- A: Es ist etwas sehr faul an den optimistischen Konjunkturerwartungen - Sorrento, 30.03.2004, 16:32
- Re: Ach Hildebrandt, du Berufsbulle, der zu später Einsicht gekommen ist - Theo Stuss, 30.03.2004, 17:42
- Re: Es ist etwas sehr faul..IWF beginnt auch schon was zu merken:Anleigencrash? - kizkalesi, 31.03.2004, 08:31
- Re:Es ist etwas sehr faul...IWF merkts auch schon und warnt vor Anleihencrash... - kizkalesi, 31.03.2004, 08:37
- Re: IWF merkts auch schon und warnt vor Anleihencrash...dazu - Popeye, 31.03.2004, 09:38
- Re: Ob das mit dem fast fluchtartigen Wegang von Herrn Dr. Köhler zusammenhängt? (o.Text) - Easy, 31.03.2004, 09:41
Re:Es ist etwas sehr faul...IWF merkts auch schon und warnt vor Anleihencrash...
-->>Es ist etwas sehr faul an den optimistischen Konjunkturerwartungen - Der Weltwirtschaft droht akut ein neuerlicher synchroner Abschwung - Die sinkenden Kapitalmarktzinsen sind ein Fanal
<font size="5">IWF warnt vor Spekulationsblase am Anleihemarkt</font>
Trotz möglicher EZB-Zinssenkung droht ein Ausverkauf -
Inflation wird zum Dreh- und Angelpunkt
Berlin/Frankfurt a.M. - Der Internationale Währungsfonds schreckt einmal mehr die Anleger mit einer neuen Warnung auf. Nach Ansicht der weltökonomischen Sittenwächter hat sich am Rentenmarkt eine kritische Situation zusammengebraut, die die Weltwirtschaft in Turbulenzen stürzen könnte. Die Experten befürchten einen dramatischen Kurseinbruch bei den Anleihen: Der damit verbundene Renditeanstieg könnte den globalen Wirtschaftsaufschwung gefährden, so die IWF-Warnung. [/b]
Der IWF steht nicht allein."Die Lage am Rentenmarkt wird immer heikler", sekundiert Klaus Baader, Ã-konom bei Lehman Brothers in London. Selbst eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank, mit der im April oder Mai gerechnet wird, könne die Kurse der Anleihen nicht sehr viel länger vor einem Einbruch schützen."Es wird Zeit, Gewinne mitzunehmen. Am Rentenmarkt ist am langen Ende nichts mehr zu verdienen."
Das lässt aufhorchen. Denn normalerweise signalisiert eine Leitzinssenkung weitere Kursgewinne am Rentenmarkt. Schließlich führen in der Regel niedrigere Sätze der Währungshüter dazu, dass auch die Zinsen am langen Ende - etwa bei zehnjährigen Staatsanleihen - nachgeben. Und niedrigere Zinsen bedeuten spiegelbildlich steigende Kurse."Es gibt keinen Automatismus, dass eine Zinssenkung auch am Rentenmarkt zu fallenden Renditen führt", sagt Baader.
Zumal dann nicht, wenn die Renditeniveaus der zehnjährigen Papiere in der Nähe ihrer historischen Niveaus liegen."Unsere Modelle signalisieren, dass die Kurse überbewertet sind", schreibt Joachim Fels, Stratege bei Morgan Stanley. Seines Erachtens liegt das faire Niveau für zehnjährige Bundesanleihen bei fast fünf Prozent. Ein solcher Renditeanstieg würde für Anleger einen Kurseinbruch von über zwölf Prozent bedeuten.
Noch alarmierender sieht die Lage in den USA aus. Nicht nur, dass die zehnjährigen Treasuries mit 3,87 Prozent unter den Bundesanleihen liegen, die bei aktuell 3,94 Prozent abwerfen. Experten taxieren hier das faire Niveau auf 5,5 Prozent, was einem Kurseinbruch von sogar weit über 15 Prozent nach sich ziehen würde.
Wie schnell ein Einbruch kommen kann, zeigt das vergangene Jahr. Im Spätsommer schossen die Renditen überall auf der Welt quasi von einem Tag auf den anderen um rund 100 Basispunkte nach oben. Dreh- und Angelpunkt ist auch in diesem Jahr die Inflationsentwicklung. Sollten sich die Anzeichen verdichten, dass die Konsumentenpreise wieder anziehen, könnte das zum Auslöser für die Trendwende am Arbeitsmarkt sein.
Vor allem die Entwicklung an den Rohstoffmärkten gibt den Experten zu denken. Gerade der Ã-lpreis verharrt schon seit langer Zeit auf gefährlichen Niveaus. Und in der Vergangenheit zeigte sich stets ein enger Zusammenhang zwischen Ã-lpreisentwicklung und den Renditen am Rentenmarkt.
Ironischer Weise könnten die niedrigen Leitzinsen sogar zur Gefahr für den Anleihemarkt werden."Die Notenbanken haben weltweit Milliarden in den Markt gepumpt", sagt Thorsten Polleit, Ã-konom bei Barclays Capital in Frankfurt."Die globale Liquidität ist auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Es liegt nahe, dass ein großer Teil dieser von den Notenbanken geschaffenen Geldschwemme am Rentenmarkt die Kurse künstlich in die Höhe getrieben hat."
Doch nicht alle Ã-konomen setzen auf diese traditionelle Analyse. Jan Hatzius, Ã-konom bei Goldman Sachs in New York, sieht vielmehr die Anzeichen für ein neues Paradigma am Rentenmarkit. Danach dürfte trotz der immensen Liquiditätsschwemme der Notenbanken und der anziehenden Rohstoffpreise die Inflation niedrig bleiben."Rohstoffkosten sind nur für fünf Prozent der Produzentenpreise verantwortlich - Arbeitskosten dagegen 60 bis 70 Prozent." Durch produktivitätdfortschritte würden die Lohnkosten auch in einem beginnenden Aufschwung weiter niedrig bleiben."Der Zusammenhang zwischen Rohstoffpreisen und Inflation gilt seit Ende der 90er Jahre nicht mehr", so das neue Paradigma von Hatzius.
Tatsächlich könnte sich die Bubble-Diskussion am Rentenmarkt einmal mehr als Fehlwarnung herausstellen. Denn beinahe wöchentlich sehen Strategen eine neue Spekaulationsblase.
Das gilt vor allem dann, wenn die Notenbank munter Cash in den Kreislauf pumpen. Genau dies aber ist schon seit geraumer Zeit der Fall: bei der Europäische Zentralbank (EZB) verleiht Geld für zwei Prozent Zins an die Geschäftsbanken, bei der amerikanischen Fed ist Bares für ein Prozent zu haben, und bei der japanischen Notenbank liegt der Leitzins praktisch bei null. Kein Wunder, dass die Finanzmärkte mit Liquidität geflutet sind
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