- Neues vom Spatz - VictorX, 28.03.2004, 13:05
- An den 5.000 VW-Arbeitsplätzen wird jetzt heftig gekratzt, es sollen keine neuen - LenzHannover, 28.03.2004, 19:09
Neues vom Spatz
-->Gescheiterte Erzieher und Vorgesetzte greifen zum Terror
Die regierende SPD hatte beim letzten Parteitag schöne Worte aber keine Erfolge vorzuweisen. Ach doch, sie hat uns aus dem Irakkrieg herausgehalten. Die gerne Dankbaren vergessen nur, daß Rot-Grün es war, die deutsche Beteiligungen an internationalen Pazifizierungskriegen erst möglich gemacht haben. Den Auftakt, die Beteiligung am Balkankrieg hätte eine CDU-Regierung - selbst wenn sie die Fakten für diesen Zweck so verdreht hätten, wie die Rot-Grünen taten (und das hat sie ja auch getan) - nie durchsetzen können. Dank Joschka und Gerhard stellen wir fröhlich und beherzt Hilfstruppen für"friedenstiftende" Maßnahmen der USA oder der UNO in aller Welt (was kümmert uns da das Grundgesetz, das...), wenn nicht gerade ein Wahlkampf dazwischenkommt. Das sollte man nicht vergessen, selbst wenn CDU Kreise (vor allem weibliche) es in zwischen noch martialischer haben wollen.
Was haben die friedenstiftenden Maßnahmen auf dem Balkan (und nicht nur dort) inzwischen erreicht? Fünf Jahre danach, sieht es im Balkan schlimmer als unmittelbar nach dem Krieg aus. Daß Serben und Albaner mit früher kaum gekannter Wut aufeinander losgehen, hat recht praktische Gründe. Fünf Jahre nach dem Balkankrieg gibt es selbst im NATO-geschützten Kosovo noch immer keine funktionierende Infrastruktur. Wasser und Strom gibt es - wenn überhaupt - nur wenige Stunden am Tag, und 80% der Jugendlichen sind arbeitslos. Seitdem die NATO das Land besetzt hält, wurden 150 Kirchen, Klöster und Moscheen angesteckt. So etwas hatte es in der 700 jährigen Geschichte des Landes nicht gegeben, auch nicht, als deutsche"Hunnen" das Land im Krieg gesetzt hielten. Und weil UN- und NATO-Truppen nichts für die Bevölkerung tun, außer irgendwelche Dienstellen und Ämter zu bewachen, richtet sich die Wut der Bevölkerung auch gegen sie. 61 UN-Soldaten und 35 Mann der KFOR Truppe wurden beim Auftakt der jüngsten Aufstände verwundet.
Seitdem verrücktgemachte Kreuzritter Palästina wieder verlassen hatten, lebten dort Juden, Muslime und Christen recht friedlich zusammen, gewannen dem trockenen Boden dürftige Nahrung ab und verdienten sich ein üppiges Zubrot wie eh und je durch Nah- und Fernhandel. Das änderte sich, als die reformierten Kreuzritter 1918 wieder in das Land einrückten, um dort"Frieden" zu stiften. Es dauerte etwas, bis man die eingespielten Regeln und Umgangsformen aus den Angeln gehoben hatte. Danach brauchte man nur den wirtschaftlichen Druck zu verstärken und dabei eine Bevölkerungsgruppe gegen die andere ausspielen, um ihr die Schuld am wachsenden Elend zu geben, und die Leute sprangen sich erst zögerlich, dann wunschgemäß immer heftiger an die Gurgel.
Nach der Niederlage der Palästinenser, als die Israelis ihnen erfolgreich den größten Teil ihres Landbesitzes geraubt hatten und die Machtverhältnisse keine Änderung versprachen, kam allmählich der vielgerühmte"Friedensprozeß" in Gang. Einsichtige Leute auf beiden Seiten hatten ihn in Oslo - ohne die US-Regierung zu fragen - beschlossen. Doch der große Bruder bekam davon Wind. Höhere Beamte um Richard Perle und Paul Wolfowitz arbeiteten"A Clean Break" aus. Nach diesem Plan wird nach der Ermordung des friedlich gewordenen früheren Militärs Jitzak Rabin der"Friedensprozeß" zweckgerichtet erstickt.
