- Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - Rudow, 18.11.2000, 01:32
- Re: Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 01:51
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 02:18
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück / Reinhard!!!!! - JüKü, 18.11.2000, 02:29
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück / Reinhard!!!!! - R.Deutsch, 18.11.2000, 10:37
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück / Reinhard!!!!! - dottore, 18.11.2000, 20:29
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück / Reinhard!!!!! @dottore - hammermäßig! owT - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 21:09
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück / Reinhard!!!!! - JüKü, 18.11.2000, 02:29
- Re: das magische Fünf-Mark-Stück - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 02:18
- Re: leider keine theorie - puppetmaster, 18.11.2000, 01:52
- Re: Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - JüKü, 18.11.2000, 02:05
- Re: Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - Oldy, 18.11.2000, 03:08
- Re: Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - SchlauFuchs, 18.11.2000, 07:50
- Das meinte ich mit laienhaft. Gruss, Daniel owt - YIHI, 18.11.2000, 16:51
- Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - boso, 18.11.2000, 19:08
- Re: Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - R.Deutsch, 19.11.2000, 10:57
- Re: Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - dottore, 19.11.2000, 13:38
- @dottore: Danke für die Antwort - boso, 19.11.2000, 22:17
- Re: @dottore: Danke für die Antwort - dottore, 19.11.2000, 22:45
- @dottore: Danke für die Antwort - boso, 19.11.2000, 22:17
- @Reinhard: Danke für die Antwort - boso, 19.11.2000, 22:15
- Re: Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - dottore, 19.11.2000, 13:38
- Re: Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - R.Deutsch, 19.11.2000, 10:57
- Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch - boso, 18.11.2000, 19:08
- Re: Geldtheorie: Die ganze Welt für 1 Mark? - Baldur der Ketzer, 18.11.2000, 01:51
Re: Dann gib Du doch mal ne Profiantwort!-oder bitte dottore oder Reinhard Deutsch
Lieber boso,
das sind natürlich die zentralen Fragen der Geldtheorie, die Du da stellst, und weil diese Fragen unterschiedlich und teilweise genau gegensätzlich beantwortet werden, entsteht diese unendliche Debatte. (Kommunikation ist eine unendliche Aneinanderreihung von Mißverständnissen). Hinzu kommt, daß es in der Wirtschaftswissenschaft, anders als in den Naturwissenschaften, keine definitiven Wahrheiten gibt, höchstens mehr oder weniger plausible Theorien. Ein etwas unbefriedigender Zustand, mit dem sich insbesondere Naturwissenschaftler und Ingenieure nicht abfinden können. Die werden dann zu"Hydraulikökonomen", sammeln sich bei den Gesellfritzen und wollen die Wirtschaft über die Geldmenge wie ein Hydrauliksystem exakt steuern. Ich kann Dir also nur aus meiner Sicht plausible Antworten und Theorien auf Deine Fragen anbieten. Du schreibst:
"Und DIESE Frage ist doch WICHTIG. Denn sie
berührt die Frage, was eigentlich LIQUIDITÄT ist.
Wieviel Geld brauchen wir? (mal angenommen wir wären uns schon mal einig, was Geld überhaupt ist!)
Liquidität würde ich mit Tauschbereitschaft übersetzen, aber daran knüpft sich natürlich sofort wieder eine unendliche Debatte, was das bedeutet. Ich denke, wir sollten uns lieber auf die zweite Frage konzentrieren, wieviel Geld brauchen wir, weil das möglicherweise die zentrale Schlüsselfrage des ganzen Problems ist.
Um Dir gleich zu Beginn meine persönliche Antwort zu geben: Niemand kann diese Frage (nach der richtigen Geldmenge) beantworten und sie ist auch völlig belanglos, um nicht zu sagen unsinnig. Sie entspricht ungefähr der Frage, wieviel Liebe brauchen wir (was ist die richtige Liebesmenge). Aber jetzt springen sicher ein paar Leute im Dreieck, weil sie das ganz anders sehen und die Regulierung der Geldmenge für die wichtigste Aufgabe der Zentralbanken halten. Das unsinnige Thema Geldmenge wurde, nach meiner Meinung, nur deshalb zu einem wichtigen Thema (gemacht) weil man Falschgeld installieren und damit die Wirtschaft steuern wollte. Jede Wirtschaft kann prinzipiell mit jeder beliebigen Geldmenge abgewickelt werden, sie darf nur anschliesend nicht mehr beliebig verändert werden. So etwa lautet die Ansicht der Wirtschaftsliberalen um Mises, Hayek, Rothbart etc. die ich auch vertrete.
Aber nun zu Deinen konkreten Fragen, und wie ich es aus meiner Froschperspektive sehe:
Alles was Du im ersten Teil zu Gold und Silber sagst, kann ich nur unterschreiben, beim zweiten Teil gibt es Dissens. Du schreibst:
"Also wieviel Geld brauchen wir nun? Ich meine,doch nur soviel, wie es jenen Waren und Dienstleistungen entspricht, die aktuell gerade im Markt"ausgetauscht" werden."
Nachdem Du eine gefährliche Prämisse ins Spiel gebracht hast (Ich meine,doch nur soviel, wie es jenen Waren und Dienstleistungen entspricht, die aktuell gerade im Markt"ausgetauscht" werden) fragst Du, welche Wirkung unterschiedliche Goldproduktion auf die Geldmenge hat, ohne zu merken, daß Du durch Deine Prämisse bereits wieder den Geldmengentheoretikern auf den Leim gegangen bist, denn genau das (nur soviel, wie es jenen Waren und Dienstleistungen entspricht...) können wir nicht sagen.
Ich denke, genau an dieser Stelle kann die Unterscheidung zwischen Warengeld und Kreditgeld, wie ich sie in meinem Buch vortrage, enorm hilfreich sein, um Klarheit zu gewinnen.
Bei Warengeld (Gold und Silber) können wir recht genau sagen, was die Geldmenge ist. Wir wissen, daß es etwa 130.000 Tonnen sofort verfügbares Gold auf der Welt gibt.Wir können das vorhandene Geld wiegen. Bei Kreditgeld kann man nie sagen, was die Geldmenge ist. Kreditgeld ist eine soziale Beziehung (eine Schuldbeziehung) zwischen Menschen, die sich ebensowenig bestimmen läßt, wie die Liebesmenge und die permanenter, völlig spontaner Veränderung unterworfen ist. Natürlich kann man Schuldzettel zählen, aber damit kriegt man die Geldmenge ebensowenig in Griff, wie die Liebesmenge durch zählen der Liebesbriefe.
Nun haben wir aber beide Arten von Geld nebeneinander schon immer gehabt und werden sie auch immer haben, aber in der Gelddiskussion wird immer nur von Geld geredet, ohne dabei zu sagen, von welchem Geld die Rede ist und damit ist die unendliche Kette von Mißverständnissen vorprogrammiert. Wir müssen immer dazusagen, in welcher Schublade wir gerade sitzen.(Warengeld oder Kreditgeld) Für die meisten Menschen gibt es ja immer nur eine Schublade beim Geld (Kreditgeld), für mich gibt es zwei (Warengeld und Kreditgeld).
Auf die interessante Frage, wie sich die unterschiedliche Goldproduktion auswirkt, will ich jetzt nicht eingehen, weil das hier zu lang würde. Aber das kann man auch in jedem guten Lehrbuch über den Goldstandard nachlesen.
Gruß
Reinhard
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