- The Daily Reckoning - Watch The Gauges! (Mogambo Guru) - Firmian, 23.03.2004, 20:35
- Dt. Fassung - Firmian, 23.03.2004, 20:40
- Schön, dass ich das wieder HIER ohne Werbeblöcke lesen kann - Danke und Gruss! (o.Text) - Tofir, 23.03.2004, 21:41
- Re: @Tofir - Firmian, 23.03.2004, 22:24
- Juhu, endlich wieder Gute-Nacht-Lektüre! Danke. (o.Text) - Pulpo, 23.03.2004, 22:22
- Re: Ooooops, scheint nicht recht aufgefallen zu sein. - Firmian, 23.03.2004, 22:29
- Re: Juhu, endlich wieder Gute-Nacht-Lektüre! Danke. (o.Text) - etoile, 23.03.2004, 22:44
- Schön, dass ich das wieder HIER ohne Werbeblöcke lesen kann - Danke und Gruss! (o.Text) - Tofir, 23.03.2004, 21:41
- Dt. Fassung - Firmian, 23.03.2004, 20:40
Dt. Fassung
-->Die Rally ist vorbei!
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Ich bleibe dabei: Die große Rally ist vorbei.
Letzten Freitag verlor der Dow Jones mehr als 100 Punkte. Es gab keine
neuen Nachrichten, die die Käufer entmutigt hätten. Die Amerikaner
ruinieren sich immer noch selbst. Sie leihen sich Geld und sie geben
es aus.
In Vancouver scheint es am Immobilienmarkt wirklich heiß herzugehen.
Laut Berichten sollte ein neuer Apartmentkomplex verkauft werden - und
umgehend erschienen so viele interessierte Käufer, dass es eine
Schlange von 150 Menschen gab. An einem einzigen Tag waren die meisten
Einheiten verkauft, was den Bauherren satte 123 Millionen Dollar
einbrachte.
Und die Wächter der finanziellen Vernunft ignorieren das nicht einfach
nur. Sie stehen noch vor dem Mob, und sie ermuntern die Konsumenten
und Investoren, noch unbesonnener zu werden. Sie bieten ihnen gute
Bedingungen dafür an - die niedrigsten Zinsen seit 45 Jahren, und
schlechte Ratschläge. Geld ausgeben, Geld ausgeben, Geld ausgeben, das
ist ihr Rat - denn es könne ja nur besser werden.
"Bis es schlechter wird", sollten sie hinzufügen. Die
"Wirtschaftserholung" ist ein Betrug. Während die billigen Kredite die
Schulden der privaten Haushalte erhöhen... und die Preise aller
Vermögensanlagen durch Schulden gestützt werden... wird dadurch nicht
die Zahl der Jobs erhöht, oder die Realeinkommen der Leute, die Jobs
haben. Den Amerikanern, die ihre monatlichen Ausgaben nicht mehr aus
laufenden Einkommen finanzieren können, geht die Zeit aus.
Das ist nicht nur für die Amerikaner ein Problem. Der Dollar ist die
Reservewährung der gesamten Welt, nicht nur der USA. Und die Fed ist -
de facto - DIE Spekulationsblasen-Herstellerin für den gesamten
Planeten. Die niedrigen Zinsen der Fed haben auf der Welt einen großen
Schulden-Boom aufkommen lassen. Und Vermögensanlagen, die durch
Schulden gestützt werden - besonders Immobilien - haben auch eine
Spekulationsblase erlebt. Die Immobilienpreise befinden sich im
Verhältnis zu den persönlichen Einkommen auf dem höchsten Niveau, das
es jemals gab. Das ist in den USA, Australien, Irland, den
Niederlanden, Spanien und Großbritannien der Fall.
Mehr zum Thema"Immobilien" auch in meinem zweiten Artikel, weiter
unten.
Bleiben Sie dran...
Jetzt zu Addison mit mehr News:
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Dienstag, 23. März 2004
Aktien fallen, Gold und Ã-lpreis steigen
von unserem Korrespondenten Addison Wiggin
Wenn man letzte Woche den Montag und den Freitag ignoriert hätte, dann
wäre es eine ziemlich gute Woche für den Aktienmarkt gewesen. Leider
wird der Charakter eines Mannes an der Summe seiner Arbeit
gemessen... und nicht nur anhand der guten Beispiele.
