- Hi Euklid: Bei GMX jetzt 1GB/Monat DSL-Volumen für 0€ - Taktiker, 02.04.2004, 00:27
- Re: Hi Euklid: Bei GMX jetzt 1GB/Monat DSL-Volumen für 0€ - Euklid, 02.04.2004, 00:35
- naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Taktiker, 02.04.2004, 00:48
- Re: naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Euklid, 02.04.2004, 00:56
- Re: naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Loki, 02.04.2004, 01:04
- Re: naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Sascha, 02.04.2004, 15:24
- Re: 500g Brot, Telefonrechnung halbiert? - Chewbaka, 02.04.2004, 09:25
- Vorurteile - Taktiker, 02.04.2004, 11:42
- Re: Vorurteile - Euklid, 02.04.2004, 23:39
- Vorurteile - Taktiker, 02.04.2004, 11:42
- Re: naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Euklid, 02.04.2004, 00:56
- naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif - Taktiker, 02.04.2004, 00:48
- Re: Hi Euklid: Bei GMX jetzt 1GB/Monat DSL-Volumen für 0€ - Euklid, 02.04.2004, 00:35
Re: naja, für Dich sehe ich eher den 10GB-Tarif
-->Hallo Allerseits!
Ich denke es liegt einfach daran welche Produkte oder Preise man vergleicht um von Deflaton und Inflation zu sprechen. Ich vertrete die Meinung, daß wir nur schwer überhaupt eine"echte" Inflationsrate messen können. Alleine schon von daher, daß jeder Mensch andere Präferenzen hat. Die einen bevorzugen es in einem teuren Haus mit Gartengrundstück zu wohnen, anderen wiederum reicht eine kleine Bude im 6. Stock im Arbeitslosenviertel in Mannheim. Der eine kauft sich Trendprodukte und teure Kleidung, der andere leistet sich mehr beim Urlaub in anderen Ländern oder beim Ausgehen. Andere wiederum sparen das Geld einfach oder machen sonstwas damit.
Inflation...
Euklid definiert seine Inflatonsrate m.E. hauptsächlich mit lebensnotwendigen Dingen. Darunter fällt z.B. Strom, Wasser, Abwasser, Müll, teilweise die KFZ-Kosten und v.a. die Miete.
Hier kann man in der Tat feststellen, daß heute ein größerer Teil des Nettolohnes für Miete draufgeht als noch vor zehn Jahren. Der prozentuale Anteil ist meines Wissens relativ stark angestiegen. Im Bereich von mehreren Prozentpunkten. Allerdings muß man mit solchen Zahlen vorsichtig sein denn sie beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung. Solche Entwicklungen müssen nicht auf steigenden Mieten basieren. Es kann auch einfach darauf basieren, daß ein größerer Teil der Gesellschaft ein Single-Leben führt, von daher mehr Geld hat oder sich mehr leisten will oder kann.
Der Anteil des Nettolohnes der für lebensnotwendige Dinge draufgeht ist heute durchaus bei einer drei- oder vierköpfigen Familie größer als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Das mag ja sein. Aber bei niemandem geht wirklich 100% für lebensnotwendige Dinge drauf. Bei jedem bei dem das der Fall ist und der halbwegs den Durchschnittslohn in Deutschland verdient stimmt vermutlich die Definition des"Lebensnotwendigen" nicht so ganz.
Ich sehe momentan noch nicht das sooo große Problem. Bei vielen gehen zwar heute 50 des Lohnes für Miete drauf wo es früher vielleicht nur etwas mehr als 40 % waren. Aber mit dem kleineren Rest des Lohnes kann man sich heute mehr nicht lebensnotwendige Produkte kaufen/leisten.