Der Bursche für die Drecksarbeit, Sharon, der sich schon 1982 als Massenmörder bewährt hatte, erklärte mit seinem Besuch der Al Aram Moschee auf dem Tempelberg im September 2000 den Palästinensern den Krieg, die programmgemäß auf die Provokation reagierten. Nun erfolgt mit der Ermordung Scheich Ahmed Yassins die Kriegserklärung an die gesamte arabische Welt. Daß er das nicht ohne"Rückendeckung" tat, bezeugen in den letzten Tagen die ungewöhnlich häufigen Besuche seines persönlichen Gesandten Dov Weisglass in den USA. Damit war Herr Bush seine ohnehin nicht ernstgemeinte Roadmap to Peace wieder los - und die anderen werden - wie immer - Schuld sein.
Unsere Medien bieten die übliche Strohfreuer-Entrüstung ohne den stetigen Hinweis zu vergessen, daß Scheich Yassin kein Seelsorger im Rollstuhl sondern ein ganz wüster Terrorist war, den zu ermorden, wenn man die Juristerei einmal bei Seite läßt, verständlich, fast schon rechtens sei. Die Vorlagen für diesen"talk" stammen von drüben. Daß es sieben Unschuldige, die sich in der Nähe aufhielten, auch traf, war, wie bei den vielen früheren Gelegenheiten, Pech der Umstehenden. Genauso denken angeblich die Selbstmordattentäter, wenn sie zur Verzweiflungstat schreiten (Ich weiß, ihr"einfühlendes" Fernsehen sieht die Selbstmorde anders). Wo also liegt der Unterschied zwischen Terroristen und Antiterroristen?
Natürlich sind"alle zivilisierten Menschen" (wo gibt es die noch?) über diese (es sind ja nicht die ersten) Staatsmorde empört. Drücken ihren Abscheu und so weiter aus. Die Empörung überdauert kaum das nächste Tor des unterstützen Fußballclubs. Aber ziehen sie Konsequenzen? Welche sollten sie ziehen? Schließlich kommen die Türken wie im 16. Jahrhundert, bleiben nicht vor Wien stehen, sondern wollen uns mit samt unserer Sicherheit vertreiben. So etwas muß man doch ernst nehmen, da muß man doch Farbe bekennen. Da darf man sich doch von juristischen Spitzfindigkeiten nicht abschrecken lassen. Oder etwa nicht? In früheren Jahrhunderten konnte man friedlich und gewinnbringend zusammenarbeiten. Warum gelang das damals und heute nicht mehr?
Man sollte in die Geschichte schauen. Sie wiederholt sich, bis man jeweils die Lehre daraus gezogen und umgesetzt hat. Geschichtslügen rächen sich dadurch, daß sie für die entsprechende Wiederholung sorgen. Nein, lassen wir die Landnahme in den USA und den Vergleich mit der in Palästina. Arme Teufel ließen sich schon immer leicht mit ein paar Tricks und gehörigem wirtschaftlichem Druck in wütende Aufregung versetzen, um sie dann als bedrohliche Wilde oder Terroristen abknallen zu können.
Die friedliche Zusammenarbeit zwischen Menschen war immer dann zu Ende, wenn die Banken größere Umsätze brauchten. Denn wie - bitte schön - hätten Bankiers im Mittelalter, als die meisten in autarken Landwirtschaftsbetrieben lebten, lukrative Gewinne machen können, wenn nicht durch die Vorfinanzierung eines kleinen Erbfolge- oder direkten Raubfeldzugs des einen Adeligen gegen einen anderen? Wenn immer ihr Finanzsystem - wie zur Zeit - an sein Ende kommt, müssen böse Menschen her, die den Friedliebenden so zusetzen, daß diese nicht umhin können, als sich durch Krieg zu wehren. Im Kriegschaos fällt das wirtschaftliche Durcheinander kaum mehr ins Gewicht, und alle sind sich einig, daß Opfer erbracht werden müssen - das vor allen Dingen, Opfer (Krieg überzeugt jedenfalls mehr als Klimarettung). Da niemand gerne in den Krieg zieht, muß die Bevölkerung dazu gebracht werden. Dementsprechend werden die Bösewichter der Geschichte von Psycho-, Sozio- und Manipulatologen nach allen Regeln ihrer Kunst gezeichnet.
Der"Krieg gegen den Terrorismus" hat die Ausgangslage in keinem Fall verbessert, er hat nur mehr Menschen die Entscheidung zwischen Selbstverachtung oder Terror aufgenötigt. Gesündere (vitalere) Menschen wählen in entsprechender Situation den zweiten Weg, Umerzogene den ersten. So züchtet man Terrorismus und Antiterrorismus - zu welchem Zweck? Welche herrschenden Cliquen hätten je zugegeben, daß sie den Karren gegen die Wand gefahren haben und nur erbärmliche Versager sind? Eher ersäuft man alle, die zu einer solchen Einsicht gelangen könnten, kurz vorher in einem Blutbad (die Furcht davor verstellt vielen derartige Einsichten). Geschichtlich gesehen ist das keiner Clique gelungen. Das ist ein Trost. Aber Blut, unschuldiges Blut, ist bei solchen Versuchen stets in Strömen geflossen."Selbst schuld, hätten sie rechtzeitig zurückgeschlagen!" brüllt der Antiterrorist und merkt nicht, daß er nur den Schergen spielt, den kleinen Mann, den man hinterher hängt, um die Großen ungeschoren zu lassen.
Was bleibt einem Herr Schröder zu tun übrig, wenn seine Wunderwaffe gegen die Arbeitslosigkeit, der VW-Hartz, jetzt die Zulieferbetriebe nötigt, ihre Produktion ins Ausland zu verlegen, wo man nur 1 - 2 Euro die Stunde zahlt und deshalb die Preise senken kann, und er selbst trotz anderer Absprachen mit den Gewerkschaften auch 5.000 VW-Arbeitsplätze hinterher schickt, wenn Siemens 10.000 Arbeitsplätze dahin schickt, wo sich Arbeit nur noch für das Unternehmen lohnt? Im Jahr 2003 gab es in Deutschland 392.000 Arbeitsplätze weniger als im Vorjahr. Wie viele werden es 2004 weniger sein und dann 2005? Mit der Verwaltung und Überwachung des CO2-Zertifikathandels lassen sich einige wieder beschäftigen - aber längst nicht so viele, wie man damit zusätzlich in die Wüste schickt. Was die anpacken, geht nach hinten los - kann das alles nur Zufall oder Dummheit sein? Wie ruhig könnte man schlafen, wenn es das wäre.
In seiner gespielten Verzweiflung packt der Kanzler inzwischen ausgesprochen häufig ein Wort an, das er zuvor nicht hören konnte, ohne sich zugleich mit"Nazi! Nazi!" zu bekreuzigen. Jetzt sollen Gewerkschafter und Betriebe"Mehr Patriotismus" zeigen und in"patriotischer Pflicht" gefälligst den hinterhältigen Ã-ko-Unsinn (Klimarettung!) seiner Wahnpartei schlucken, im Lande bleiben und Politiker mit ihren Beratern, Gutachtern und Günstlingen friedlich nähren.
Die Mehrheit kann nicht abhauen, wie 30.000 betuchte Deutsche pro Jahr. Also harren die meisten aus, mucken nicht, bis sie selbst zur Entscheidung gezwungen sind: Terroristen oder Antiterroristen oder an Selbstverachtung zu ersticken. Sie könnten sich wehren, wenigstens aufhören, den Volkszertretern hinterherzulaufen."Aber wem dann?" hört man sie erschreckt rufen,"wem sollen wir denn hinterherlaufen? Die sind doch alle genau so schlimm?" Richtig! Aber ist das ein Grund, ihnen hinterher zulaufen und sie sogar freiwillig zu wählen? Frühere mußte man sie wenigstens noch dazu zwingen. Man könnte eine politische Partei anstelle der Vereine zu Karrieresicherung für willfährige Schwätzer gründen oder eine suchen und ihr beitreten, müßte allerdings in jedem Fall dafür sorgen, daß sie nicht verkommt wie die vom Fernsehen"anerkannten" Wahlvereine."Ja, wenn einem das Fernsehen nur den dafür nötigen Kopf und die Zeit ließe - seufz!"

gesamter Thread: