- offtopic: Neuer Chef der BBC - nereus, 05.04.2004, 14:42
- Re: offtopic: Neuer Chef der BBC - CRASH_GURU, 05.04.2004, 14:55
offtopic: Neuer Chef der BBC
-->Hallo!
Mit der Schlagzeile Neuer BBC-Chef Grade soll Sender aus Glaubwürdigkeitskrise führen vermelden die Medien die Ernennung des neuen BBC-Chefs
In newsroom.de kann man u.a. lesen: Der Journalist und Medienmanager Michael Grade (61) soll die britische BBC als neuer Rundfunkratsvorsitzender aus ihrer bisher schwersten Krise führen... Grade, ein ehemaliger Sportreporter, gilt als politisch unabhängig. Seine Ernennung wurde von den oppositionellen Konservativen ausdrücklich begrüßt. Befürchtungen, die Regierung von Premierminister Tony Blair werde die kritische BBC nun mit einem treuen Gefolgsmann auf Parteilinie bringen, haben sich damit nicht bestätigt.
Das kann man so oder so sehen.
So meldete nämlich NAI (Israel) die Wahl mit dem sinngemäßen Text: Nach dem der britische Sender BBC in der letzten Zeit immer wieder mit antisemitischen Beiträgen auffiel, wurde jetzt ein neuer Vorsitzender gewählt. Er heißt Michael Grade und ist Jude.
Ach! Na dann kann zukünftig ja nicht's mehr schief gehen.
Man kann mir gerne stammtischmäßiges Klischee-Denken vorwerfen, nur scheint die Erwähnung der Religionszugehörigkeit für einige Leute doch recht wichtig zu sein, andernfalls hätte sich NAI nämlich nicht in dieser Form artikuliert. Vor allem der Bezug auf den Antisemidingsbums ist beachtenswert.
Interessanterweise ist diese Meldung seit heute Vormittag nicht mehr aufzufinden.
Das nächste Mal speichere ich also etwas flotter. Auf NAI findet man nämlich immer wieder mal Nachrichten die es anderswo nicht zu lesen gibt.
und weiter liest man noch: Der Ruf der BBC als eines der führenden und glaubwürdigsten Medien der Welt hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Der Sender hatte unter Berufung auf den Waffenexperten David Kelly berichtet, dass die Regierung Blair die von Saddam Hussein ausgehende Gefahr vor dem Irakkrieg bewusst aufgebauscht habe. Als Kellys Name öffentlich bekannt wurde, nahm sich dieser das Leben. Der unabhängige Lordrichter Hutton wurde von Blair mit der Untersuchung der Todesumstände beauftragt. Er kam zu dem Schluss, dass die BBC Kellys Vorwürfe überzogen und die Regierung teilweise zu Unrecht angegriffen hatte.
Das ist schon außerordentlich starker Tobak!
BBC hatte sich, ganz im Gegenteil zu dieser „schleimigen“ Meldung, als eine der letzten Bastionen erwiesen der Regierung noch halbwegs die Stirn zu bieten.
War schon die zwangsweise „Versterbung“ von Experten Kelly mehr als dubios, war die darauffolgende Reinwaschung der Blair-Regierung durch Lord-Richter Hutton ziemlich skandalös.
Das stach sogar einigen systemtreuen Medien etwas heftig in’s Auge und nötigte den einen oder anderen polemischen Kommentar ab.
Das in Washington die „Kacke dampft“, scheint in manche Redaktionsstuben noch nicht durchgedrungen zu sein. Die Aussagen von Mr. Clark und auch der Übersetzerin des Geheimdienstes werfen ein sehr trübes Licht auf die offizielle Politik der US-Regierung in 2001 bis 2003.
Inzwischen hat sogar Colin Powell kleinlaut zugegeben, daß er angeblich falsch informiert war.
Er hätte auch sagen können: Ich habe vor der UNO rotz-frech gelogen, weil wir unbedingt einen Krieg führen wollten.
Unter diesem Hintergrund werden die BBC-Vorwürfe also nicht entkräftet, sondern viel eher verstärkt.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich für die Buchempfehlung Zensor USA danken.
Leider weiß ich nicht mehr von wem diese kam (es war ein Hinweis auf die russische Ã-l-Oligarchie), doch ich habe es mir kürzlich besorgt und bin inzwischen fast durch.
Was ich bei A.v.Bülow schon las (CIA/Drogen) wird hier eindrucksvoll bestätigt.
Das man jedoch mehrere tausend US-Soldaten ihrem Schicksal in Vietnam überließ, wußte ich nicht.
Vietnam hielt diese Leute als Geißeln, um die zugesagten Reparationen (ca. 3 Milliarden US-Dollar) von Nixon abzusichern.
Möglicherweise sollte man unter diesem Aspekt die Watergate-Affäre nochmals rekapitulieren. Sie sticht etwas auffällig gegenüber anderen unterdrückten Skandalen hervor.
Es wäre also nicht abwegig, daß man Nixon los werden wollte und daher gab man grünes Licht für den medialen Abschuß.
In Hanoi wußte man schon damals mit wem man es zu tun hatte. Genützt hat es allerdings nichts.
Fazit: Die Reparationen wurden nicht gezahlt und die Soldaten blieben wo sie waren.
Was aus ihnen letztlich geworden ist habe ich entweder überlesen oder es steht nicht in dem Buch.
mfG
nereus

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