- Ist der Kapitalismus parasitär? - Die Menschen kommen mit der Antwort nicht klar - RK, 08.03.2004, 18:26
- Re: Doch, kein Problem - dottore, 08.03.2004, 18:57
- Re: Doch, kein Problem - RK, 08.03.2004, 19:42
- Re: Doch, kein Problem - Euklid, 08.03.2004, 19:46
- Der Satz war/ist mir schon klar. Aber die 2 vorigen des Verfassers erst recht! (o.Text) - RK, 08.03.2004, 19:53
- Re: Doch, kein Problem - dottore, 09.03.2004, 14:42
- Re: Doch, kein Problem - Euklid, 08.03.2004, 19:46
- Re: Doch, kein Problem / Arbeit, Boden und Kapital - Student, 08.03.2004, 20:48
- Re: Doch, kein Problem - Clarius, 08.03.2004, 20:49
- Re: e^t = Phänomen von Zwangsabgabenwirtschaften, nicht des"Kapitalismus" - dottore, 09.03.2004, 10:24
- Re: Doch, kein Problem - RK, 08.03.2004, 19:42
- Die Mutation einer Partei - Stephan, 08.03.2004, 19:57
- Re: Doch, kein Problem - dottore, 08.03.2004, 18:57
Re: Doch, kein Problem / Arbeit, Boden und Kapital
-->Hi Dottore!
>
>><font color=#FF0000>Ist der jetzige Kapitalismus - gemessen an irgendwelchen Wunschbildern - parasitär? Die Antwort: Im Prinzip ja, aber nicht erst seit heute. Von Anfang an schon beruhte er auf dem arbeitslosen Einkommen von Eigentümern aus der Arbeit anderer. Auch Investitionen in die Produktion sind Spekulationen - nämlich auf einen künftigen Gewinn.</font>
>Und wo kommt der Gewinn her? Denk an Marx:"Wie kann die Kapitalistenklasse ständig 600 Pfund aus der Cirkulation ziehen, wo sie ständig nur 500 hineinwirft...?"
Lösungsvorschlag: Die"Kapitalistenklasse" zahlt den Arbeitern 500 Pfund Gold
als Lohn und die Arbeiter, die in der Abteilung Goldmine arbeiten, fördern
in der Abrechnungsperiode 600 Pfund. Falls jetzt einer mäkelt, daß nicht ein
Gewicht gemeint ist: Dann nehmen wir eben ZB-Noten, auf denen steht, daß die
ZB eben diese Noten jederzeit in Gold"umwandelt". ;-)
Ich denke, das Prinzip sollte funktionieren.
>>In seiner industriellen Form ist der Kapitalismus nunmehr über 200 Jahre alt, in seiner allgemeinen ein halbes Jahrtausend.
>Ganz falsch. Du solltest Dich mal über Alt-Assyrien informieren - Klasse-Kapitalismus, sogar mit Aktiengesellschaften.
>>Dennoch fällt es den Menschen, nicht nur hierzulande, offenbar schwer, ihn ohne Ressentiment oder Umbenennung wahrzunehmen. Vielleicht ist das nicht nur schlecht - zeigt es doch, dass sie sich noch immer nicht völlig mit ihm arrangieren konnten und dass das vielleicht auch gar nicht geht. Laut Marx stellt sich die Menschheit immer nur Aufgaben, die sie lösen kann. Wird sie mit dem Kapitalismus vorderhand nicht fertig, muss sie sich etwas über ihn einbilden. So entsteht Religion.
>"Die" Menschheit - watt'n das?
>Außerdem: Religion entsteht aus dem Nichtfertigwerden mit dem Kapitalismus? Da müssen wir uns wohl verlesen haben.
>Gruß!
>Was Kapitalismus ist? Siehe"Der Kapitalismus", schon in den 80er Jahren erschienen. Er ist ein Kettenbriefsystem (= Debitismus = Jagd auf Nachschuldner, um den Vorschuldner nicht untergehen zu lassen, da der ja vom Markt mehr will bzw. haben muss als er an ihn abgegeben hat; siehe Marx), wobei das Schuldenmachen halt nur geht, wenn's besichert ist. Und dafür gibt es Kapital", alias Eigentum.
Der Kapitalismus ist aber kein"reines" Kettenbriefsystem. Es wird auch munter
produziert. Bitte, dies nicht völlig ausblenden. Nur eines, das darf die
"Kapitalistenklasse" nicht produzieren (lassen): ZB-Noten. Z.Zt. ist dies
mindestens so.
Es gehen auch reihenweise Schuldner unter (man munkelt von Rekordzahlen der
Konkurse); da werden die entsprechenden Forderungen halt ausgebucht und dann
geht es weiter.
Nur einer ziert sich, Insolvenz anzumelden. Unser aller Papa, der Staat.
Aber er wird schon noch fallen.
Zum Kapital noch kurz: Nach Marx ist das alles"geronnene" Arbeit, also"Boden"
durch Arbeit umgewandelt, alias Maschinen und dergleichen, während er alles
Naturbelassene als"Boden" laufen läßt. Deswegen ja auch Arbeit, Boden und
Kapital als seine Produktionsfaktoren. Dir alles geläufig, ich erwähne es nur,
weil eben nicht alles Eigentum"Kapital" ist.
Lb Gr
der Student

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