- BHW Insiderhandel letztlich nicht bestraft, 900.000 € an Eichel zu zahlen:-( - LenzHannover, 13.03.2004, 14:52
BHW Insiderhandel letztlich nicht bestraft, 900.000 € an Eichel zu zahlen:-(
-->HAZ 6-3-2004
BHW-Manager können aufatmen
Staatsanwalt stellt Ermittlungen ein / Einige Beschuldigte müssen 900 000 Euro zahlen
Hannover/Hameln (ash). Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihr Ermittlungsverfahren wegen Insiderhandels gegen Verantwortliche des Hamelner Finanzdienstleisters BHW eingestellt. Ein Teil der 13 Beschuldigten, unter denen sich auch Vorstandsmitglieder der BHW Holding befinden, muss allerdings Geldbußen in einer Gesamthöhe von rund 900 000 Euro an die Staatskasse zahlen, wie der hannoversche Oberstaatsanwalt Manfred Knothe mitteilte. Bei anderen Beschuldigten seien die Ermittlungen wegen geringer Schuld ohne eine Geldauflage eingestellt worden.
Die BHW Holding in Hameln begrüßte in einer Erklärung das Ende des Verfahrens. Die „seit nahezu zwei Jahren anhängige Thematik“ sei damit für BHW und für sämtliche Betroffene endgültig erledigt. Im Februar 2003 hatte die Staatsanwaltschaft umfangreiche Durchsuchungen in der BHW-Zentrale sowie in Privatwohnungen veranlasst. „Nach Auswertung der Unterlagen und Würdigung der Angaben der Beschuldigten zu den Tatvorwürfen konnte von einer Anklageerhebung abgesehen werden“, erklärte die Staatsanwaltschaft.
In Gang gesetzt worden waren die Ermittlungen durch eine Anzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Frankfurt. Dabei ging es um Aktienverkäufe im Dezember 2001. Damals war eine Haltefrist für BHW-Aktien ausgelaufen, die BHW-Mitarbeiter beim Börsengang im Jahr 1997 erwerben konnten. Auch die BHW-Führungskräfte, darunter BHW-Chef Reinhard Wagner und andere Vorstandsmitglieder, trennten sich sofort von ihren Papieren und sollen dabei einen Gewinn von mehreren Millionen DM gemacht haben. Am 17. Januar 2002 gab das Unternehmen dann bekannt, dass insgesamt bis zu 58 Millionen Aktien des Hauptaktionärs Deutscher Beamtenbund und der BHW Holding im Rahmen einer „Sekundärplatzierung“ an die Börse gebracht werden sollten. Ein solcher Aktienverkauf wirkt in der Regel kursdrückend.
Nach den Ermittlungen der Aufsichtsbehörde sei davon auszugehen, dass die BHW Holding AG in die Vorbereitung dieses Aktienverkaufs einbezogen gewesen sei, hieß es damals. Es habe sich der Verdacht ergeben, dass die Beschuldigten ihre Aktien unter Ausnutzung des Insiderwissens über dieses Vorhaben veräußert haben, bevor der Kursverlust einsetzen konnte.
Der Hamelner Finanzkonzern hatte immer erklärt, dass man die Vorwürfe für unberechtigt halte. Insiderhandel kann mit Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden.

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