Es stimmt schon: Telefnieren ist erheblich billiger geworden. Auch bei Handys ist es lange nicht mehr so wie es mal am Anfang war. Ich bin erst 23, aber auch ich kann mich noch an die Zeit erinnern als man für eine nach heutiger Definition fast schon langsamen ISDN-Verbindung pro Stunde seine 6 bis 9 DM bezahlen mußte (Telefongebühr zeitabhängig und Internetgebühr zeitabhängig). Ich glaube es waren damals 4,80 DM Telefongebühr/Stunde für's"Ortsgespräch zum Provider T-Online" und sogar nochmal 3,60 DM"Internetzugangsgebühr". Euklid weiß, was wir damals für eine derbe Telefonrechnung hatten. ;) Das ist heute trotz T-DSL, größerer Mailbox, fünf Telefonnummern, Faxanschluß und allem drum und dran nicht mehr so. Die Rechnung ist zwar nicht niedrig aber nur noch etwa die Hälfte. Und man muß ja auch bedenken, daß man mehr bekommt.
Zu den Autos....
Autos sind nicht wesentlich billiger geworden. Das stimmt! Der Grundpreis eines Klein- bis Mittelklassewagens hat sich in etwa wie der Bruttolohn entwickelt. Da der Nettolohn durch immer höhere Steuer ja immer stärker geschmälert wurde kann es vielleicht tatsächlich sein, daß man für eine Karre heute etwas länger arbeiten muß als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Aber auch hier sollte man mal sehen, daß man heute Klimaanlage, CD-Radio, Airbag und vieles mehr in vielen Autos serienmäßig bekommt. Und wenn man noch etwas mehr bezahlt bekommt man ein Navigationssystem erster Klasse mit dazu.
Für Deutschland's Zukunft sehe ich eher schwarz als rosa aber momentan sind wir noch immer relativ weit oben. Der größte Teil des Abwärtsganges steht uns noch bevor. Viele Jugendliche heute sind gar nicht ausbildbar. Das Schlimme ist, daß die das gar nicht einsehen wollen. Sie leben nicht selten nach einem Motto"Ich führ mein Leben wie ICH will und mir redet keiner was dazwischen". Wenn sie dann aber mit ihren übergroßen Schlaghosen und Zungenpiercings bei einem Vorstellungsgespräch auftauchen dann frage ich mich ehrlich manchmal wie alt manche eigentlich sind. Die Frage betrifft nicht nur Jugendliche. Auch nicht wenige junge Männer in den Mitzwanziger haben z.T. die Realitäten total verkannnt. Da fängt man mal ne Ausbildung mit 24 an, der nächste wohnt mit 27 noch im Hotel Mama und jobbt nebenher in zwei Cafés um sich seinen 3er BMW noch leisten zu können, der wiederum nächste ist schon mit 22 hoffnungslos überschuldet, andere dröhnen sich jedes Wochenende mit Alkohol voll oder kiffen sich zu.
Ein Gesellschaftswissenschaftler dessen Namen ich leider vergessen habe hat es mal auf den Punkt gebracht. Heute dauert die Phase des sog."Erwachsenwerdens" länger. Die Kids fangen heute in der GRUNDschule und im Kindergarten schon an sich zu verhauen und eine Modenschau mit Markenklamotten auszutragen, sind mit 14 schon bis tief nachts in Mannheim in den Kneipen und tun das noch bis 26 wo sie dann langsam anfangen das Jobben sein zu lassen und sich erst dann überlegen wohin sie wollen und welche Perspektiven sie haben. Meist sind dann die Perspektiven natürlich nicht mehr allzu groß.
So nach diesem kleinen Ausschweif zurück zur Inflation und Deflation. Ich sehe momentan keine Inflation. Zumindest keinen Kaufkraftverlust. Die Preise für Brötchen und Autowäsche sind zwar gestiegen aber es gibt auch haufenweise Preise die gefallen sind. Ich bezahle heute 50 Euro mehr für Lebensmittel im Monat. Dafür kosten mich andere Sachen wieder weniger wie Kleidung, technische Geräte oder sonstwas.
Im Endeffekt hat jeder Mensch seinen eigenen Warenkorb an welchem er selbst die Inflationsrate mißt. Und deswegen halte ich von einer allgemeinen Inflationsrate nicht allzuviel. Als allgemeiner grober Konjunkturindikator ist sie okay aber für mehr auch nicht.
Viele Grüße,
Sascha

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