- @Tassie Devil, wegen Sparta und so weiter..... - prinz_eisenherz, 22.03.2004, 23:58
- Re: @Prinz, wegen Sparta und so weiter..... - Tassie Devil, 23.03.2004, 11:00
@Tassie Devil, wegen Sparta und so weiter.....
-->Hallo Teufel,
erst einmal vielen Dank für deine Antworten auf die Fragen eines Unwissenden.
Ein klein wenig muss du mir nachsehen, dass ich nicht immer zeitnah antworten kann und entweder um eine Auszeit bitten muss oder um noch einmal gründlich über die Argumente und Thesen des Anderen nachzudenken.
Ich habe ohnehin den Eindruck, dass ich hier im Forum der Einzige bin, der noch regelmäßig, acht Stunden am Tag arbeiten geht, sonst würde ich nicht immer so verblüfft sein, wenn ich gegen sechs Uhr morgens einen kleinen Beitrag verfasse und am Abend, gegen zwanzig Uhr, sehr, sehr weit nach unten scrollen muss, um überhaupt noch die angefangene Diskussion wiederzufinden.
Aber nun zu deiner Antwort, zu der habe ich nach etwas Grübeln und trotz meiner Wissenslücken was die Geschichte in der Zeit von Sparta betrifft, einige Bemerkungen und zusätzliche Fragen.
Zugegeben kann meine provokative Vermischung der beiden Begriffe Okkupation und Ausrottung für jemanden, der sich aufgrund der Geschichtsschreibung aus dieser Zeit eine persönliche Sicht zurechgelegt hat, beinahe unerträglich,
naja ich habe nun einmal eine etwas abartige Form von Humor.
Und trotzdem würde ich gerne genau an diesem Punkt anknüpfen und einige Thesen entwickeln wollen, um diese in Form von Fragen an dich weiter zu geben.
Die geschichtliche Entwicklung von Sparta, von den Anfängen, weiter zu den Okkupationen:))- ja jetzt passe ich auf, ich bin lernfähig - ihrem Staatswesen, der Regierungsformen und des Gesellschaftssystems, habe ich im Internet gesucht und doch einiges gefunden.
Aufgrund meiner Ergebnisse, fing das Geschehen dort tatsächlich in einem kleinen, unbezwingbaren Dorf, ca. 900 v. Chr., an.
Halt, bitte nicht gleich in die Luft gegen, dass mit dem Dorf nehme ich natürlich zurück, es soll sich tatsächlich schon um eine Stadt gehandelt haben.
Aber, die Geschichtsschreibung, so kann man es lesen, wurde nicht etwa von den Spartanern selbst betrieben, sondern überwiegend von Historikern außerhalb Spartas.
Nun meine erste These:
In der heutigen Zeit, bei den Möglichkeiten der Kommunikation und der enormen Vielfalt an Informationsquellen, der Option bei fast allen tagespolitischen Ereignissen hautnah, vermittelt über Fernsehbilder, dabei zu sein, wird unverkennbar von den handelnden Regierungen, mit Hilfe von glatten Lügen, Halbwahrheiten und ihrem sich prostituierenden, intellektuellem Anhang versucht, ein Geschichtsbild zu entwerfen, welches hinten und vorne nicht stimmt.
Ich nenne nur die Stichwörter: USA, Vietnam, Irak.
Zu meiner Sturm- und Drangzeit, als mir meine Schulausbildung sch...egal war, mit sch, wie Schiff, war meine Schule die Strasse, hier in Berlin.
Ich war wütend, von ganzem Herzen wütend über die Lügen der Regierungsverantwortlichen bei uns in Deutschland aber ganz besonders der Charaktermasken aus den USA, wie sie uns die Vietnam - Okkupation:)) als Kreuzzug verkaufen wollten.
Nebenbei bemerkt war der Ausdruck Charaktermasken ein Lieblingswort von Rudi Dutschke.
Glücklicherweise waren zu der Zeit noch einige Medien bereit, über diesen Angriffskrieg in allen seinen scheußlichen Facetten zu berichten.
Die Regierungsverantwortlichen in den USA ließen es zu der Zeit auch noch zu, dass von den Schlachtfeldern, ohne Zensur, berichtet werden durfte.
Jedoch, der Irakkrieg hat es gezeigt, sie haben dazugelernt.
Nun stelle dir vor die USA schaffen es ihr Imperium siegreich zu errichten, es sind zweitausend Jahre vergangen und diese, unsere heutige Lügengeschichtsschreibung wird noch etliche male durch den
Zensur - Fleischwolf gedreht und alle möglichen Gerüchte und die moralischen Wertmaßstäbe dieser zukünftigen Zeit werden an diesen winzigen Ausschnitt der Geschichte angelegt.
