwarzen Löcher verschwindet Info. nicht - zani, 07.03.2004, 08:29
- Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird - Buche, 07.03.2004, 09:24
- Re: Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird - RK, 07.03.2004, 14:21
- Re: Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird - Buche, 07.03.2004, 14:48
- Re: Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird - RK, 07.03.2004, 14:21
- Re: Physik: - und es brummt ganz gewaltig - Goldfinger, 07.03.2004, 10:11
- Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird - Buche, 07.03.2004, 09:24
Poesie und Realität: Was so alles als"Wahrheit" verkauft wird
-->Bin neu hier und habe zu vielem nichts zu sagen, möchte aber an dieser Stelle zu einem foremfremden Thema meinen Senf dazugeben:
In Heise steht der Satz:
Inzwischen zweifelt niemand mehr wirklicht an der Existenz der galaktischen Staubsauger (Schwarze Löcher, Anm. d, Verf), die indirekt durch die Materie, die sie in sich hinein saugen, beobachtet werden können.
Das stimmt nicht. Zum Beispiel zweifelt der Verfasser dieser Zeilen an dieser Existenz. Warum das, wo das doch so"sicher" scheint?
Zuerst möchte ich eure Aufmerksamkeit daruf lenken, dass in dem Artikel Worte wie"wahrscheinlich" häufig vorkommen und die Sprache etwas poetisch ist. Der Konjunktiv wird in Veröffentlichungen zu schwarzen Löchern ziemlich oft benutzt.
Fakt ist nämlich: Man hat seit mehreren Dekaden intensiv nach sogenanten"schwarzen Löchern" gesucht, gefunden hat mein bisher aber keines.
Das ist in etwa so, als ob man die Existenz von Einhörnern postuliert, ausgefeilte Theorien über deren Ernährungsgewohnheiten veröfentlicht und intensiv über deren Fortpflanzung forscht, aber in der wirklichen Welt keines finden kann. Da man keines findet, macht man halt Wetten über Feinheiten der Fellfarbe und beweist diese"Fakten" dann theoretisch.
Schwarze Löcher sind deswegen bei Kosmologen so beliebt, weil man damit"elegant" Fragen nach der dunklen Materie und der Stabilität von Galaxien aus dem Weg gehen kann. Ohne diese Kuriositäten stände die gegenwärtige Kosmolgie nämlich auf sehr wackligen Füßen. Galaxien dürften nach den bekannten Gesetzen der Physik nicht über Milliarden von Jahren stabil bleiben, wenn sie nicht viel massereicher sind, als zu beobachten ist. Ergo postuliert man eben die massereichen Schwarzen Löcher, die angeblich überall vorhanden sind. Die Sache hat eben nur den Haken, dass man"ums verrecken" keines findet. Die Kosmologen versuchen alles, ume endlich einespräsentieren zu können, Ruhm und Ehre (und viel Geld) wären dem Finder nämlich sicher.
Auf der theoretischen Seite sieht es nicht besser aus. Es wird sich darauf verlassen, dass die meisten Leute von Differentialgleichungen keine Ahnung haben, weswegen man mit dem Nimbus der wissenschaftlichkeit auch den größten Blödsinn erzählen kann. Fakt ist nämlich: Wenn man die Energie des quantenmechanischen Fermigases, das den Gravitationskollaps eines Sternes verhindert, aufaddiert, bleibt man beim sogenanten Chandresekhar Limit stecken. Bei Sternen mit einer Masse über diesem Limit ist die Gravitationsenergie (nach einer Supernovaexplosion) größer als die eigene Energie des Sterns. Die Frage ist dann, was passiert mit einem solchen Stern? Die Kosmologen machen es sich aus den open genannten Gründen einfach, und postulieren den Gravitationskollaps als Realität. Leider ist dies das einzige mal in der gesamten Physik, wo eine singuläre Gleichung als physikalische Realität postuliert wird.
Wie kann man mit einfachen Worten verständlich machen, dass dies akademischer Schwachsinn ist? Das ist in etwa so, als ob man die Theorie des idealen Gases auf kleinste Temperaturen anwenden würde, feststellt, dass dann kein Platz mehr für die Nukleonen vorhanden ist und die Verschmelzung zu einem massereichen Superkern postuliert. Auf die Idee, dass mit der Materie bei tiefen Temperaturen und dem nötigen hohem Druck"etwas" passiert (Phasenwechsel (=Flüssigkeit), Kerneaktionen (=kein Superkern), Superfluidität (=Neue Phänomene) käme bei einer solchen Vorgehensweise niemand, aber genau so gehen die Kosmologen bei der Interpretation des Chandresekhar Limit vor.
Also Vorsicht bei Veröffentlichungen zu schwarzen Löchern. Grimms Märchen sind unterhaltsamer.
>Schwarze Löcher sind keine Glatzköpfe, sondern haarige Monster
>Andrea Naica-Loebell 06.03.2004
>Eine Physiker-Wette scheint entschieden. Wissenschaftler haben mithilfe der String-Theorie berechnet, dass Informationen in Schwarzen Löchern nicht verschwinden
>1997 machte die Wette von drei führenden theoretischen Physikern Schlagzeilen: Stephen Hawking und Kip Thorne wetteten gegen John Preskill, der die Meinung vertrat, Informationen würden von Schwarzen Löchern nicht endgültig geschluckt.
>Das Ganze im Link:
>
>Gruss
>zani
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