Denn am Montag und am Freitag zusammengenommen verloren der Dow Jones
250 Punkte, beim Nasdaq waren es 70 und beim S&P 500 30 Punkte. Selbst
wenn man die positive Performance berücksichtigt, dann hat der Dow
Jones in der gesamten letzten Woche 53 Punkte verloren, der Nasdaq 44
und der S&P 500 gab 11 Zähler ab.
Naja, und gestern ging es dann ja richtig bergab. Der Dow Jones verlor
rund 122 Punkte, der Nasdaq rund 31. Hmmmm...
Aber der Goldpreis legte eine sehr gute Performance hin. Jetzt steht
der Goldpreis schon bei gut 415 Dollar! Das"barbarische Relikt" ist
nur noch sehr wenig von einem Mehrjahreshoch entfernt. Und die
Goldminenaktien hatten eine fantastische letzte Woche, es gab viele
5 %-Gewinne. Dieser Sektor ist hoch volatil, er lässt den Gesamtmarkt
fast langweilig aussehen. Außer natürlich an Tagen wie gestern.
"Kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachrichten", sagen die alten Trader.
Das Gerücht ist, dass Japan darüber nachdenkt, damit aufzuhören, Yen
zu drucken, um damit Dollar zu kaufen. Der Yen ist deshalb zuletzt
gestiegen. Was werden die Trader aber tun, wenn sie die Nachrichten
hören?
Nun, man könnte denken, dass sie dann verkaufen würden.
Aber der Dollar hat auch ohne die Stützungskäufe der Japaner ein
Problem. Alleine im Februar betrug das amerikanische Haushaltsdefizit
satte 96 Milliarden Dollar. Und das Handelsbilanzdefizit lag bei 43,1
Milliarden Dollar. Dafür flossen allerdings auch ausländische
Investitionen ins Land, und zwar in der Höhe von 92 Milliarden
Dollar... was mehr als doppelt so viel war wie notwendig, um das
Handelsbilanzdefizit zu finanzieren.
Und trotz des großen Selloffs von letzter Woche steht die Rendite der
10jährigen US-Staatsanleihen immer noch bei niedrigen 3,75 %. Das ist
genau in der Mitte zwischen dem 12-Monats-Hoch von 4,60 % und dem
12-Monats-Tief von 3,10 %. Stephen LaTulippe schreibt:"Früher oder
später werden sich die Ausländer das amerikanische Haushaltsdefizit
ansehen und dann realisieren, dass sie den Amerikanern kein Geld mehr
leihen sollten."
Natürlich denken wir vom Investor's Daily, dass dies eher"früher" als
"später" sein wird. Aber Alan Greenspan, der US-Finanzminister John
Snow, Mr. Miroguchi, die Zentralbanker, die Kleinanleger... die
schaffen es bis jetzt, das Unaufhaltsame bis zum"später" zu
verschieben. Mein einfacher Rat: Verwechseln Sie nicht"später" mit
"für immer".
Aber hier gibt es Grund zum Feiern: Mit zwei Monaten Verzögerung sind
endlich die amerikanischen Inflationszahlen für Januar veröffentlicht
worden! Der Konsumentenpreisindex ist um 0,6 % gestiegen, und Dave
Lewis von Chaos-onomics meinte, dass man sich fragt,"warum es
eigentlich diese ganze Verzögerung gab." Die schönen neuen Computer
brauchen wohl länger als vorher dafür, die Zahlen zu manipulieren.
"Steigt der Erdgaspreis auf 2,50 Dollar?" fragt sich die N.Y. Post.
"Steigende Sorgen wegen steigender Erdgaspreise", fügt MSNBC hinzu.
Beim Ã-lpreis sieht es ähnlich aus.
"Die globale Nachfrage nach Ã-l zeigt keinerlei Anzeichen von
Schwäche", schreibt mein Freund Martin Spring,"und dennoch befinden
sich die Ã-lreserven in den USA auf dem niedrigsten Niveau seit 1975,
und bei den Industriestaaten insgesamt reichen sie nur aus, um die
Nachfrage von 28 Tagen zu decken... die signifikanteste Nachfrage kam
aus China. Im letzten Jahr war China für mehr als ein Drittel des
Anstiegs auf der Nachfrageseite verantwortlich, und damit hat China
Japan als zweitgrößten Erdölimporteur überholt (nach den USA).
Probleme bei größeren Produzenten wie Venezuela, Nigeria und Irak,
haben verhindert, dass die Vorräte aufgestockt wurden."
