- Gesetzl. Rentenversicherung simpel - für die, die nur ungern dort hinschauen... - Popeye, 13.03.2004, 12:31
- Minijobs senken Durchschnittseinkommen noch viel weiter/Erwerbsunfäh.rente passé (o.Text) - RK, 13.03.2004, 13:29
- Sehr interressante Darsellung - Euklid, 13.03.2004, 13:52
- Seehofer ist z.Z. der einzige brauchbare Politiker (o.Text) - BRATMAUS, 13.03.2004, 14:34
- Re: Gesetzl. Rentenversicherung simpel - für die, die nur ungern dort hinschauen... - dottore, 13.03.2004, 14:58
Re: Gesetzl. Rentenversicherung simpel - für die, die nur ungern dort hinschauen...
-->Hi Popeye,
der Looman fällt schon lange durch hervorragende Beiträge auf. Schönen Dank fürs Reinstellen.
Vielleicht kurz dazu:
>Die gesetzliche Rente ist eine Geldanlage mit geringer Verzinsung
Diese Titelei der FAZ ist unerträglich!
Denn tatsächlich haben wir das:
>Durch die aktuelle Rentenreform drohen in Zukunft sogar stattliche Verluste
>In dem Vertrag sind zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel eine Rente bei Erwerbsunfähigkeit enthalten.
Was sich versicherungsmathematisch unschwer rausrechnen ließe. Dann aber:
>Dadurch sinkt die jährliche Verzinsung auf minus 2 Prozent, so daß in den nächsten Jahren doch Verluste drohen. In Euro und Cent führt die Rentenreform bei jedem Arbeitnehmer zu einer finanziellen Zusatzbelastung von 26000 Euro, wenn die beiden Zahlungsströme - bisher 480 mal 488 Euro und 180 mal 1050 Euro, künftig vielleicht aber 480 mal 550 Euro und 180 mal 850 Euro - mit jeweils 3 Prozent auf die Gegenwart abgezinst werden.
Damit sind die Schleusen geöffnet. Denn dann kann es sich nicht mehr um eine"Versicherung" handeln, sondern es mutiert konkret zu einer Steuer.
>Wer sagt schon in aller Deutlichkeit, daß eine monatliche Rentenkürzung von 200 Euro ein Zusatzvermögen von 31000 Euro erfordert, um die Einbußen wieder wettzumachen? Und wer erläutert im Detail, daß das Ziel in 40 Jahren bei einem Anlagezins von 2 Prozent mit monatlich 41 Euro durchaus erreicht werden kann? Der wunde Punkt der privaten Altersvorsorge ist und bleibt das Bewußtsein. Die meisten Menschen leben in der Gegenwart und blenden die Zukunft aus. Bei Geld kann dieses Verhalten zu einem gefährlichen Bumerang werden, weil verlorene Zeit nicht wieder aufgeholt werden kann. Wer zum Beispiel nur noch 20 Jahre vor sich hat, um die fehlenden 31000 Euro anzusparen, muß bei einer jährlichen Verzinsung von 2 Prozent monatlich 105 Euro auf den Tisch blättern, um das Ziel noch zu erreichen. Bei einer Sparzeit von zehn Jahren klettert die monatliche Rate sogar auf satte 233 Euro.
Schon, aber das Geld (die 31000) ist dann nach dem Tod genau so weg wie die Rente heute. Das muss dazu gesagt sein.
>Bei einem Durchschnittseinkommen von 30000 Euro vor Abzug der Sozialabgaben und Steuern sind Sparraten in dieser Größenordnung freilich Utopie.
Und ergo die allgemeine Altersarmut kommende Realität.
>Doch jeder Kaufmann weiß, daß er nicht 105 Euro ausgeben kann, wenn nur 100 Euro in die Kasse kommen. Vor diesem Hintergrund dürfte Horst Seehofer, der Sozialexperte der Union, nicht unrecht haben, als er diese Woche im Bundestag beklagte, daß die Rentenreform nur der Auftakt zu einer neuen Rentenreform sei.
Es gibt kein Rentenreform-Modell, das aus 100 Euro 105 machen kann. Da wird auch Herr Seehofer nichts richten.
Übrigens: Das"private" Geld für die die Aufstockung der Rente wird letztlich in Staatspapieren aller Art angelegt werden, direkt oder indirekt.
Damit entspricht der"privaten Zusatzrente" ein gleich hoher Besteuerungsanspruch des Staates. Der kann zwar noch eine weitere Zeitlang vorgetragen werden, aber irgendwann wird's kneifen. Dann müssen die, welche arbeiten auch noch die Steuern aufbringen, um den endgültigen Zusammenbruch der Staatsfinanzen zu verhindern. Oder die Rentner werden entsprechend weiter rasiert.
So oder so: Das wird nix mehr.
Gruß!

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