- Notgeld in Bremen - politico, 31.03.2004, 16:42
- Der Roland in Bremen - Sorrento, 31.03.2004, 16:58
- Der"Berliner" läuft auch gerade an - Stephan, 31.03.2004, 17:49
- Danke! - politico, 31.03.2004, 17:57
- Gute Nachrichten. Und: Regiogeld bald in München? - Stephan, 31.03.2004, 20:59
- Grüne Raubtiere - politico, 31.03.2004, 22:08
- Minni-Zentralbänker ;-) (o.Text) - Stephan, 31.03.2004, 22:40
- Grüne Raubtiere - politico, 31.03.2004, 22:08
- Gute Nachrichten. Und: Regiogeld bald in München? - Stephan, 31.03.2004, 20:59
- Pfannkuchen ess ich gern, aber wieso sollte ich Berliner kaufen? - Taktiker, 31.03.2004, 18:28
- Danke! - politico, 31.03.2004, 17:57
- Der"Berliner" läuft auch gerade an - Stephan, 31.03.2004, 17:49
- Der Roland in Bremen - Sorrento, 31.03.2004, 16:58
Gute Nachrichten. Und: Regiogeld bald in München?
-->Servus Politico,
ich lach mich schlapp über die Thorheit von manchen Dauerpostern hier, die es eigentlich besser wissen müßten. Der Crash kommt, darüber sind wir uns doch alle im klaren, nicht wahr? Natürlich sind diese kleinen und noch unbedeutenden Projekte in den Regionen nichts weiter als kleine Akademien um selbst zu erfahren wie kleine Wirtschaftskreisläufe initialisiert werden können, die der Region wieder zu mehr Autarkie und Selbstbestimmung verhelfen. Viele Ziel-1a Fördergebiete in Europa könnten so anfangen sich selbst zu helfen.
Die Umlaufsicherungsgebühr von 5 % ist dabei so etwas wie ein Rabatt auf alle Waren und Dienstleistungen. 3% gehen an eine Förderung nach eigener Wahl! 2% gehen an den Herausgeber des Regio-Geldes. Die Unternehmer gewähren also einen Rabatt in den Zeiten des Rabattwahns. Dieser Rabatt dient aber der Region, und wirkt somit stabilisierend. Ein Neues Dach für das Vereinsheim, oder ein Sommerfest des Kindergartens, was für eine Marketingaktion!
Wird so ein System durch eine Tochtergesellschaft der Stadt oder des Landkreises betrieben, dürfte dies in den Zeiten da überall Geld fehlt, nicht unterschätzt werden. Natülich sind die Kreislaüfe noch nicht überall da. Allein in Ciemgau, dem Modellprojekt für ganz Deutschland fangen jetzt nach einem Jahr arbeit, die ersten Kreisläufe langsam an. So bezahlt eine Käserei die zuliefernden Schäfer und diese kaufen in den regionalen Geschäften wieder ein. Die Käserei wiederum kann ihren Käse jetzt direkt in der Region absetzten, weil"der Chiemgauer" eine neue Beziehung zwischen den einzelnen Marktteilnehmern aufbaut. Das klingt sehr hoffnungsvoll.
Auf dem 2. Kongress"Regio-Geld" konnte ich erfahren, dass z.B. eine jetzt eine Bank gefunden wurde, die mithelfen möchte einen"e-Chiemgauer" bis nächstes Jahr einzuführen. Die technischen und rechtlichen Grenzen des Gutschein-Systems werden also in Kürze durch ein elektronisches Verbuchungssystem überwunden. Mehrere Banken und Kartenbetreiber kooperieren bereits mit der Initiative.
hier ein Auszug aus der Presseerklärung anläßlich des Regio-Geld-Kongresses vom vorletzten Wochenende:
"In einem erstmals auf dem Kongress öffentlich vorgestellten Rechtsgutachten legte Godschalk dar, dass es in Deutschland legale Möglichkeiten zum Betrieb von Regionalwährungen im größeren Umfang gibt. In einer Sparkasse im Osten Deutschlands wird dieser Tage auf Basis dieses Rechtsgutachtens die Entwicklung einer bankbasierten Regionalwährung beschlossen. Auch das Chiemgauer-Projekt wird bereits von einer Bank intensiv begleitet und es entstehen immer mehr Kontakte zu regionalen Banken. „Für unsere Banken in der Region eröffnet sich über den Chiemgauer ein neuartiges Marketing-Instrument, vielleicht sogar in ein paar Jahren ein Bankprodukt, sozusagen das Regiokonto als selbstverständliche Einrichtung neben Spar- und Girokonten“, erklärt dazu Christian Gelleri. Das leidige Thema ewig knapper Finanzen könnte über kreative neue Ideen durch die Region selbst gelöst werden, so „wie sich Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf herausgezogen hat“, fügt Gelleri hinzu.
Wie gesagt alles noch sehr klein, aber es entwickelt sich. Im Gegensatz zu den Großen, sind die kleinen nämlich noch lange nicht am Ende ;-)
In München z.B. reichte die Ã-DP Stadträtin Mechthild von Walter einen Antrag an OB Ude:
Herrn Oberbürgermeister
Christian Ude
Rathaus
Antrag
Regio-Geld bald von der Stadtsparkasse?
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Landeshauptstadt fordert die Stadtsparkasse auf, überprüfen zu lassen, ob in München auch eine Regionalwährung eingeführt werden kann, um im Stadtgebiet Aufgaben zu lösen, für die kein Geld von Stadt oder Freistaat zur Verfügung steht. Dabei sollte sich die Stadtsparkasse von den Experten des RegioNetzwerkes beraten lassen, einer gemeinnützigen Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Regio als Ergänzung zum Euro einzuführen.
Begründung:
Von Attac-Geld war zu erfahren, dass in einer Region bei Leipzig, dem Kreis Delitzsch, der unter großen wirtschaftlichen Problemen leidet, vom Chef der Sparkasse Delitzsch-Eilenburg, Alfons Föhrenbach, ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, in dem vom ehemaligen Innenminister Sachsens, Klaus Hardrath, die rechtliche Seite überprüft und von Hugo Godschalk, einem Unternehmensberater, die wirtschaftliche Machbarkeit untersucht wurde. Das Ergebnis: Weder rechtlich noch ökonomisch gibt es grundsätzliche Bedenken.
Das Regio-Geld, eine ergänzende Währung mit regionaler Gültigkeit, hat den Zweck, Initiativen zu fördern, die Probleme in einem bestimmten Gebiet zu lösen versuchen.
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald von der Schweisfurth-Stiftung und Prof. Dr. Ernst Schrimpff von der Ernst-Friedrich-Schuhmacher-Gesellschaft schreiben in einer Einladung zu einer Veranstaltung über Regio-Geld in der Schweisfurth-Stiftung, die am 22. März stattfinden wird: „An historischen Beispielen - aber auch am Beispiel Japan in neuester Zeit - lässt sich aufzeigen, dass regionale Währungen das „Ã-kogeld“ des 21. Jahrhunderts sind, das zum Tausch im Bereich Umwelt, Sozialsysteme, Gemeinschaftsleben und Kultur parallel zur gesetzlichen Währung genutzt werden kann.“
Wenn sich daraus Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in München ergeben, profitiert davon außer den Bürgerinnen und Bürgern Münchens auch die Stadtsparkasse.
Mechthild v. Walter
Stadträtin
Das alles klingt hoffnungsvoll, und es bleibt abzuwarten wie sich die kleinen"Rettungsboote" weiterentwickeln.
Grüsse - Stephan

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