"In den letzten 30 Jahren", so die Autoren von"Ã-l Faktor", einem
neuen Buch über die Energie auf unserem Planeten,"war der Ã-lpreis die
wichtigste Determinante der Wirtschaft und des Aktienmarktes." Sie
meinen auch, laut Economist, dass der Ã-lpreis auf über 100 Dollar pro
Barrel steigen wird"bis zum Ende des Jahrzehnts, und wahrscheinlich
früher". Außerdem sagen die Autoren dieses Buches, dass so ein Anstieg
die Weltwirtschaft in eine schwere Rezession fallen lassen würde.
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Dienstag, 23. März 2004
Zu Gast in einem Chateau
von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris
***"Ich würde lieber Immobilien in Costa Rica als Aktien in
Frankreich kaufen", sagte die Marquise. Sie und ihr Mann, der Marquis,
bieten in der Normandie"Bed an Breakfast" an, in einem restaurierten
Chateau aus dem 17. Jahrhundert. Sie haben versucht, ein kleines Hotel
in Costa Rica zu kaufen, aber sie wurden von einem dummen Amerikaner
überboten, der zuviel bezahlte und das später bereute."Wenn der Preis
fällt dann können wir wenigstens da hinfahren und es genießen."
*** Der Marquis saß neben meiner Frau Elizabeth, während des
großzügigen Abendessens in einem anderen großen Chateau. Gelegentlich
werde ich neidisch auf solche schönen alten Chateaus. Und letzten
Samstagabend da hatte ich wieder so einen Anfall von Neid. Denn wir
befanden uns in einem so großartigen Haus, dass ich meine gesamten
Möbel im großen Salon hätte unterbringen können... und dann wäre
immer noch Platz für einen Reitstall gewesen.
Wenn es um Bibliotheken geht, dann bin ich ein Amateur. Aber ich mag
es, mich vor ein brennendes Kaminfeuer zu setzen... auf eine
Ledercouch... mit einem Glas Whiskey und einer Ausgabe von... sagen
wir mal,"Cäsar's gallische Kriege" in der Hand. Was für eine
fabelhafte Möglichkeit, einzuschlafen!
Und als ich die riesige Bibliothek in diesem Chateau sah, dann wurden
meine Augenlider schwer. Da fanden sich exquisite, in Leder
eingebundene Bände... alte Bücher... schöne, reiche, wundervolle
Bände. Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaften... auf einem
Buchregal, das vor langer Zeit von Schreinern hergestellt worden war.
Die Regale reichten bis zur Decke... die ungefähr 6 Meter hoch
war... und es gab eine versteckte Treppe, die ins Magazin führte.
In der Mitte der Wand - gegenüber der Tür - befand sich ein sehr
schöner Kamin... mit einem prasselnden Feuer. Und vor dem Feuer
befand sich eine üppige grüne Ledercouch... die groß genug war, um
zwei meiner Freunde und mir selbst Platz zu bieten. Der Erbe war auch
anwesend: Der kleine blonde Enkel des Chateau-Besitzers. Nur ein
Baby... er konnte gerade erst krabbeln, der kleine Ascagne - denn das
war sein Name. Er wird in große Fußstapfen treten müssen. Ascagne oder
"Ascanius" war der Sohn des Äneas. Und der soll der Gründer von Rom
gewesen sein... Julius Cäsar sagte, dass er ein direkter Nachkomme
von ihm sei!
***"Das Problem mit den amerikanischen Unternehmen ist, dass sie so
egoistisch sind", so der Marquis gegenüber meiner Frau Elizabeth."Die
Manager sind nur daran interessiert, wie sie für sich selbst mehr
herausholen können. Sie kümmern sich nicht um die anderen oder um
sonst irgendetwas."
Elizabeth erzählte mir am nächsten Tag von diesem Gespräch. Diese
Meinung hört man oft in Frankreich, und in Europa allgemein. Die
amerikanischen Unternehmen seien rücksichtslos, gnadenlos... nur an
Gewinnen interessiert. Elizabeth protestierte. Sie versuchte zu
erklären, dass"Egoismus" die treibende Kraft hinter dem Kapitalismus
ist... und dass das Streben nach Gewinnen die Unternehmen dazu
bringt, Ziele zu verfolgen, die den Konsumenten noch mehr als den
Geschäftsleuten bringen. Der Bäcker steht nicht aus reiner Liebe zu
seinen Landsleuten um 4 Uhr morgens auf, um die Ã-fen anzuwerfen...
oder deshalb, damit diese mit vollem Magen zur Arbeit gehen können.
