Das Fatale an dieser Strategie

verfasst von Taktiker, 11.03.2004, 12:51

-->Ich gehe davon aus, dass die Bombenanschläge ganz im Interesse der Regierung liegen. Deswegen schreibe ich sie ihr auch zu. Es widerspricht den einfachsten Regeln der Vermarktung von Ideen, politischen Zielen oder Interessen, dass die ETA wenige Tage vor der Wahl ein solches Inferno verursachen sollte. Natürlich fragt danach niemand und es ist zwecklos, sich darüber aufzuregen. Wären alle Menschen so hyperkritisch und intellektuell, wäre die Welt wohl auch nicht lebenswerter...

Dummerweise verhält es sich mit dieser Terrorstrategie wie mit einer Droge: Die Mächtigen müssen immer mehr Angst stiften, da die Bevölkerung zunehmend Desinteresse zeigt. Alarmstufe orange-gelb-rot, wen interessiert das noch?! Es müssen immer mehr Bomben her, immer größere. Irgendwann werden die Regierungen mal eine ganze Stadt auslöschen, um die Bevölkerung über den Angstreflex fügsam zu machen. Bevorzugt wird dabei dann nicht die Hauptstadt, sondern eher Städte aus der zweiten Reihe. Fingerzeig für diese Entwicklung ist ja, dass die Bomben immer größer werden. Solche gigantischen Kracher setzte die ETA jedenfalls früher nicht ein, warum aber heute?

Vielleicht ist auch die ETA selbst nur eine staatlich gesteuerte Gruppe. Hinweise darauf gibts in Italien (Rote Brigaden, P2) wie in Deutschland (RAF) oder UK (IRA). Allesamt sehr scharf umrissene Feindbilder, die nicht verschwinden wollen. Die Amis brauchen für sowas halt einen OBL. Es macht schon sehr viel Sinn, wenn sich"demokratische" Regierungen solche Antipoden öffentlichkeitswirksam halten. Komischerweise sind reale Kontragruppen immer sehr zerstritten, regionalisiert, vor allem aber gewaltfrei. Nur die oben genannten Bewegungen haben ein derart scharf konturiertes Profil - schon merkwürdig, als wären sie aus der Retorte.

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      • Das Fatale an dieser Strategie - Taktiker, 11.03.2004, 12:51
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