Meine These ist, könnten wir diese Zeit noch miterleben - jetzt übertreibe ich natürlich und ich wähle als Beispiel ein Geschehnis aus unserer vergleichbaren Vergangenheit - dann werden sie schreiben, dass ein gewisser Bush über das Wasser laufen, Tote zum Leben erwecken und Blinde und Lahme nur Kraft seines Wortes heilen konnte.
Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Also, wenn Dottore oder du oder irgend ein anderer von den geschichtlichen Abläufen dieser Spartazeit berichten und sich das sich entwickelnde Staatengebilde als einen Prozess aus Okkupation, wie einen mathematischen Algorithmus vorstellen, dann seit ihr zwangsläufig, ob ihr wollt oder nicht, auf die höchst fragwürdigen Berichte aus dieser Zeit angewiesen.
Und weiter, wenn wir schon in unserer heutigen Zeit bemerken, wie wir uns der permanenten, gesteuerten Kriegspropaganda kaum noch entziehen können, wie schwammig müssen erst die Berichte aus der Zeit um 900 v. Chr. sein?
Zweite These:
Wir, in unserer Zeit sind was Okkupation, vermengt mit gezielter Ausrottung betrifft, ganz andere Größenordnungen gewöhnt.
Darum empfinden wir subjektiv die damaligen kleinen Gemetzel, das Verschleppen der arbeitsfähigen Männer und das Versklaven von einigen tausend Menschen als Petitessen.
Aber, ich behaupte, den aggressiven, zerstörerischen Drang, vergleichbar den millionenfachen Scheußlichkeiten der heutigen Zeit, hatten die Herrschenden der damaligen Zeit auch.
Nur, so bizarr es sich auch anhören mag, welche technischen und logistischen Mittel hatten sie denn, ihre kranken Träume nach flächendeckender Zerstörung, die Ausrottung und Okkupationen in die Tat umzusetzen?
Eine Millionenstadt mit Schwertern ausrotten?
Wohl kaum.
Mit einer Atombombe?
Und ob.
Ein Dorf, eine Kleinstadt mit einem Schlag, einschließlich ihrer Bewohner, in Schutt und Asche verwandeln, mit Reiterwagen und Keulen?
Wohl kaum.
Mit einer sogenannten Superbombe?
Und ob.
Den zu Okkupierenden über eine Entfernung von 200 km ausschalten, mit Pfeil und Bogen?
Wohl kaum
Mit den heutigen, einschlägig bekannten Raketen?
Und ob.
Das begehrte Land, einschließlich ihrer widerborstigen Bewohner, auch wenn tausend Kilometer Wasserfläche dazwischen liegen, pflegeleicht zu schießen, zu Fuß, mit Pferde und Elefanten?
Wohl kaum.
Mit Düsenjägern und Flugzeugträgern?
Und ob.
Also, um es kurz zu machen behaupte ich, wenn Sie gekonnt hätten, was Sie eigentlich wollten, dann hätten Sie es auch getan.
Mit den gleichen Absichten und der gleichen Motivation wie einige durchgedrehte Kreuzzügler heute, konnten jedoch die Herrschenden damals nur mit den Zwangsmitteln arbeiten, die ihnen die damalige Technik bereitstellte.
Diese jedoch haben sie in Einzelfällen dann aber auch, ohne Rücksicht auf Verluste, eingesetzt.
Nebenbei bemerkt hat der Mensch auch und besonders im Okkupieren im laufe der letzten zweitausend Jahre eine Menge dazugelernt.
Das systematische Angreifen der Zivilbevölkerung und diese mit voller Absicht zu attackieren ist eine Errungenschaft der Neuzeit.
Ja, ja die menschliche Evolution schreitet unaufhaltsam voran.
Dritte These:
Wir unterliegen oft dem typisch menschlichen Irrtum, in für uns verworrenen Entwicklungen, hier das Werden eines Staates, eines Imperium, mit allen seinen Ungereimtheiten, Zwängen, Irrtümern, Fehlentwicklungen, Korrekturen und unvermeidbaren Anpassungen an die Wirklichkeit, im nachhinein!!! eine Gesetzmäßigkeit, eine vernünftige Planung, ein klar überschaubares System von Ursache und Wirkung hinein zu interpretieren, wie eine Art Netz, ein Koordinatensystem darüber zu stülpen.
Beschreiben wir mit diesem mehr oder wenige feinen Raster tatsächlich die Wirklichkeit?
Eigentlich habe ich mich jetzt erst so richtig warm geschrieben.
Deine Geduld wird jedoch arg strapaziert sein.
Außerdem beginnt gerade ein Schub meiner Altersdemenz und dann werde ich immer so unsachlich, darum
bis denne
prinz_eisenherz

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