Nein, er tut das aus seinen eigenen Gründen - damit er selbst sich das
eigene Brot auf dem Tisch leisten kann.
Aber der französische Marquis hatte Recht. Am modernen amerikanischen
Kapitalismus gibt es etwas, das ein bisschen dekadent, kurzsichtig und
korrupt ist. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass es nicht genug
wirkliche Kapitalisten gibt. Die Unternehmen arbeiten zwar immer noch
für die Interessen der Konsumenten - aber sie belohnen die Manager zu
stark. Diese nutzen die heutigen kleinen naiven Kapitalisten aus. Ein
wirklicher Kapitalist wie Warren Buffett würde das nicht mit sich tun
lassen. Aber die Kleinaktionäre haben keine Macht und keine Ahnung.
Sie bezahlen ihre Unternehmensmanager so, als ob sie Rockstars
wären... obwohl jeder mit nur ein bisschen realer geschäftlicher
Erfahrung weiß, dass das Meiste, was diese Manager tun, entweder
irrelevant, unproduktiv oder schädlich ist. Der oberste Manager könnte
genauso gut wie jeder andere Arbeitsplatz nach Indien verlagert
werden, aber wer wird das schon vorschlagen? In den Aufsichtsräten
sitzen ebenfalls Topp-Manager, die sich dann gegenseitig
Topp-Bezahlungen zugestehen. Bezahlungen, bei denen ein Maharadscha
rot werden würde. Und oft wissen diese Topp-Manager nur wenig oder gar
nichts vom Geschäft, in dem sie sich befinden. Sie können das Geld des
Unternehmens nicht in langfristige Projekte investieren. Sie haben
langfristig einfach keine Ideen. Und sie wissen, dass die Kleinanleger
es nicht zu würdigen wüssten, wenn sie es tun würden. Deshalb
versuchen sie, nur die aktuellen Gewinne zu maximieren - und soviel
wie möglich in die eigene Tasche zu stecken.
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Dienstag, 23. März 2004
Immobilienmärkte in Gefahr!
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
"Ich wollte ein Apartment in Paris kaufen", sagte der Marquis vom
letzten Wochenende,"aber haben Sie die Preise gesehen? Das ist
verrückt. Ich werde warten, bis die wieder gefallen sind... diesen
Wahnsinn mache ich nicht mit. Ich weiß nicht, wann die Preise wieder
fallen werden, aber irgendwann müssen sie einfach fallen. Die Leute
können es sich nicht leisten, so viel zu bezahlen."
Das Magazin"Economist" hat nach vorne geschaut. Und zwar denkt dieses
Magazin, dass es den nächsten großen Trend entdeckt hat - am
Immobilienmarkt. Selbst eine kleine Erhöhung der Zinssätze könnte für
den Immobilienmarkt das sein, was Al Qaeda für die Hotels in Bagdad
ist. Dann kann man laut dem Economist mit einem 20 %igen Preisrückgang
rechnen. Das wäre der"erste globale Preisrückgang am
Immobilienmarkt", so das Magazin.
Das könnte auch der größte finanzielle Knall der Geschichte sein. Denn
der Immobilienmarkt ist größer als der Aktienmarkt. Mehr Leute
besitzen Immobilien. Es gibt mehr Schulden, die sich direkt auf
Immobilien beziehen. Und mehr Leute sind in Gefahr, zerquetscht zu
werden, wenn die Erde bebt und Ziegelsteine und Schutt herabfallen.
Der Marktwert aller Aktien weltweit wird bei ca. 30 Billionen Dollar
liegen - bei den Immobilien haben wir es aber mit einem Wert von ca.
50 Billionen Dollar zu tun. Und ein Großteil davon ist stark beliehen.
Und zum Beispiel in Großbritannien reichen die Renten oft nicht aus,
um die Hypothekenzahlungen finanzieren zu können. Von der sonstigen
Lebenshaltung ganz zu schweigen.
In der Expansionsphase vom Schuldenzyklus stiegen die Schulden... und
alles, was man mit Schulden kaufen konnte, wurde nach oben geboten. In
der Kontraktionsphase - die meiner Ansicht nach gerade beginnt -
werden die Schulden bezahlt werden, und Schulden werden faul werden,
abgeschrieben werden, heruntergestuft werden, neu verhandelt werden.
Was mit Schulden gekauft worden ist - besonders Immobilien - wird
fallen.

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