- Zwei moralische Fragen - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 02:09
- Re: Zwei moralische Fragen - SchlauFuchs, 18.11.2000, 07:54
- Re: Zwei moralische Fragen - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 09:41
- Re: Massenmord?? - Freddi, 19.11.2000, 22:39
- Re: Massenmord?? - Baldur der Ketzer, 19.11.2000, 22:49
- Re: Massenmord?? - Freddi, 20.11.2000, 12:43
- Re: Massenmord?? - Baldur der Ketzer, 19.11.2000, 22:49
- Re: Zwei moralische Fragen - wie die Welt doch vom Blickwinkel abhängt! - Austro1, 18.11.2000, 10:58
- Hallo Ketzer - JürgenG, 18.11.2000, 12:31
- Re: Hallo Ketzer - Johannes, 18.11.2000, 13:20
- Re: Hallo Jürgen - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 21:35
- Re: Zwei moralische Fragen - SchlauFuchs, 18.11.2000, 07:54
Re: Hallo Ketzer
> Die zweite Frage halte ich, auch angesichts der Moral-Diskussionen weiter
> unten, für wesentlicher und interessanter.
> Woher kommt der Glaube, daß die da oben höheren Moralvorstellungen genügen
> muessen? Woher kommt dieser Glaube, daß wir selber all das machen dürfen,
> aber die da oben um Gottes Willen nicht? Warum soll ein nichtrauchender
> Antialkoholiker besser als Führung sein? Personen, die nicht die Schwächen
> Ihrer Untergebenen aufweisen, haben sich auch von Ihnen entfernt.
Hallo,
ich denke, viele Menschen sehnen sich nach Vorbildern. Schau Dir mal Teenies an, die von ihren Idolen massenhaft Poster im Zimmer hängen haben, oder frage mal einen Fußballfan, ob ihm sein Verein egal ist.
Das ist also normal - aber ist es auch gut? Nun, ich sehe ein, daß"die da oben" auch menschlich sein sollten, also auch ihre Fehler und Macken haben können, sie sollten nicht zu abgehoben sein.
Aber wenn ich die Grenze irgendwo ziehen soll: Wer eine außereheliche Affäre hatte oder auch geschieden ist, das ist zwar schade, aber menschlich. Es ist ja auch normal nie allein schuldig, sondern beide. Wer zweimal geschieden ist, da beginnt es kritischer zu werden. Und wer nun zum 4. mal verheiratet ist, da fragt man sich doch, kann der oder die eigentlich Prioritäten setzen und langfristige Ziele verfolgen?
Auf die Politik übertragen muß ich mich in diesem Fall fragen, wenn ich ihn heute für sein Programm wähle, was vertritt er denn morgen? Er mag in einigen Dingen zu neuen Erkenntnissen kommen, aber wie oft ändert er seine Meinung? Steht er also für Kontinuität und Verläßlichkeit? Kann ich so jemandem eher zutrauen, eine ganze Nation langfristig zu führen, wenn ihm das in seinem Privatleben nicht genauso langfristig gelingt?
Das wird mir jetzt aber zu politisch, ich ziehe mich aus diesem Thema wieder zurück. Es sollte nur mal ein Anstoß sein, daß ich denke, daß moralische Anforderungen an einen Politiker nicht ganz so unwichtig sind. Ich kann denjenigen natürlich trotzdem oder gerade wählen, aber, was die langfristigen Perspektiven angeht, das sollte ich im Hintergkopf behalten, wie wichtig mir das ist. Wenn ich z.B. andere Punkte habe, die noch wichtiger sind, dann relativieren sich natürlich die moralischen Fragen.
Viele Grüße
Johannes
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: