- Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... - CRASH_GURU, 28.03.2004, 11:42
- Re: Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... Kann ich noch 'toppen'... - Popeye, 28.03.2004, 12:15
- Re: Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... Kann ich noch 'toppen'... - CRASH_GURU, 28.03.2004, 12:24
- Re: Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... Kann ich noch 'toppen'... - Easy, 28.03.2004, 13:13
- Re: Bitte genau lesen, Danke! Ersetze fiat money durch tax money - dottore, 28.03.2004, 15:24
- Re: Bitte genau lesen, Danke! Ersetze fiat money durch tax money - CRASH_GURU, 28.03.2004, 17:45
- Re: Bitte genau lesen, Danke! Ersetze fiat money durch tax money - dottore, 28.03.2004, 19:49
- Re: Der Staat macht sich sein Geld selbst - er muss es nicht erst borgen!! - R.Deutsch, 28.03.2004, 18:53
- Re: Falsch - sonst könnte er es doch ganz einfach selber drucken - dottore, 28.03.2004, 19:41
- Re: Falsch - sonst könnte er es doch ganz einfach selber drucken - CRASH_GURU, 29.03.2004, 09:32
- Re: Falsch - sonst könnte er es doch ganz einfach selber drucken - dottore, 28.03.2004, 19:41
- Re: Bitte genau lesen, Danke! Ersetze fiat money durch tax money - CRASH_GURU, 28.03.2004, 17:45
- Re: Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... Kann ich noch 'toppen'... - CRASH_GURU, 28.03.2004, 12:24
- Re: Die Trickkiste ist noch lange nicht leer... Kann ich noch 'toppen'... - Popeye, 28.03.2004, 12:15
Re: Bitte genau lesen, Danke! Ersetze fiat money durch tax money
-->Hi,
es geht um diese Absätze (dazu direkt meine Anmerkungen):
>>>Government fiat money necessarily means that federal spending need not be based on revenue.
Mosler übersieht, dass das"fiat money" wie jedes money definiert sein muss. Als"legal tender" - eben so:
'The pertinent portion of law that applies to your question is the Coinage Act of 1965, specifically Section 102. This is now found in section 392 of Title 31 of the United States Code. The law says that:"All coins and currencies of the United States, regardless of when coined or issued, shall be legal-tender for all debts, public and private, public charges, taxes, duties and dues."'
Diese gesetzliche Regelung muss immer am Anfang (!) stehen, und zwar bevor auch nur irgend ein"money" ausgegeben wird. Fehlt das, haben wir es mit Nicht-Geld, alias Papier zu tun. Können mit dem"fiat money" keine Steuern bezahlt werden oder kann damit der Staat nicht seine Kaufkontrakte realisieren usw., stellt sich das fiat-money-Problem überhaupt nicht.
Fiat money = tax money - so einfach ist die Chose. Deshalb kursiert es auch so schön.
Das hat nichts mit einer Hingabe an"law and order" zu tun. Es ist einfach so.
>>>The federal government has no more money at its disposal when the federal budget is in surplus, than when the budget is in deficit.
Wenn das Budget im Minus ist, muss sich Gov. das money auf dem Markt beschaffen (der Markt kann es ihm geben oder nicht). Anders als bei Steuern, die der Staat per Zwang eintreiben kann."At its disposal" ist bei Defiziten in Höhe der Defizite zunächst gar nichts. In Höhe der Defizite muss erst money beschafft werden.
>>>Total federal expense is whatever the federal government chooses it to be.
Richtig.
>>>There is no inherent financial limit.
"Inhärant" nicht. Aber Gov-Titel, die der Markt nicht mehr nimmt (und die dann via Fed in money = legal tender verwandelt werden könnten) würden das limit sofort beschränken. Noch läuft die Maschine, aber sie wird nicht ewig laufen. Gäbe es kein Limit für debts, könnte der Staat sich ja komplett über debts finanzieren und dies überdies zu null Prozent. Für die Steuern zahlt er ja auch keine Zinsen, die dem Steuerzahler ein Jahr später über die Höhe der Steuerzahlung vergütet werden.
Bei debts tritt der Staat immer nur später einkommende Steuern ab. Andere Einnahmen als Zwangsabgaben hat er nicht. Er kann sich seine income nur dann selbst schnitzen, wenn er selbst die Druckmaschine betätigt und den output immer noch als"legal tender" bezeichnet. Die Folge wäre ein sofortiges Abgeld dieseslegal tenders gegenüber bisherigem (sog."Staatspapiergeld", das immer mit Abgeld gegenüber - früher - metallenem legal tender verschwand).
Dann würde ganz einfach das Datum entscheiden. Angenommen es ist April 2004. Früheres legal tender (oder sogar coins) steigt im Kurs gegen das ab April. Da früheres legal tender (siehe ZB-Mechanismus) aber zum Schluss komplett in der ZB wieder verschwände, wäre dann nur noch direktes Staatspapiergeld in Umlauf und dieses hätte die bekannten gesamtinflatorischen Folgen. Legal tender hin oder her.
>>>The amount of federal spending, taxing and borrowing influence inflation, interest rates, capital formation, and other real economic phenomena, but the amount of money available to the federal government is independent of tax revenues and independent of federal debt.
Zunächst unabhängig von der bereits erreichten Höhe von federal debt. Sollte die jetzt rasant steigen, würden die Kurse, die der Markt dafür bietet (und er muss ja in bereits vorhandenem legal tender (täglich fällig) bieten und kann die Titel nicht mit dem legal tender kaufen, das sie möglicherweise später - bei Fed-Einreichung - darstellen), rasch fallen. Und die Finanzkrise wäre da.
>>>The concept of fiat money can be illuminated by a simple model: Assume a world of a parent and several children. One day the parent announces that the children may earn business cards by completing various household chores. At this point the children won't care a bit about accumulating their parent's business cards because the cards are virtually worthless.
Völlig klar. Denn die cards sind cards und sonst nichts. Ihnen fehlt genau, was Mosler erst einen Satz später bringt (obwohl er am Anfang stehen muss, wie bei der allerersten fiat-money-Note bereits der legal tender-Satz draufsteht), nämlich das:
>>>But when...
Dieses"when" muss zuerst kommen und auf den business cards bereits vermerkt sein bzw. einem entsprechenden Geldgesetz und nicht als"irgendwann".
>>>... the parent also announces that any child who wants to eat and live in the house must pay the parent, say, 200 business cards each month, the cards are instantly given value and chores begin to get done.
Ja, klassischer Chartalismus. Und er funktioniert bestens.
>>>Value has been given to the business cards by requiring them to be used to fulfill a tax obligation.
Klar. Siehe das Abstract zum Aufsatz von Wray, der hier von Popeye jüngst angezeigt wurde (EconWPA): "The public needs the governments money in order to pay taxes."
>>>Taxes function to create the demand for federal expenditures of fiat money, not to raise revenue per se.
Ja.
>>>In fact, a tax will create a demand for at LEAST that amount of federal spending.
Fast richtig. Das (erste!) federal spending kam ja nicht als business card und damit wertlos daher. Es wurde getätigt in fiat money, das bereits bei der Erstausgabe legal tender war. Perfekte Parallele zur Währungsreform 1948 (oft genug beschrieben).
>>>A balanced budget is, from inception, the MINIMUM that can be spent, without a continuous deflation.
Defla käme sofort, wenn der Staat sein tax money thesaurieren würde. Womit dann Steuern zahlen?
>>>The children will likely desire to earn a few more cards than they need for the immediate tax bill, so the parent can expect to run a deficit as a matter of course.
Ja genau so geht's los mit Geld- und Finanzmärkten. Man beschafft sich oder hält mehr tax money als man für die taxes bräuchte. Bleiben wir bei den Kindern:
Die Hälfte der Kinder thesauriert Karten (leben im Baumhaus, gehen auch mal hungrig zu Bett) und die andere Hälfte braucht plötzlich extra Karten (verloren, mehr Hunger usw.). Dann muss sie sich diese beschaffen.
Und was wird die andere Hälfte tun? Sie wird ebenfalls tax verlangen, diesmal von der Karte, die auch noch zurückgegeben werden muss - heißt inzwischen"Zins", ist aber just dasselbe.
Gruß!

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