- Ein paar Zahlen zu diesem dussligen FAZ-Artikel über Silber - Theo Stuss, 04.04.2004, 19:58
- Re: Chinesischer Silbercoup? - Theo Stuss, 04.04.2004, 20:12
- Ein paar interessante Zahlen... - FOX-NEWS, 04.04.2004, 20:13
- Re: Ich hab's vom Silver Institute (o.Text) - Theo Stuss, 04.04.2004, 20:16
- Re: Ein paar Zahlen zu diesem dussligen FAZ-Artikel über Silber - Toni, 04.04.2004, 20:43
- Re: Ein paar Zahlen zu diesem dussligen FAZ-Artikel über Silber - FOX-NEWS, 04.04.2004, 23:06
- Re: Ein paar Zahlen zu diesem dussligen FAZ-Artikel über Silber - FOX-NEWS, 04.04.2004, 23:06
- @ Toni - Turon, 05.04.2004, 02:19
Ein paar Zahlen zu diesem dussligen FAZ-Artikel über Silber
-->> Doch wer nicht in Dollar rechnet, hat von dieser Hausse so gut wie nichts. Hier ähneln sich Gold und Silber inzwischen fast bis aufs Haar.
Davon, daß sich die Gold/Silber-Ratio von 77 auf 52 verbessert hat, merken die wohl nichts. Vom"Haar" hätte man bei konstanter Ratio reden können. Außerdem, was ist mit amerikanischen Aktien? Sind doch auch nicht alle um das sechsfache gestiegen, oder?
>Beide Edelmetalle haben aber auch noch eine weitere Gemeinsamkeit: Was in Dollar an Preissteigerungen zu verzeichnen ist, entsteht am Terminmarkt und dort vor allem wegen ungebrochener Kauflust spekulativer Fonds. Der physische Markt gibt nach Darstellung von Händlern aber kaum etwas her, um das gegenwärtige Preisniveau überzeugend zu begründen. Daher sagen sie mehr oder minder unumwunden ein Desaster am Silbermarkt voraus, sobald die Kaufbereitschaft nachläßt.
Seltsam, der physische Markt befindet sich seit 15 Jahren im Defizit und die Horte sind bald aufgebraucht, aber scheint der FAZ nicht zu reichen.
>Silber, das während dieser Hausse nicht mehr vorhanden zu sein schien, tauchte plötzlich in Unmengen auf.
Bis dahin muß das Silber erst einmal steigen und die Hunt-Krise war nicht in einer Zeit des Defizits.
>Sie verkennen zwar nicht die chronischen Produktionsdefizite am Silbermarkt, die den Preis aus rein statistischer Sicht schon viel früher viel weiter nach oben hätten treiben müssen. Doch sie weisen darauf hin, daß sich vorhandene Silberhorte über die Jahrzehnte hinweg immer wieder geöffnet haben, um diese Fehlmengen auszugleichen.
Ein Glück, daß es Esel gibt, die Dukaten kacken und ein Tischlein-deck-dich gibt es auch immer wieder. Aber hier sollte die FAZ mal mit Zahlen aufwarten, wieviele Horte sich da noch öffnen sollen.
>Zudem ist inzwischen eine wohl entscheidende Vision zur Realität geworden, die so manchen Haussier schon vor Jahren ins Grübeln brachte: Das digitale Photographieren ist den Kinderschuhen entwachsen und greift rasant um sich. Damit wird Silber vor allem bei der Produktion herkömmlicher Schwarzweißfilme zunehmend überflüssig. Bisher entfiel knapp ein Viertel des industriellen Silberbedarfs auf die Herstellung von Filmmaterial.
Och, da sollten wir mal mit Zahlen kommen, z.B. aus dem Jahr 2002:
Der totale Silberverbrauch war 863 Mio. Unzen. Davon entfielen 205,3 Mio. Unzen auf die Fotoindustrie.
Und jetzt bitte einen Blick auf das Angebot. OLD SILVER SCRAP belief sich auf 184,9 Mio. Unzen, fast soviel, wie der Verbrauch der Fotoindustrie. Ein Zufall?
Wie wir alle wissen, werden 85% wiedergewonnen, das sind 174,5 Mio. Unzen. Netto verbraucht die Fotoindustrie also 30,8 Mio. Unzen im Jahr.
Der Weltsilberverbrauch war 2002 also nicht 863 Mio. Unzen, sondern 688,5 Mio. Unzen und netto entfielen auf die Fotoindustrie 4,47% des Weltverbrauchs. Das Angebot muß ebenfalls korregiert werden, weil OLD SILVER SCRAP ohne Fotoindustrie nur 10,4 Mio. Unzen abwarf.
Diese 175 Mio. Unzen innerhalb des Wiedergewinnungsprozesses sind also ein dynamischer Hort, der jeden Bedarfsrückgang innerhalb der Fotoindustrie freisetzt.
>Ein angemessener und zudem noch rechtzeitiger Ersatz für diese dahinschwindende Nachfrage ist nicht in Sicht.
Wurde gerade herausgerechnet, sind jährlich nur etwa 4,5%.
Dafür kündigt sich mit der Hausse des Silbermarktes eine Zunahme der Gewinnung aus den reinen Silberbergwerken an.
Logisch, aber da ist ein Zeitfaktor dazwischen.
>Doch der größte Teil der jährlichen Primärproduktion fällt bei der Gewinnung von Industriemetallen ab. Die Bergwerksproduktion von Blei und Zink bildet hier nach Angaben von Barclays Capital mit 35 Prozent im Jahr derzeit den größten Anteil.
Auch nur eine Halbwahrheit. Hier ist es genauer:
[img][/img]
Also, ich komme da auf 72% Beierze. Also ein denkbar inelastisches Produkt.
>Zudem ist zu berücksichtigen, daß China seit einigen Jahren Silber in stark wachsendem Umfang exportiert.
Was für Silber ist denn das? Wegen der günstigen Umweltauflagen, ist es wiedergewonnenes Silber der Fotoindustrie, also keine Minenproduktion. Es handelt sich um Produktionsverlagerungen nicht um weltweite Produktionsvermehrung.
>Für 2004 ist eine vorläufige und damit durchaus noch steigerungsfähige Exportmenge von 3050 Tonnen festgesetzt worden. Für 2003 galt ein Volumen von 2200 Tonnen.
2200 Tonnen sind 70,73 Mio. Unzen, die hauptsächlich auf ein weltweites Wiedergewinnungsvolumen von ca. 185 Mio. Unzen entfielen.
>Und nicht zuletzt hat Rußland angekündigt, die Gewinnung und die Ausfuhr von Silber gezielt zu erhöhen.
[b]Vor 2 Jahren waren es noch 25 Mio. Unzen. Auch hier wird nicht alles Minenförderung sein, sondern als Dreckland wird man sich Dreckprozessen widmen, also Recycling.
Hat jemand die Zahlen vom letzen Jahr?
Theo

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