- Na, @Buche - Probleme mit den"Zahlen"? Sogar Hureneinkünfte helfen weiter - dottore, 12.03.2004, 19:30
- Sogar Nutten als Beweisträger; das nenn ich aber einen spitzen Stift ;-) (o.Text) - LeCoquinus, 12.03.2004, 19:59
- Und wenn die Kunden mit Lugdunum-Asses, Dupondien und Quadrans zahlten.... - Gundel, 12.03.2004, 20:46
- Re: Schmunzel: 1 bzw. 2 €-Cent löhnten somit den heutigen Kupfersti.. ;-))) - Herbi, dem Bremser, 13.03.2004, 00:29
- Und die Auftraggeber zögen erleichtert von dannen, denn.... - Gundel, 13.03.2004, 03:41
- Re: Schmunzel: 1 bzw. 2 €-Cent löhnten somit den heutigen Kupfersti.. ;-))) - Herbi, dem Bremser, 13.03.2004, 00:29
- @dottore: Bitte einmal im Klartext, - mira, 13.03.2004, 00:37
- Re: Vorarbeit, die möglicherweise zurechtzurücken ist... - Uwe, 13.03.2004, 03:56
- Re: Perfekt, Danke! 8 As (Inschrift aus Pompeji) - dottore, 13.03.2004, 10:23
- Re: Vorarbeit, die möglicherweise zurechtzurücken ist... - Uwe, 13.03.2004, 03:56
- Hurrah, ein Rätsel, das beeindruckt die Kollegen in der Redaktion.... - Buche, 13.03.2004, 21:20
- Re: Nöö, aber die Historiker kennen sich da nicht so richtig aus - dottore, 13.03.2004, 22:41
- Re: Könnten sich die Herren auf wenige Threads beschränken: Röm. Geldwerte - JoBar, 14.03.2004, 10:51
- Re: Preise gibt es da auch! - JoBar, 14.03.2004, 10:57
- Re: Noch mehr Preise - JoBar, 14.03.2004, 11:18
- Re: Preise gibt es da auch! - JoBar, 14.03.2004, 10:57
Re: Könnten sich die Herren auf wenige Threads beschränken: Röm. Geldwerte
-->Aus http://imperiumromanum.com/wirtschaft/wert/wert_01.htm
WIRTSCHAFT - Wert des römischen Geldes
Eine direkte Umrechnung antiker Löhne & Preise in heutiges Geld ist praktisch unmöglich; zu verschieden waren die Lebensumstände und Einkommensverhältnisse im Vergleich zur modernen Welt.
Aus diesem Grund gibt es auch verschiedene Ansätze bei der Bestimmung des Wertes. Man kann auf Goldbasis Vergleiche anstellen (was aber wegen der verfügbaren Goldmenge schwierig zu bewerten ist), detto auf Silberbasis (mit ähnlichen Problemen) oder auch Warenkörbe oder Lohnvergleiche (kaum zu eruieren) verwenden.
Bei jeder dieser Berechnungsmethoden kommt man auf komplett andere Werte. Im folgenden soll dies verdeutlicht werden:
Goldpreis
Als Berechnungsbasis möge der Goldpreis Anfang des Jahres 2002 dienen. Damals kostete die Feinunze (= 31,1035 g) Gold (XAU) 279,10 USD, was bei einem Dollarkurs von 0,8953 immerhin 311,73 EUR die Feinunze ergibt; also ziemlich genau 10 EUR pro g Gold. Nimmt man jetzt den Aureus des Augustus von 7,8 g würde sich dafür ein Wert von 78 EUR ergeben. Da auf einen Aureus 100 Sesterzen kamen, würde der Sesterz folglich einen Wert von 0,78 EUR haben. So weit so gut.
