- Pokerei: Argentinien versucht gerade, den IWF an der Nase herumzufĂĽhren - kizkalesi, 10.03.2004, 08:22
- Re: Pokerei: Argentinien versucht,den IWF an der Nase herumzufĂĽhren/ eingelenkt - kizkalesi, 11.03.2004, 08:01
Re: Pokerei: Argentinien versucht,den IWF an der Nase herumzufĂĽhren/ eingelenkt
--><font size="5">Argentinische Regierung lenkt in allerletzter Sekunde ein </font>
Milliardenkredit an den IWF zurĂĽckgezahlt
Berlin - Nach einer beispiellosen Zitterpartie hat die argentinische Regierung im allerletzten Moment an den Internationalen Währungsfonds (IWF) eine fällige Kreditrückzahlung in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar getätigt. Damit hat die Regierung des linksperonistischen Präsidenten Nestor Kirchner einen befürchteten Zahlungsausfall gegenüber dem IWF vermieden. [/b]
In Buenos Aires hieß es, die Einigung mit dem Fonds sei"nach einem längeren Telefonat" mit Anne Krueger, Interimsdirektorin des IWF, zustande gekommen.
Gleichzeitig bekräftigte Kabinettschef Alberto Fernandez, dass von Seiten der argentinischen Regierung"keinerlei Konzessionen" an den Fonds gemacht worden seien. Ausdrücklich erwähnte er dabei, dass dies auch das im Herbst letzten Jahren in Dubai vorgestellte Umschuldungsangebot betreffe:"Ohne unsere Position in irgendeiner Weise zu verändern, sind wir bei den internationalen Kreditinstitutionen endlich auf ein hohes Niveau an Verständnis für Argentinien gestoßen".
Der IWF hatte in den zurückliegen den Wochen anerkannt, dass das Land die in dem im letzten Jahr vereinbarten Beistandskredit über 12,5 Milliarden Dollar vereinbarten fiskalpolitischen Bedingungen erfüllt hat. Dennoch ist die zweite Revision dieses Abkommens noch offen, sie soll am 22. März stattfinden.
In den letzten Tagen hat sich der IWF immer offener zum Anwalt der privaten Gläubiger des Landes gemacht. Deren Forderungen von fast 100 Milliarden Dollar werden seit Ende 2001 nicht mehr bedient. Die Dresdner Bank Lateinamerika (DBL) nimmt an, dass die Überweisung Kirchners an den IWF mit verschiedenen Konzessionen zu tun habe, die der Fonds Argentinien zugestanden haben könnte. Darunter wäre vor allem eine geringere Beteiligung der Gläubiger an dem Umschuldungspaket ursprünglich hatte der IWF auf 80 Prozent bestanden, Argentinien wiederum auf nur 50 Prozent. Auf der anderen nimmt die DBL an, dass Buenos Aires endlich klarere Konditionen für die in die Umschuldung involvierten Banken akzeptiert haben könnte, ebenso wie die Einbeziehung der internationalen Gläubigerzusammenschlüsse. Deshalb spricht die Bank davon, dass die neue Lage zu einer"sanften Ermutigung" Anlass gebe.
Dies muss die argentinische Finanzwelt ebenso beurteilt haben, denn die Börse in Buenos Aires machte einen kräftigten Sprung nach oben, der Aktienindex Merval verzeichnete einen Zuwachs von fast sechs Prozent. Die größten Gewinne machten Bankaktien. Gleichzeitig ging der Dollarkurs, der durch die Anspannung der letzten Tagen angezogen hatte, deutlich zurück.
Der Merval war im letzten Jahr eine der großen Gewinner unter den Börsen der Schwellenländer, er hatte aber in den zurückliegenden Wochen in mehreren"Minikrisen" über fünf Prozent verloren. Die Tagezeitung"La Nacion" ist optimistisch, dass die neue Rallye anhält, denn es gäbe im Moment in Argentinien"sehr viel Geld, das eine günstige Rendite sucht". Für"La Nacion", das Sprachrohr des bürgerlichen Argentiniens, war die Überweisung an den IWF"ein Akt der Besonnenheit". Die Zeitung fordert von der Regierung nun aber"weitere Schritte bei der Umschuldung".
Darauf warten auch die Tausenden von privaten Gläubigern in Europa. Hier hat der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi unmissverständlich bekräftigt, dass das bisherige Angebot, dass auf Verluste von 90 Prozent hinausläuft"unannehmbar" sei. Auch die deutsche Regierung vertritt diese Auffassung. Bundesbank Vizepräsident Jürgen Stark meinte in Buenos Aires, Argentinien habe viel Vertrauen der internationalen Anleger, auf die das Land angewiesen sei, zerstört:"Die internationalen Finanzinstitutionen haben dennoch zuletzt eine Menge Geduld mit Argentinien gehabt. Es wird nun aber erwartet, dass Argentinien konstruktiv mit dem IWF zusammenarbeitet."
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