- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 09.03.2004, 11:27
- Re: Japan, da beißt sich die Katze in den Schwanz - Theo Stuss, 09.03.2004, 11:38
- alles auf dem Weg - MC Muffin, 09.03.2004, 13:27
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Sachverständigenrats, Wolfgang Wie-
gard, droht Deutschland durch die zum 1. Mai anstehende EU-Osterweiterung
Steuerausfälle. Durch Betriebsstätten oder Tochtergesellschaften in den Beitritts-
ländern könnten deutsche Unternehmen von den niedrigen Steuern in diesen
Staaten profitieren. Deutschland bleibe nichts anderes übrig, als die Steuern zu
senken.
~ Die britischen Erzeugerpreise für Februar zeigten am Montag ein uneinheitliches Bild. Die Input-
Preise, die Einstandspreise für britische Unternehmer, sanken um 1,8% gg. Vj. Der Rückgang ist insbesondere mit dem rückläufigen Ã-lpreis (-1,1% gg.
Vm.) im Februar zu erklären. Die Outputpreise, also die Abgabepreise der Unternehmer an andere
Unternehmen zur Weiterverarbeitung aber auch an Endabnehmer, zeigten einen Anstieg von
1,6 % gg. Vj.
~ Die Zentralbanken der G10 Länder, die sich alle 2 Monate treffen, gehen davon aus, dass die
Weltkonjunktur im Jahresverlauf weiter Fahrt aufnehmen wird. Sie haben außerdem betont, dass bei
einem Leitzinsniveau von Null in Japan, 1% in den USA und 2% im Euroraum die Zentralbanken auch nicht
mehr viel tun können, um die Konjunktur weiter zu beleben. Nach Angaben von EZB-Präsident Trichet
wurde bei diesem Treffen nicht über Wechselkurse gesprochen. Beim letzten Treffen im Januar spielten die
Wechselkursveränderungen, insbesondere die Aufwertung des Euros, noch eine größere Rolle.
~ Finanzminister John Snow hat seine ablehnende Haltung gegenüber Interventio-
nen an den Devisenmärkten bekräftigt. Der Dollar werde seine Stärke nicht durch
Eingriffe von Notenbanken in den Devisenhandel zurückerlangen. Interventionen
sollten auf ein Minimum beschränkt bleiben..Wir favorisieren einen starken
Dollar, aber der Wert von Währungen wird am besten durch offene Märkte im
Wettbewerb ermittelt..
~ Zur Zinsentwicklung in den USA sagte Snow, aufgrund der niedrigen Inflations-
entwicklung könne sich die Notenbank Zeit lasse, die Leitzinsen zu erhöhen.
~ Die japanischen Veröffentlichungen zur Geldmenge M2 und zur Kreditvergabe im Februar boten am
Montag keine Überraschungen. Mit 1,7% gg. Vj. lag die M2-Wachstumsrate im Trend des vergangenen
Jahres (2003 1,7%). Gleichzeitig sank die japanische Kreditvergabe im Februar um 4,4% gg. Vj., was
ebenfalls mit der Entwicklung des Vorjahres in Einklang steht. Die Bank von Japan versucht seit Jahren
durch Ausweitung der Geldmenge die Deflation zu überwinden. Allerdings zeigen die Daten, dass die
Deflationsgefahren bei weitem weiterhin noch nicht gebannt sind.
~ Die Auftragseingänge im japanischen Maschinenbau sind im Januar um 12,2%
gegenüber dem Vormonat und um 3,0% gegenüber dem Vorjahresmonat deut-
lich stärker als erwartet gesunken.
~ Nach Ansicht des japanischen Finanzministers Tanigaki sind die Devisenmärkte
auf dem Weg, die übertriebene Yen-Stärke zu korrigieren.
~ Zu Spekulationen über anhaltende Interventionen der Bank von Japan sagte Fi-
nanzminister Tanigaki: „Manchmal stimmt es, manchmal stimmt es nicht. In je-
dem Fall geben wir keine Stellungnahme zu Interventionen ab“.
~ Der Vizegouverneur der chinesischen Zentralbank, Li Ruogu, hat sich gegen eine
schnelle Änderung des Wechselkursregimes ausgesprochen. Erst wenn die Re-
formen im Finanzsektor zufriedenstellende Ergebnisse lieferten, könne eine Än-
derung der Wechselkurspolitik vollzogen werden.

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