- Kapitalanlagen - Sicher in Amerika? über ADR's,"TRADING WITH THE ENEMY ACT" usw - BRATMAUS, 05.03.2004, 23:58
- ADR - BRATMAUS, 06.03.2004, 00:01
- Boykott der ADR-Programme - BRATMAUS, 06.03.2004, 00:02
- Interactive Brokers Kanada ist ne empfehlenswerte Ausweichaddresse - kingsolomon, 06.03.2004, 14:53
- Re: Kanada ist ne empfehlenswerte Ausweichadresse/und hier gleich konkreter - kizkalesi, 08.03.2004, 12:11
- ADR - BRATMAUS, 06.03.2004, 00:01
Re: Kanada ist ne empfehlenswerte Ausweichadresse/und hier gleich konkreter
-->>für all diejenigen, die weiterhin in USA"investieren" wollen
hallo
und hier gleich etwas konkreter, von gestern"gefunden":
<font size="4">Dicke Fische aus Kanada</font>
Income Trusts sind der Rendite-Renner an der Börse Toronto. Mit zweistelliger Performance und hohen Sicherheiten eignen sie sich als Beimischung in Depots
von Karl-Heinz Möller
Warum nicht mal in die Ferne schweifen. An der Börse in Toronto macht eine neue Anlagekategorie von sich reden, die es in Europa so nicht gibt, und deren Vorzüge erst wenige Anleger außerhalb Kanadas entdeckt haben: rentenähnliche Wertpapiere mit dem Oberbegriff"Income Trusts". Dabei geht es um Anteile börsennotierter Personengesellschaften (Trusts), die mittelbar in Ã-l- und Gasquellen, Rohstoffausbeutung wie Kohleminen, Forstliegenschaften, Zellstofffabriken, Immobilienvermietung, Stromproduktion und Pipeline-Betreibern engagiert sind. Die Einkünfte sind in der Regel durch langfristige Verträge gesichert, zum Beispiel mit staatlichen Energieversorgungs-Unternehmen wie Ontario Electric Finance Corp, Quebec Hydro und B.C. Hydro.
Vor außerordentlichen Verlusten schützen hydrologische Haftpflichtpolicen und Betriebsunterbrechungspolicen. Sicherheit spielt bei den Trusts eine große Rolle, deswegen werden sie auch unter anderem als zusätzliche Altersvorsorge eingesetzt. Das Investment in die direkten Geschäfte der Unternehmen macht die Anlage resistent gegen kurzfristige Marktschwankungen. Die Pipelinebetreiber beispielsweise, denen die Trusts ihr Geld geben, fakturieren wie Spediteure die transportierten Ã-l-Gasmengen gegenüber den Ã-l-Gaskonzernen und sind von der Preisentwicklung unabhängig. Sie dürfen eine kalkulatorische Eigenkapitalrendite von elf Prozent in ihren Tarifen ansetzen.
Der zweitgrößte Müllentsorger Kanadas, BFI Canada, hat langfristige Entsorgungsverträge mit Kommunen und besitzt eigene Mülldeponien. Die Ã-l- und Gas-Royalty Trusts haben in der Regel bei zehnjähriger Förderdauer eine Barausschüttung von zwölf bis 14 Prozent, die aber von den Rohstoffpreisen und dem Dollar-Kurs abhängig ist.
Die Income Trusts müssen nach ihren Statuten allen verfügbaren Cashflow nach Kapitaldienst und notwendigen Reinvestitionen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs an die Anteilseigner, also Anleger, ausschütten. Dadurch ergeben sich Dividendenrenditen von zirka sieben bis neun Prozent auf den Börsenkurs. Die Barausschüttungen sind zum Teil Kapitalrückzahlungen, weil bei Personengesellschaften die Abschreibungen des Anlagevermögens den Anteilseignern zugerechnet werden müssen. In einer Einkommensteuer-Erklärung teilt der Trust die Aufteilung der Barausschüttung in Dividende, Zins und Abschreibung (Kapitalrückzahlung) bei Aufstellung des Jahresabschlusses mit. Die Performance der Income Trusts war mit zwölf Prozent pro Jahr in den vergangenen drei Jahren zweistellig und völlig unbeeinflusst vom allgemeinen Börsencrash des kanadischen TSX-Aktienindex. Der Börsenwert aller Trusts dieser Art beträgt zurzeit 80 Milliarden kanadische Dollars und entspricht ungefähr sieben Prozent des allgemeinen TSX. Die Rating-Agenturen Dominion Bond Rating Service und Standard & Poors haben für die Beurteilung der Sicherheit dieser Fonds spezielle"Stability-Ratings" entwickelt. Ein Rating von zwei bis drei auf einer Skala von eins bis sieben gilt als sicher. Die Strom- und Pipeline-Trusts haben S-2-, die Immobilientrusts S-3-Ratings. Zusätzlich gibt es von den Investmentbanken noch die üblichen Investment-Ratings von Strong Buy (1.0) bis Strong Sell (5.00).
Ein Hindernis, die persönliche Haftung der Anteilseigner von Income Trusts, wird durch entsprechende Gesetzgebung der Provinzen zurzeit beseitigt und derjenigen von Aktionären gleichgestellt. Die Anlegerrechte bei Income Trusts entsprechen denen von Aktionären.
Die steuerliche Behandlung erklärt Harald Rölle, Spezialist für Income Trusts mit Sitz in Buchholz bei Hamburg:"Sofern die kanadischen Income Trusts über eine inländische Bank erworben werden, wird von den Barausschüttungen 25 Prozent Quellensteuer plus Kapitalertragsteuer plus Solidaritätszuschlag einbehalten.
Bei Erwerb der Anteile über kanadische Discount-Broker, wie zum Beispiel E-Trade oder TD Waterhouse & BGL.S.A. in Luxemburg, wird nur die kanadische Quellensteuer von 15 Prozent einbehalten. Die Quellensteuerabzüge auf den Afa-Anteil der Barausschüttung werden am Jahresende automatisch zurückvergütet. Die Ertragsanteile der Barausschüttung sind im Inland Einkünfte aus Kapitalvermögen." Steuerpflichtige Anleger sollten sich über Vor- und Nachteile dieser Anlage beraten lassen, bevor sie investieren.
Wie immer gibt es bei ausländischen Engagements zum Beispiel das Währungsrisiko. In diesem Falle war es in den vergangenen Jahren eine Chance: Der kanadische Dollar ist im Gegensatz zu seinem amerikanischen Zwillingsbruder kräftig gestiegen.
<ul> ~ Original</ul>

gesamter Thread: