- Dschibuti reagiert verärgert auf Absage Raus - Easy, 24.03.2004, 12:23
Dschibuti reagiert verärgert auf Absage Raus
-->Feigheit - Rau repräsentiert deutschlands Verhalten in der Welt
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Dschibuti reagiert verärgert auf Absage Raus
Dschibuti hat sich bestürzt darüber geäußert, dass Bundespräsident Johannes Rau wegen einer Anschlagswarnung seinen Besuch abgesagt hat. Auch die in dem nordostafrikanischen Land stationierten deutschen Marinesoldaten sind enttäuscht.
Die Fregatte ´Lübeck´ im Hafen von Dschibuti
Die Absage Raus wegen einer angeblichen Morddrohung könne dem internationalen Ansehen des Dschibutis schaden, sagte Kommunikationsminister Rifki Abdoulkader Bamakhrama der Nachrichtenagentur Reuters."Es sind genau diese Gerüchte über Instabilität und Unsicherheit, die unser Land umbringen", sagte er."Wir hätten einen Besuch des Präsidenten nicht zugelassen, wenn es einen Anschlagsplan gäbe. Letztlich sind doch wir für seinen Schutz verantwortlich."
Bundesinnenminister Otto Schily sagte im ARD-Morgenmagazin, die deutschen Sicherheitsbehörden hätten die Hinweise auf ein Attentat sehr genau geprüft. Im Ergebnis sei Rau empfohlen worden, die Reise nach Dschibuti nicht anzutreten."Es ist ja auch unsere Verantwortung, dass dem Bundespräsidenten kein Leid geschieht", sagte Schily. Nach Informationen der Sicherheitsdienste sollen Moslem-Extremisten einen Anschlag auf Rau während seines Aufenthalts in Dschibuti vorbereitet haben.
BND lieferte entscheidenden Hinweis
Der entscheidende Hinweis kam vom Bundesnachrichtendienst (BND). Eine Sprecherin des für die Auslandsaufklärung zuständigen Geheimdienstes sagte der Deutschen Presse-Agentur, bereits vor der Reise habe sich"eine erhöhte, aber zu diesem Zeitpunkt nicht bedenkliche" Gefährdungslage abgezeichnet. Die Hinweise seien aber am Dienstag"sehr konkret" geworden.
Rau und seine Frau am Dienstag in Daressalam
Rau brach seinen Afrikabesuch vorzeitig ab und flog von Daressalam in Tansania direkt nach Deutschland zurück. Ursprünglich wollte Rau einen Zwischenstopp in Dschibuti einlegen, um den Präsidenten Dschibutis zu treffen und die dort im Rahmen des weltweiten Anti-Terrorkampfes stationierten deutschen Marinesoldaten zu besuchen. Ein Sprecher des deutschen Marine-Kontingents sagte dem Rundfunkdienst der Deutschen Presse-Agentur:"Es ist schade, dass der Bundespräsident nicht kommt. Wir haben uns alle sehr gefreut."
Schily sieht regionale Hintergründe
Mit dem deutschen Staatsoberhaupt wollten Moslem-Extremisten offenbar den führenden Repräsentanten eines westlichen Staates treffen. Ebenso überrascht von der Anschlagswarnung aus Deutschland zeigte sich ein Sprecher der dort stationierten Anti-Terror-Truppen der USA.
Schily bewerte den Hintergrund im Fall Rau als"eher regional". Sie könnten nicht ohne weiteres auf andere Situationen übertragen werden, sagte der SPD-Politiker. Man müsse sich aber gleichwohl darauf einstellen, dass sich derartige Anschlagsdrohungen auch auf Europa erstreckten."Wir müssen das sehr ernst nehmen", sagte Schily weiter.
Das Auswärtige Amt empfiehlt"angesichts aktueller Hinweise" auf die Gefahr von Terroranschlägen, auf nicht unbedingt erforderliche Reisen nach Dschibuti zu verzichten.
<ul> ~ ftd.de</ul>

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