- Mal ein anderes offtopic Thema: Wo kommt eigentlich das Gold her? - Cosa, 18.11.2000, 18:38
- Re: Wo kommt eigentlich das Gold her? GEO-Penner! (Unverschämt!) - dottore, 18.11.2000, 20:17
- Re: Wo kommt eigentlich das Gold her? GEO-Penner! (Unverschämt!) - mangan, 19.11.2000, 11:53
- GEO mT - Sascha, 19.11.2000, 15:48
- Re: Wo kommt eigentlich das Gold her? GEO-Penner! (Unverschämt!) - mangan, 19.11.2000, 11:53
- Re: Wo kommt eigentlich das Gold her? GEO-Penner! (Unverschämt!) - dottore, 18.11.2000, 20:17
Mal ein anderes offtopic Thema: Wo kommt eigentlich das Gold her?
Hier ein etwas älterer Text, vielleicht schon bekannt, einfach zur Kenntnisnahme.
Aus: GEOSKOP
Geowissenschaften: Glanz aus dem All
Gold und Platin fielen vermutlich mit Meteoriten vom Himmel
GEO MAGAZIN, Nr. 10/Oktober 2000,(S. 206)
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles - ja, wer wüsste es
nicht: Gold fasziniert das Gretchen im Faust. Doch auch Forschern
hat es das schimmernde Metall angetan. Dabei sind sich
Geochemiker bis heute uneins darüber, wo Gold eigentlich herkommt.
Ein Team von internationalen Wissenschaftlern hat nun die These
aufgestellt, dass bestimmte Metallvorkommen - unter anderem von
Platin, Palladium, Iridium und eben auch Gold - wahrscheinlich
Importe aus dem Weltall sind.
Hintergrund der aktuellen Forschungen ist ein alter Disput. Zwar
findet sich Gold an der Erdoberfläche eher selten - deshalb ist es
so begehrenswert. Doch aus Sicht eines Chemikers sind die
Vorkommen immer noch größer als zu erwarten wäre. Denn Gold
ist ebenso wie Platin, Palladium und Iridium ein Metall, das Eisen
"liebt". Das bedeutet: So wie sich Zucker lieber in Essig als in Ã-l
auflöst, lösen sich Gold und Platin bevorzugt in einer eisenhaltigen
Schmelze und nicht in der silikathaltigen Schmelze, die im
Erdmantel dominiert.
Als die Erde vor viereinhalb Milliarden Jahren entstanden ist, hätten
deshalb eigentlich Gold und Platin zusammen mit Eisen und Nickel
vollständig in den Erdkern wandern müssen. Nie hätte es also
einen Goldrausch geben können. Und doch enthalten auch der
silikathaltige Erdmantel und die Erdkruste beträchtliche Mengen an
Gold und Platin und anderen Eisen liebenden Metallen.
Vor allem mit zwei Theorien haben Wissenschaftler bisher
versucht, das Paradoxon zu erklären. Zum einen sei während der
Bildung des Erdkerns ein gewisser Teil der Platin- und
Goldvorkommen im Erdmantel verblieben. Der Grund: Silikat und
Eisen hätten sich in den ersten 100 Millionen Jahren der
Erdgeschichte etwa 500 bis 1000 Kilometer unter der Erdoberfläche
getrennt, und bei den dort herrschenden Drücken hätten sich Gold
und Platin nicht mehr so gut in Eisen lösen können.
Nach der zweiten Theorie sind beide Metalle erst nach der
Entstehung des Kerns auf die Erde gelangt. Die einzige Erklärung
dafür seien Einschläge von"chondritischen" Meteoriten -
kosmischen Überbleibseln aus den Anfängen unseres
Sonnensystems, die 150- bis 300-mal mehr Eisen liebende
Elemente enthalten als der Erdmantel.
Um Klarheit zu schaffen, haben die Mineralogin Astrid Holzheid von
der Universität Münster und ihre Kollegen die Trennung von Platin
und Palladium zwischen Metall- und Silikatphase und somit
zwischen Kern- und Mantelmaterial im Labor simuliert, und zwar
unter den extrem hohen Temperaturen und Drücken, wie sie in 500
Kilometer Tiefe vorherrschen.
Das Ergebnis: Im Experiment war die Konzentration von Palladium
und Platin geringer als sie tatsächlich im Mantel der Erde ist. Die
heutigen Mengen der Edelmetalle in den oberen Schichten können
also erst auf die Erde gekommen sein, als sich Mantel und Kern
getrennt hatten - eben durch chondritische Meteoriten. Um die
heutigen Gold- und Platinvorräte zu erklären, sagt Holzheid,
"müssen seit der Trennung von Mantel und Kern jährlich tausend
Tonnen außerirdischen Materials auf die Erde niedergeprasselt sein
- wobei ein Großteil der Meteoriten die Erde kurz nach der
Kernbildung traf."
und ein schönes Wochenende wünscht
Cosa
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