Silberpreis
Als Berechnungsbasis möge der Silberpreis Anfang des Jahres 2002 dienen. Damals kostete die Feinunze (31,1035 g) Silber (XAG) 4,68 USD, was bei einem Dollarkurs von 0,8953 einen Wert von 5,28 EUR die Feinunze ergibt; was auf 0,17 EUR pro g umgelegt werden kann. Nimmt man jetzt den Denar mit 3,4 g würde sich dafür ein Wert von 0,58 EUR ergeben. Da auf einen Denar 4 Sesterzen kamen, würde der Sesterz folglich einen Wert von 0,14 EUR haben. Es sei hier vermerkt, dass wir von imperiumromanum.com der Meinung sind, dass der Silberpreis viel zu niedrig ist und nicht dem eigentlichen Marktwert entspricht, das u.a. das amerikanische Schatzamt in den letzten Jahren immer tonnenweise Silber auf den Markt geschmissen hat.
Warenkorb (Lebenshaltungskosten)
Für den Unterhalt in der Antike waren vor allem Brot und Ã-l massgeblich. Mit zwei Sesterzen pro Tag konnte ein Mensch seinen Bedarf an Nahrungsmitteln decken. Das wären dann etwa 60 Sesterzen pro Monat. Wenn man davon ausgeht, dass ein Laib Brot zu 1 kg für drei Tage reicht und der Laib 2 EUR kostet ergibt sich für das Monat 20 EUR. Rechnen wir für minimale Beilagen (Ã-l, etc.) noch 4 EUR dazu (war recht willkürlich ist), dann kommen wir auf 24 EUR. Folglich würden 60 Sesterzen 24 EUR entsprechen, der Sesterz also 0,40 EUR.
Lohnniveau
Ein Arbeiter verdiente im Rom des Augustus etwa einen Denar am Tag. In einem Monat etwa 30 Denare. Nehmen wir einen ungelernten Arbeiter mit 1.000 EUR Lohn (über Steuern wollen wir gleich gar nicht sprechen.) würden 1.000 EUR gleich 30 Denaren entsprechen, die Sesterz folglich 33,33 EUR wert sein. Ein ganz schön hoher Wert.
Fazit
Für die Berechnungen kann - unserer Meinung nach - am ehesten der Silberwert herangezogen werden. Silber war das am meisten umlaufende Münzmetall. Zwar wurde meistens mit Kupferassen und Messingsesterzen bezahlt, doch war der vertraute Klang des Silbers jedem bekannt. Gold spielte dagegen nur bei Grossbeträgen und im Fernhandel eine Rolle.
Preise und Löhne können infolge der unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und der wenigen Überlieferungen kaum als Berechnungsgrundlage dienen. Im Laufe der Zeit war das Geld auch einer Inflation unterworfen, der ebenfalls Rechnung getragen werden muss. Die Geldentwertung der Spätantike bietet schliesslich für Berechnungen kaum mehr eine Basis. Aus den unterschiedlichen Literaturquellen, die uns zur Verfügung standen, erachten wir folgende Werte als die besten Annäherungen, da sie auch Platz für die Geldentwertung bieten (Basis 01.01.2002):
Unter dem Konsulat des C.Cassius Longinus und des C.Sextius Calvinus (124 v.Chr.)
Aureus mit 14,69 EUR
Denar mit 0,59 EUR
Sesterz mit 0,15 EUR
As mit 0,037 EUR
Unter Kaiser Claudius (um 50 n.Chr.)
Aureus mit 7,64 EUR
Denar mit 0,31 EUR
Sesterz mit 0,08 EUR
As mit 0,019 EUR
Unter Kaiser Trajan (um 100 n.Chr.)
Aureus mit 5,37 EUR
Denar mit 0,21 EUR
Sesterz mit 0,05 EUR
As mit 0,013 EUR
Im Preisedikt des Kaisers Diocletian (um 300 n.Chr.)
Denar mit 0,065 EUR (offizieller - unrealistischer - Kurs von 50.000 Denaren pro Pfund Gold (= 327,45 g))
Marktwert unter Kaiser Maxentius (307 n.Chr.)
Denar mit 0,033 EUR (= 100.000 Denare pro Pfund Gold (= 327,45 g))
Marktwert unter Kaiser Konstantin (324 n.Chr.)
(alter) Denar mit 0,011 EUR (= 300.000 Denare pro Pfund Gold (= 327,45 g))

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